Hatten letztes Jahr (natürlich ist immer die Rede von Jagdjahr) in einem Revier fast 90 Stk erlegt und heuer sind's nicht mal die Hälfte.
Hallo Weidkameraden !
Bei uns ist es fast identisch und ich habe mir natürlich auch den Kopf zerbrochen über das WARUM !
Im Jahr 2012 hatten wir eine Gesamtstrecke von 48 Stück und im Jahr 2013 sind es gerade mal 26 !
Da es sich bei unserem Revier nicht unbedingt um ein Schwarzwildkerngebiet handelt,sondern lediglich ein Standwildrevier mit wechselndem Sauenbestand,sind klarerweise die Ursachen dafür die Umstände - wie z.B. forcierter Maisanbau in den Nachbarrevieren oder wie bei uns passiert - das Umpflügen großer Wiesenflächen im eigenen Revier.
Und dann natürlich die vielen Fehler die bewußt oder unbewußt bei der Schwarzwildbejagung gemacht werden !
Die Störungen durch Spaziergänger,Pilzsammler und andere Freizeitnutzer sind eher nicht für einen Rückgang der Population oder besser gesagt der Abschußzahlen heranzuziehen,auch die Waldarbeiten sind nicht wirklich dafür verantwortlich,es sei denn - man zerstört bei genannten Aktivitäten die Einstände des Schwarzwildes und es stehen keine adäquaten zur Verfügung !
Hier kann ich nur für unser bewirtschaftetes Revier sprechen und ich möchte alle in Fragen kommenden Ursachen der Reihe nach heranziehen und dann könnte jeder feststellen: bei uns ist es genauso oder bei uns ist das nicht der Fall !
Im Jahr 2012 gab es in unserem Revier 9 große Maisfelder,etwa doppelt so viele Haferfelder, 4 große Kartoffelfelder und der Rest waren andere Getreidesorten und ca.40ha Wiesenflächen !Die Weingartenfläche liegt etwa in dem Bereich der Wiesen und der Waldanteil beträgt ca. die Hälfte des Reviers - also rund 300ha !
Durch die Fruchtfolge waren im Jahr 2012 die Maisflächen in den Nachbarrevieren wesentlich geringer als im Folgejahr 2013. Das ergab in Summe (und in Verbindung mit dem milden Winter) einen Frischlingszuwachs wie in einem guten Eichel und Buchenmastjahr,d.h. die Bachen führten auch doppelt so viele Frischlinge !
Und wenn ihr meine Bildberichte von Beginn des Jahres 2013 an verfolgt habt, waren bei manchen Rotten bei etwa 3bis5 Muttersauen bis zu 28 Frischlinge im Anhang und von diesen starken Rotten gab es mehrere !!
Das führte m.E. bei vielen Revierbesitzern wegen zu erwartenden Schäden zu Panikreaktionen und erwiesenermaßen zu einer Reihe von Fehlabschüssen ! Anstatt bis zur Selbständigkeit der Frischlinge zuzuwarten,wurden bereits wenige Wochen nach dem Frischen wahllos stärkere Schweine erlegt (Bachen!) - die Frischlinge waren führungslos und verendeten bis auf wenige die Anschluß an andere Rotten gefunden hatten.
2013 waren in den Revieren neben uns die Maiskulturen doppelt so viel wie im Vorjahr und in unserem Revier mit 5 kleineren Maisschlägen die Mastflächen (die außerdem noch geschützt wurden)um vieles kleiner als im Jahr davor und wie gesagt - einige Wiesenflächen wurden umgeackert und mit Brachfrüchten bebaut. Das unkontrollierte,frühzeitige Bachenreduzieren hat dann schlußendlich zu der niederen Sauenstrecke beigetragen und ich glaube,daß das noch einige Jahre zu spüren sein wird ! Ob es allerdings auch zum Rückgang der Schwarzwildschäden beiträgt wage ich zu bezweifeln !!
Viel eher ist noch zu erwarten,daß die Frischzeiten total durcheinandergeraten - die Rauschzeiten verteilen sich über das ganze Jahr - denn die Sauen sind bestrebt ihre Bestände wieder aufzustocken ! Ein befreundeter Jäger erzählte mir,daß bei ihnen bereits im November und Dezember innehabende Bachen erlegt wurden,also genau dann wenn eigentlich erst die Rauschzeit ihren Höhepunkt erreichen sollte !!
Für mich wird auch im heurigen Jahr gelten,daß ich bevorzugt auf Frischlinge und Überläufer jagen werde - Bachen erst ab Spätsommer (und das auch nur wenn ich sie eindeutig als solche ansprechen kann!)und wenn sie noch führen NOCH SPÄTER !
Es bleibt zu hoffen daß aus den Fehlern gelernt wurde,denn die Schwarzwildschäden waren durch unüberlegte Abschüsse nicht geringer,dafür aber die Strecken !
Dranbleiben ist das Gebot der Stunde - aber wirklich überlegt.......................
Weidmannsheil
Rudi