Ich nehme zur Jagd immer einen Revolver im Kaliber .44 Magnum oder eine Glock 26 in 9mm Para mit. Immer mehr das kleine Glöckchen, das zieht mir nicht die Hose aus und trägt sich angenehm. In D ist ja alles bis in die kleinste Kleinigkeit geregelt, da sind wir Weltmeister. Fehlt nur, dass uns nicht noch das Klopapier vorgeschrieben wird. Kommt aber bei unserer Regelwut bestimmt noch und wenn nicht wir, dann schreibt es uns die EU vor.
Eine Kurzwaffe zum Fangschuss auf Schalenwild muss bei uns eine Mindestenergie von 200 Joule haben. Damit scheiden bei uns schon viele Patronen aus. Es ist aber immer noch besser, eine kleine Kurzwaffe in der Tasche zu haben, als eine große Kanone zuhause im Tresor.
In den letzten Jahren wurde ich zu 4 Wildunfällen gerufen und musste einen Fangschuss abgeben. Bei einer Sau schieße ich
wenn möglich in den Teller, sonst auf das Haupt oder eben aufs Blatt.
Bei Rehwild auf den Träger oder auf das Blatt. Langwaffe geht vor Kurzwaffe bei einem Fangschuss, das ist aber nicht immer möglich, sei es wegen Sicherheitsbedenken oder anderen Umständen. Eigentlich ist bei in D der Fangschuss mit Schrot auf Schalenwild nicht erlaubt, ist aber keine andere Waffe zur Hand, dann ist der Gebrauch vom Tierschutzgesetz gedeckt, hier gibt es bei uns immer Diskussionen darüber ob das rechtlich zulässig ist.
Doch zurück zur Eingangsfrage und zu 9mm. Ich gehe so nah wie möglich an das Wild und gebe dann den Fangschuss ab. Und es gibt ja keine Vorschrift die einem verbietet, mehrere Schüsse abzugeben. 1-2 oder mehrere Schüsse sind ja nicht verboten und alles was das Wild schnell vom Leiden erlöst ist richtig. Die 9mm Para ist zwar eine potente Patrone, auf schwerere Sauen aber die Untergrenze dessen, was man einsetzen sollte, wenn man nicht auf das Haupt schießen kann oder wenn man nachsucht. Auch hier gilt, Gewehr geht vor Kurzwaffe. Bei einem Fangschuss aus der Kurzwaffe besteht eigentlich keine Gefahr für den Schützen, eher für andere, durch Abpraller-Splitter, wenn der Untergrund hart, steinig oder asphaltiert ist. Zuschauer oder Gaffer haben bei einem Fangschuss sowieso nichts verloren.
Äußerst wichtig ist die Wahl des richtigen Geschosses für die Kurzwaffe. Ein Teilmantel oder Hohlspitzgeschoss ist einem Vollmantel vorzuziehen. Man kann das aber so wie ich machen, ich lade im Magazin oder in der Trommel ein Mix.
Zuerst 2 Hohlspitz und dann 1 Vollmantel, danach wieder 2 Hohlspitz und Vollmantel, zur Sicherheit falls mehr Tiefenwirkung gebraucht wird. Da ich Wiederlader bin, lade ich meine Patronen selbst und zwar bis an die zulässige Obergrenze. (Scotti, wir brauchen mehr Energie)
Ich lade mir in der 9mm Para und in .44Magnum das Hornady XTP und habe damit gute Erfahrung gemacht.
Hier ein Link, über geeignete Kurzwaffengeschosse. Ein bisschen runterscrollen und sein Kaliber suchen.
https://www.luckygunner.com/labs/self-de…allistic-tests/