Bei uns (westliches Tullnerfeld) gab es bis in die 60er Jahre einen hervorragenden Bestand an Rebhühnern und die Tagesstrecken lagen bei 350 Stück !!
Ja solche Zahlen gab es hier bei uns vor 50 Jahren angeblich auch noch. Damals hattens sie hier auch noch Fasanen ohne Ende und er musste bejagt werden wegen dem Schaden
Bei den darauffolgenden Komassierungen (Grundstückszusammenlegungen) hat man dem Rebhuhn die Lebensgrundlage genommen,d.h. Feldraine und Heckengehölze wurden entfernt,damit auch das für die Hühner so notwendige Kleingetier und vor allem die unzähligen Ameisenhaufen,die ja die Grundlage für das Aufkommen der Brut (Ameiseneier-tierisches Eiweiss) waren. Dazu kam noch,daß die Kartoffelfelder verschwanden und die wenigen die noch blieben,mit Pestiziden gespritzt wurden und damit dem Kartoffelkäfer,der auch sehr wichtig für die Hühner war,der Garaus gemacht wurde!
Bei uns das gleiche. Die Streckenzahlen brachen nach der flurbereinigung ein. Gespritzt wurde aber auch davor schon ziemlich deftig. Daher glaube ich dass das sicher Auswirkungen hat, aber nicht so starke wie Habitatverlust und Raubzeug.
Interessanterweise fällt in die Zeit auch die Tollwutimpfung der Füchse in D was damals die Strecken sprunhaft hat ansteigen lassen. Wieder schnell reagiert aber keine Folgen bedacht. Jetzt "krepieren" hier die Füchse Land auf Land ab an Staupe und Räude. Mal sehen wann dafür dann das nächste Mittel ausgebracht wird (stöhn).
Richtig hart muss es die Hühnerbestände 78 / 79 getroffe haben in einem jahrhundertwinter. Danach war dann gar nichts mehr los mit Hühnern.
Dann folgten noch die Monokulturen und die ständige Zunahme des Raubwildes-hier vor Allem die Greife und als der Bestand dann so weit geschrumpft war,daß wir die Bejagung einstellen mußten,kam dann endlich ein Umdenken zumindest in der Jägerschaft auf und es wurde für die Rebhühner etwas getan - sprich:wieder Hecken gepflanzt,intensive Raubwildbejagung war angesagt und mittlerweile werden im Herbst in der kurzen Jagdzeit von 2 Wochen auch wieder einige Hühner erlegt,wobei man den Bestand als leicht zunehmend bezeichnen kann.
Das freut mich sehr zu hören. Bei uns vertreten immer mehr Jäger die Meinung, dass sich die Kugel auf den Fuchs nicht lohnt (kost ja immerhin 1-2 Euro), außerdem könnt ja noch was mit viel Fleisch kommen und Lebensraumverbesserung ? Ist das was zum essen
Freut mich um so mehr, dass da bei Euch was gemacht wird und auch gelingt !
Ist ja nich so einfach. Hier haben sie uns in Bayern gerade erst die Blühbrachen- und andere Programme gestrichen von der Förderliste !
Hatte das Glück Anfang, Mitte der 80er Jahre erstmals auf Rebhühner Waidwerken zu können. Zählten von da an zu meinen Lieblingen und Favorits beim Federwild wie auch meine heißgeliebten Enten.
Du sprichst mir aus der Seele !
Habe die Erfahrung gemacht das eine Kette von unter 10 - 15 Stück bei hartem Winter so gut wie keine Überlebenschanche hat (Wärmeerzeugung bei größeren Ketten ist um einiges größer und die äußeren Hühner haben die Möglichkeit länger im Inneren Kreis zu bleiben und kühlen somit nicht so Stark aus).
Oh weh, na dann sind unsere Hühner entweder sehr hart im Nehmen, oder die Winter sind hier milder.
Bei uns sind Ketten von 10 schon ganz ordentlich. Selten ganz selten sind die mal 18 köpfig !
Ein weiterer Punkt ist auch sicher, dass 20 paar Augen mehr sehen als 10 paar. Also Raubwild und die Luftwaffe nicht so mir nichts dir nichts zuschlagen kann.
Bejagt haben wir nur die kleineren Ketten und haben die großen Ketten in Ruhe gelassen. Der Tipp kam von der BOKU und hat sich bewährt.
Oh, Ihr steht in Kontakt mit der BOKU. Da habt Ihr ja mal richtig Glück ! ich kenn leider nur ein paar Artikel von Ihnen (unteranderem von Hackländer) und finde die sehr gut !
Fürher haben die alten Jäger immer gesagt man müsse die großen Ketten bejagen, dass sie sich aufsplitten und die Splitter anderen Ketten anschließen. So komme eine Gendurchmischung zustande. Mai, was für ein Schmarn, wenn man es besser weiß.
Das mit den kleinen Ketten haben wir hier auch praktiziert. Wobei ich auch schon festgestellt habe, dass sich einzelen kleine Gruppen auch einer großen anschließt, wenn sie zu gering werden.
Ein Eigenjagdbesitzer mit Gesellschaftsjagden unter anderem auch auf Rebhühnern begann Mitte der 80er Jahre Rebhühner in Volieren aufzuziehen und auszuwildern. Anfangs zeigte sich kein Erfolg bei der Erholung vom Bestand doch er ließ mit seinen Bemühungen nicht nach und so nach 12 - 15 Jahren erholte sich der Bestand so weit das er heutzutage fast keine Nachzuchten für die Gesellschaftsjagden mehr braucht. Zusätzlich sind im Revier Hecken und Buschfelder und Buschreihen angelegt worden.
Speziell wurde auch der Marder und das andere Raubwild sehr stark bejagt.
Ganz großer Respekt vor diesem Herren !
Ich habe zwar selber keine Erfahrung mit dem Züchten und auswildern, kenn aber zwei Leute die das machen und das ist eine wahnsinns Arbeit. Das fängt bei der Auswahl der Elterntiere (am besten wild) an und hört bei der Revierhege auf. Wenn das Zuchtmaterial nichts taugt wird es nie was. Wenn man noch Reste hat an Hühnern gefährdet man diese durch das Einschleifen von Volierenzuchten.
Und so mir nichts dir nichts einen Lebensraum für das Rebhuhn anzulegen bedarf ebenfalls ordentlicher MIttel und viel Geduld.
Wenn man ein Revier auf längere Sicht hin bewirtschaftet kann man sicher einiges daraus machen und auch Hochbringen, nur darf man nach einigen Jahren nicht mürbe werden und aufgeben sondern noch einige Jahre anhängen denn der Erfolg der dann geerntet wird ist einzigartig befriedigend und einfach UNBESCHREJBLICH.
Weidmannsheil
Manfred
Selbst unter wirklich guten Voraussetzungen (Zuchtmaterial 1A) und einem einigermaßen guten Revier muss man ständig hinter dem Raubwild her sein, man muss ständig schauen, dass die Hühner in mageren Zeiten was zu fressen und Deckung haben und ein nasser Frühling oder ein harter Winter rafft einem mühsam aufgebaute Bestände im Nu wieder dahin.