Weidmanns Heil liebe Foris!
Bei der Kirrjagd wird das Wild mit kleinen Mengen leckeren Futters gelockt. Mais ist inzwischen zum Standard-Kirrfutter geworden. Mais-Körner sind haltbar, nahrhaft und beim Wild begehrt. Weizen oder Gerste tun ähnlich gute Dienste. Hie und da haben Jäger auch nahe Beziehungen zu Gemüsehändlern und Großmärkten. Da kann es schon einmal sein, dass der Keiler mit Feigen oder Erdnüssen angekirrt wird. Und damit sind wir schon bei dem Wild, das besonders gerne angekirrt wird, beim Schwarzwild.
Von Anglern kennt man schon lange, dass sie beim Fang von Fischen auf Futter vertrauen. Das gilt beim Fang von Karpfen genauso wie beim Hechtfang oder der Fliege beim Forellenangeln.
Waldjäger, vor allem Förster und Berufsjäger , haben es bei der Jagd immer ein wenig leichter. Sie betreuen die Waldreviere mit meist großen Dickungskomplexen, in denen sich Rot- und Schwarzwild vertrauter geben und leichter bejagbar sind. Feld- und Wald-Feld-Rand-Jäger mussten und müssen sich ihre Jagdchancen bei der Schwarzwildjagd mit der Kirrungen verbessern.
Lange Zeit war ich kein Freund der Jagd an Kirrungen. Inzwischen habe ich meine Meinung geändert und halte die Jagd an Kirrungen - so sie fair und sauber ausgeführt wird- für die schonendste Möglichkeit, Wildbestände im Griff zu behalten und so genau wie möglich den Wahlabschuss zu erfüllen. Wild kann nur beim vertrauten Äsen so exakt wie möglich und zu präzise wie möglich bejagt werden. An Kirrungen und den im Prinzip gleich gestellten Äsungsflächen ist es möglich, das Wild in Ruhe und so präzise zu treffen, dass unsere modernen Patronen ihre volle Wirkung entfalten und das Wild im Schuss verendet.
Bei sich bewegendem oder gar flüchtigem Wild sind stets viele Unwägbarkeiten im Spiel und ein guter Teil der beschossenen Stücke kommt erst nach mehreren Schüssen oder gar nach langer Nachsuche zur Strecke. Bei allen Vorbehalten gegen die Jagd auf Äsungsfächen und an Kirrungen sollte man stets den tierschonenden Aspekt der stillen Kirrjagd im Auge behalten.
Hinsichtlich der Anlage von Kirrungen sollte man immer an das Prinzip des möglichst guten Ansprechens und des sauberen Schusses denken. Deshalb ist es sinnvoll, an der Kirrung mehrere kleine Futterplätze einzurichten, um Sprung oder Rotte zu entzerren. So kann klar angesprochen und gefahrlos für die übrigen Stücke geschossen werden.
Fotos von Kirrungen werde ich nachreichen.
Lg und Weidmanns Heil