Da sind die Bücher vom Hespeler wohl ein bisserl moderner.
Hespeler, Rehe in Europa, 2016, - Habe ich natürlich auch, Bringt auch viele interessante Erkenntnisse, zweifellos ein sehr gutes und wichtiges Buch.
Aber es ntspricht nicht ganz dem, was ich mir denke, Mir ist er in manchem zu "modern" Ist sehr für die "REduktion". Herzog Albrecht hat die modernen "Reduzierer" nicht so geliebt
Modern ist vieles, aber deswegen auch automatisch gut und richtig ?
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Da wird es noch viel zu diskutieren geben. In Österreich hoffe ich auf die guten, alten, österreichischen Kompromisse .............
Jagdfreund
Wenn wir ganz ehrlich sind, gibt es da nicht viel zu diskutieren, weil das eine Frage des Standpunkts ist.
Ökologisch betrachtet braucht die Natur nicht mehr Wild, als zum gesicherten Überleben einer Art notwendig ist (Artenvielfalt).
Die "herkömmliche Jagd" braucht aber deutlich mehr.
Als Waldbesitzer habe ich zwei Möglichkeiten: Entweder ich dulde mehr Wild als unbedingt nötig und finanziere mit den Jagdeinnahmen forstliche Schutzmaßnahmen quer, weil mein Wald diese Schutzmaßnahmen ertragsmäßig nicht mehr abwirft, reduziere damit Lebensraum noch mehr bzw. begünstige die Schadensentwicklung auf ungezäunten Flächen (was die Jagdpacht wieder ausgleichen muss) oder ich reduziere, bis es ohne wesentliche Schutzmaßnahmen funktioniert.
Bin ich Jäger und zahle eine hohe Pacht, so möchte ich logischerweise einen alters- und geschlechtermäßig möglichst idealen Wildbestand, damit ich für mein Geld auch für die Dauer der Pacht eine möglichst attraktive Jagd habe.
Das sind die Tatsachen und da wird es niemals einen vernünftigen Kompromiss geben können. Als Pächter muss ich darauf hoffen, dass der Waldeigentümer nicht rechnen kann oder zu klein ist, um Ärger zu machen und als Waldeigentümer bist eh immer der Depp, wenn du blos kleine Flächen hast, weil du von einer hohen Pacht nicht viel abbekommst, aber im Zweifel eklatante Schäden oder Kosten für Zäune hast, wenn sich gute Wildeinstände auf deinem Grund u. Boden befinden.
Gesellschaftspolitisch gesehen gibt es auch kaum Kompromiss, weil jeder Baum, der mehr durchkommt, am End ein Segen ist, bei den immer schlechter werdenden Klima-Bedingungen und die Jäger als gesellschaftliche Gruppe noch nicht mal ein Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen.
Es ist also eine Frage der politischen Gewichtung pro oder contra den Interessen der Jägerschaft. In Bayern läuft es aktuell gut für die Jäger. Auch in Österreich läuft es gegenwärtig prima. Die Grünen haben unter Kanzler Kurz nicht viel zu melden. Schwarze, Blaue, Liberale waren tendenziell schon immer jagdfreundlich eingestellt, da Jagd in diesen Kreisen auch prestigeträchtig ist.
Ändern wird sich das alles, wenn die Schäden im Wald durch den Klimawandel erst einmal in der breiten Bevölkerung angekommen sind und die Folgen noch viel deutlicher werden, insbesondere dann auch für Waldbesitzer und Landwirte.