Sie sind nicht angemeldet.

Senior

Jäger

  • »Senior« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 152

Beruf: Pensionär, ehemals Soldat

  • Nachricht senden

1

Samstag, 11. April 2015, 17:40

Wilderei

Mich interessiert, was andere Jagdausübungsberechtigte in ihren Revieren so alles mit Wilderern erleben bzw. erlebt haben.

Mit entsprechenden Erzählungen werden wir uns da im Internet wohl etwas zurückhalten müssen ..... man weiß ja nicht, wer hier alles mitliest und was er daraus macht. Dennoch sollten wir Betroffene dieses Thema meiner Meinung nach nicht "tabuisieren".

"Wilderei" betrachten einige meiner Mitmenschen offenbar als so etwas wie "jus naturae" ( "Naturrecht" ) ...... Schuld- und Problembewußtsein halten sich dann bei diesen Leuten "traditionell" sehr in Grenzen. Wilderer gibt es bekanntlich auch ( und möglicherweise "nicht zuletzt" ) unter passionierten, ansonsten überaus "honorigen" Jägern.

Einige meiner ganz persönlichen Erlebnisse / Erfahrungen zu diesem Thema ( nur in Stichworten ):

- ranghoher Bundesbeamter / Jagdscheininhaber ...... eingeladen in meinem Revier auf Fuchs ( Ansitzjagd ) ...... Fuchs beim 1. Ansitz krank geschossen ( später bei Nachsuche gefunden und erlöst ) ...... wenige Minuten nach dem Fuchs zusätzlich einen hochgeschreckten Rehbock direkt vor der Ansitzkanzel gestreckt ( keine entsprechende Erlaubnis! ) ...... beides ( Fuchs und Bock ) mit einer ".22 Hornet" ( in Deutschland auf Rehwild verboten )

- vermögender Versicherungskaufmann / Jagdscheininhaber ..... eingeladen in mein Revier zur einmaligen Gänsejagd ( durch mich gespendeter "Tombola"- Gewinn für den örtlichen Jägerball des "DJV" ) ..... Gans beim ersten abendlichen "Gänsestrich" erlegt ..... wenige Tage später durch mich gestellt bei seiner unerlaubten "Pirsch" ( mit seiner BDF ) in meinem Revier ( angeblich auf Wildkaninchen )

- stadtbekannter Tierarzt / Jagdscheininhaber ...... bei seiner absolut unerlaubten "Ansitzjagd" in meinem Revier ...... gestellt, als ich selbst kurz vor der Morgendämmerung eine meiner Ansitzleitern anging und er schon oben drauf saß (!)

- holländischer Jagdgast / Jagdscheininhaber ....... als passionierter Falkner zur "Beizjagd" auf entsprechendes Niederwild in meinem Revier eingeladen ....... wenige Tage später kam er mit einer Waffe aus Holland zurück und erlegte bei einem nächtlichen Ansitz ( ohne mein Wissen oder gar meine Genehmigung! ) eine führende Bache ...... die mit Abstand größte "Sauerei", die mir in 3 Jahrzehnten jagdlicher Praxis passiert ist ...... ausgerechnet in meinem ganz persönlichen Verantwortungsbereich!

- ein durch mich gesrecktes, auffallend schwaches Kitz hatte eine entsetzlich enge Drahtschlinge um den Hals ...... die dazugehörige Ricke und ihre 2 Kitze waren absolut "standorttreu" ...... das war also in meinem Revier passiert ..... den Täter habe ich leider nie erwischt

- eine fremde Kastenfalle fand ich in einem sehr unzugänglichen Revierteil ...... unmittelbar davor zu allem Überfluss ein sogenanntes "Tellereisen" ( in Deutschland streng verboten! ) ...... beide Fallen waren beködert und "fängig gestellt" ..... auch diesen Täter habe ich nie erwischt

Das alles ereignete sich innerhalb weniger Jahre in meinem Niederwildrevier am Niederrhein und ist nicht etwa "Jägerlatein". Über meine jeweils eingeleiteten "Maßnahmen" in den 5 erstgenannten Fällen will und werde ich hier im Internet nichts berichten.
Nur die Weisesten und Dümmsten ändern sich nie. ?( ( Konfuzius, ca. 500 v. Chr. )

2

Sonntag, 12. April 2015, 21:30

Nur eine Sache auch in Stichworten.
Jäger bekommt von mir Jagderlaubnis auf Sau und Raubwild, nach dem 3 schwachen Rehkitz Jagderlaubnis entzogen.
Wmh. franzl 54
Wmh. franzl 54

Junges Weib und warme Betten, so manchen Bock das Leben retten !

Steht der Abzug richtig trocken, haut`s die Wildsau aus den Socken !

3

Montag, 13. April 2015, 12:00

Was soll man hierzu sagen?????

Außer Schweinerei und Wilderei!

Die JAgdkarte ziehen nd fertig sind wir! !

Egal ob es sich hierbei um hohe Personen und dergleichen handelt!

JAGD IST VERANTWORTUNG!! Das gilt für den kleinen als auch für den "großen" Jäger!!!


Waidmannsheil
______________________________________________________________________________________
Wenns Jagan nit war, warets nix schen auf da Welt!

4

Montag, 13. April 2015, 17:11

Schlimme Erlebnisse, welche du uns hier schilderst.
Möchte gar nicht daran denken, was so rundherum alles geschieht.

In meinem kleinen Bergrevier halte ich das alles im bescheidenen Kleinen Ausmaß, so dass es immer auch übersichtlich bleibt.
Und in der Gemeindejagd ist`s wohl so wie es anderswo auch ist, das da eh gegenseitig aufgepasst wird.
Hier ist es in unserer Gesellschaft üblich, dass nach Abgabe eines Schrot oder Kugelschuss eine schriftliche Schussmeldung dem Obmann übermittelt werden muss, egal ob Treffer oder Fehlschuss, mit Angabe auf welche Tierart geschossen wurde und in welchem Revierteil.

Senior

Jäger

  • »Senior« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 152

Beruf: Pensionär, ehemals Soldat

  • Nachricht senden

5

Montag, 13. April 2015, 17:20

Hier ist es in unserer Gesellschaft üblich, dass nach Abgabe eines Schrot oder Kugelschuss eine schriftliche Schussmeldung dem Obmann übermittelt werden muss, egal ob Treffer oder Fehlschuss, mit Angabe auf welche Tierart geschossen wurde und in welchem Revierteil.

Und ich dachte immer, "Bürokratie" sei eine typisch deutsche ( preußische ) Erfindung ..... ;)
Nur die Weisesten und Dümmsten ändern sich nie. ?( ( Konfuzius, ca. 500 v. Chr. )

Jägermeister

Rotwildjäger

Beiträge: 614

Beruf: Gefahrenverhütungsberater

  • Nachricht senden

6

Montag, 13. April 2015, 20:47

JEDER Schrotschuss werde gemeldet???? Wenn's dann mal ein Tag gut lauft mit Ringeltauben oder Krähen 8o 8o

Habe schon Morgenden gehabt von flott 25-30 Schuss pro Jäger (mit 3 Mann), oder so.... :whistling:

:D :D :D
"Fuchs kann immer kommen...."

Nordmann

Jungjäger

    Österreich

Beiträge: 40

Beruf: Fliesenlegermeister

  • Nachricht senden

7

Dienstag, 14. April 2015, 06:40

Ich stimme Senior, zu.
Der Reiz des verbotenen, macht manche Jäger ( auch Nichtjäger ) zu Wilderern.
Wenn dann unter den Jägern , dies weitererzählt wird, dann nur unter ( vorgehaltener Hand.)
WMH

8

Dienstag, 14. April 2015, 16:22

JEDER Schrotschuss werde gemeldet????


Muss dazu aber auch sagen, das es sich bei unserer Gemeindejagd nicht um ein Niederwildrevier handelt und Schrotflinten bzw. Schrotschüsse eher die Ausnahmen sind.
Aber diese schriftliche Schussmeldung, welche innerhalb 24h beim Obmann abgegeben werden muss, ist seit mehr als 30 Jahren so eingeführt und wird von allem Mitgliedern ohne " grummeln" auch vollzogen.

9

Dienstag, 14. April 2015, 20:17

Bei meinen Ausgehern ist eine mündliche Meldung vereinbart. Das genügt mir und haut ganz gut hin.
Wmh. franzl 54
Wmh. franzl 54

Junges Weib und warme Betten, so manchen Bock das Leben retten !

Steht der Abzug richtig trocken, haut`s die Wildsau aus den Socken !

10

Mittwoch, 15. April 2015, 08:40

.. ein (Alb-)Traumbeispiel für Wilderei seitens eines Weidmannes ist im Moment hoch gelistet in den Tageszeitungen zu finden ....

LUCHS in Tiefkühltruhe entdeckt

...wie bitte ´kann man so deppert sein ? Wilderer und Präparator sollten von Rechts wegen so durch die Mangel genommen werden, dass sie nicht mehr wissen ob sie Männlein oder Weibchen sind!

Wenn man sich dann in den Kommentaren die Hetze gegen die Jagd anschaut braucht es uns nicht zu wundern .
Die Leute lesen diese Story und schauen sich noch die Links an die mancher dazu einstellt und die ganze Arbeit zur Aufklärung was Jagd bedeutet und welche Arbeit von der Jägerschaft gemacht wird, wird nur als Lüge in den Raum gestellt und das dumme Volk glaubt es ohne weiter nachzudenken und mit Hausverstand zum Schluss zu kommen, dass die Jagdgegner Massen an Blödsinn ins Netz stellen ohne auch nur ansatzweise eine Ahnung von der Realität zu besitzen.


Bsp. Die Jagd ist dafür verantwortlich dass auf den Feldern keine Nahrung fürs Wild zu finden ist und es sich daher in den Wald zurück zieht ..

oder .

..durch die Jagd (Ansitz) das Wild aufgescheucht wird und es dadurch mehr Nahrung braucht wodurch es zum Verbiss kommt ....... na Hallo, wer brettert den durch Wald und Wiese, lässt seine Hunde hinterm Wild her weil der Wauzi nur Spielen will?



Ich kann nur eines sagen " Bitte Herrgott lass es Hirn regnen damit gewisse Herrschaften ( auch die aus den eigenen Reihen ) ihren Bedarf an mindest-IQ decken können! "



Ich pirsch durch den Wald auf verwunschenem Pfad,
an Felsen entlang auf schmalem Grat.
Der Stein bemoost, wie Smaragd so grün, ach könnt ich hier für immer stehn,
dem Tier und Wald in mitten sein und ewig stehn im Vollmondschein

11

Mittwoch, 15. April 2015, 09:38

@Schloma:

Meine Worte....ich hatte vor mich nicht mehr aufzuregen, aber es geht net. Die Medien haben sich wieder einmal auf das Thema Jagd eingeschossen, das rockt so richtig.

Meldung vom 10.04.15 "Züchter beruft gegen Abnahme seiner 18 (!!!) Jagdhunde. Ok, wird auch so ein Quastinger sein, der die Jagd ins "positive" Licht rückt :cursing:

Aber dann die Meldung von BONNIE...

Wieso brauchen Jäger heutzutage noch Hunde? Ist es human das Wild vor dem Abschuss noch zu hetzen?

Der Trampl hat keine Ahnung, für was Jagdhunde benötigt werden, aber wichtig einen Kommentar abgeben. I pack's net.. *uebel

Weidmannsheil Geri

Senior

Jäger

  • »Senior« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 152

Beruf: Pensionär, ehemals Soldat

  • Nachricht senden

12

Mittwoch, 15. April 2015, 10:25

LUCHS in Tiefkühltruhe entdeckt

Luchse gehören in Deutschland nicht zum "jagdbaren Wild". Das Töten eines "geschützten Tieres" ( egal welcher "Spezies", egal mit welchen "Hilfsmitteln" und egal durch wen durchgeführt :cursing: ) ist deshalb zweifellos eine ahndungswürdige Straftat. So etwas Widerliches hat aber aus meiner Sicht mit dem, was ich unter"Jagd" verstehe, absolut gar nichts zu tun! :evil: Von solchen Idioten können wir uns gar nicht weit genug distanzieren.....
Nur die Weisesten und Dümmsten ändern sich nie. ?( ( Konfuzius, ca. 500 v. Chr. )

13

Mittwoch, 15. April 2015, 10:54

Aber dann die Meldung von BONNIE...

Wieso brauchen Jäger heutzutage noch Hunde? Ist es human das Wild vor dem Abschuss noch zu hetzen?

Jack, die liebe Bonnie hat echt nicht eine Spur von Ahnung , aber die Antwort auf ihren Post gefällt mir um so besser!



Ich pirsch durch den Wald auf verwunschenem Pfad,
an Felsen entlang auf schmalem Grat.
Der Stein bemoost, wie Smaragd so grün, ach könnt ich hier für immer stehn,
dem Tier und Wald in mitten sein und ewig stehn im Vollmondschein

14

Mittwoch, 15. April 2015, 11:35

@Schloma:

Richtig, habe ich bereits mit dem grünen Daumen bedacht!

15

Mittwoch, 15. April 2015, 19:24

Weidmannsheil!

Passt nicht ganz zum Thema, aber die alten Wilderer und Heimatfilme find ich toll! ;)
Ich komme selber aus einer ländlichen Gemeinde und man kann sich schon vorstellen mit welchem Gedankengut die Leute zum Wildern gegangen sind! :rolleyes:
Wenn es allerdings jetzt passiert, dann hat es nichts mehr mit dem Klischee des Wilderns zu tun! :thumbdown:

Weidmannsheil
Da Franzl
Wir kennen das beim Fuchs: Wenn er intensiv bejagt wird nehmen die Bestände zu!

16

Donnerstag, 16. April 2015, 07:03

Zitat

Aber dann die Meldung von BONNIE...

Wieso brauchen Jäger heutzutage noch Hunde? Ist es human das Wild vor dem Abschuss noch zu hetzen?

Jack, die liebe Bonnie hat echt nicht eine Spur von Ahnung , aber die Antwort auf ihren Post gefällt mir um so besser!

....und der wäre??

17

Donnerstag, 16. April 2015, 13:20

Da war wohl wieder die Zensur am Werk .... es fehlen einige der Antworten.

Antwort an Bonnie war in etwa, wie sie auf solche Geschichten kommt und eine Erklärung dazu was die Aufgabe des Hundes ist, sprich verletztes Wild aufzuspüren, etwa nach einem Wildunfall wo das Reh verletzt davon läuft und dass Kein Jäger auf ein vom Hund gehetztes Stück schießen würde.



Ich pirsch durch den Wald auf verwunschenem Pfad,
an Felsen entlang auf schmalem Grat.
Der Stein bemoost, wie Smaragd so grün, ach könnt ich hier für immer stehn,
dem Tier und Wald in mitten sein und ewig stehn im Vollmondschein

Ähnliche Themen