Ich glaube alle drei Wochen ist sogar zuviel.
Ich glaube, einen Revierteil über Monate ruhig zu lassen und dann innerhalb von einer Woche jeden Tag oder jeden zweiten raus zu gehen ist besser. Es kommen ja nicht immer die selben Stücke, also kann man auch 3-4 Tage nacheinander gehen.
Dann lass ich diesen Platz wieder für Monate in Ruhe.
Wenn ich jeden Dritten Tag auf dem selben Hochstand sitze, wissen die Tiere das dort immer der komische Dicke sitzt. Dann weichen sie aus. Aber wenn monatelang niemand Sitz, werden sie vertraut.
Klar geht das nur bei einem großen Revier mit vielen Hochständen und wenig Jägern, aber das ist nun Mal das Problem, dass ein Revier nicht unbegrenzt Jäger verträgt.
Und Ann muss man halt auch beim Ansitzen zurückstecken. Ich kann mitte April bis Anfang Mai rausgehen und schieß da meine Jahrlinge und Schmalen. Dann gebe ich Ruhe bis zur Brunft und Schieß dann die Alten, dann wieder Ruhe bis Anfang November für Kitz und Gais.
Wenn du 5 Jäger hast und 10 Hochstände kannst immer eine Woche von mir aus jeden zweiten Tag sitzen und dann wechseln.
Restliche Zeit ist Ruhe und du fährst mit dem Auto Fuchsn passen.
Aber das ist nur eine Idee die ich gut finde, jeder wie er will, oder wie sie es immer gemacht haben.
Finde ich grundsätzlich nicht verkehrt.
Beim Rehwild halte ich es für etwas übertrieben und passt besser zum Rotwild (deine extensiven Zeit) aber man muss auch sagen dass es Plätze gibt die zu dieser und jener Zeit gut sind. Das erfährt man nur wenn man öfter sitzt daher denke ich ist deine extensive Art auch deiner Erfahrung geschuldet.
Selbst betreibe ich auch Intervalljagd aber ohne Konzept.
Ich habe einen großen Revierteil und gehe maximal 3mal auf einen Stand danach ist dort mind. 1 Woche niemand.
Kann sein dass ich dann dort nochmal komme, kann sein dass ich erst in 3 Wochen komme und manchnal hab ich eine ganze Woche keine Zeit somit ist bis aufn Forst keiner unterwegs.
Ich kann dir aber auch sagen, dass mein abnormer Bock heuer 2 Stunden nachn Schlagausmähen geschossen wurde oder das in früheren Revier Gams nach der Forstarbeit in der Nähe der Seilbahn rumgurkten. Das ist natürlich noch immer "das Problem" dass keiner noch vom Wild selbst gehört hat was sie wirklich stört...
Ich hab schon in 3 Revieren intensiv jagen dürfen.
Bergjagd, Feldrevier und jetzt Waldjagd.
Das Feldrevier war bezüglich Rehe am Einfachsten und im Prinzip musste man nur auf den Wind achten.
Sie waren sonst an jegliche Bewegung gewöhnt durch den Trubel rundherum die in so typischen Voralpen herrschen.
Die Waldjagd ist die anspruchsvollste Version.
Hier liegt der Erfolg nicht ausschließlich in der Intervalljagd.
Persönlich finde ich es besser wie es aktuell bei uns ist, das war weder beim Feld noch beim Bergrevier so...
Jeder hat seinen Bereich und den verwaltet und bejagd er unabhängig.
Nur der Jagdleiter kann überall hin, macht er aber nicht.
Somit bist du vom Ausmähen bis zum Abschuss für dich selbstständig verantwortlich. Meiner Meinung nach das beste System weil der Weg bezüglich Beschwerde der Kürzeste ist
Nämlich ein Gespräch mit dir selbst
Ich kenne Freunde die hatten Intervalljagd und das Revier war groß genug um das zu organisieren.
Jedoch hats dann an einigen gescheitert.
Die die sich dran hielten haben sogar nichts geschossen in der Zeit und die anderen machten Beute.
Das brachte das System sofort zum Scheitern...
Wie gesagt ich finde Intervalljagd gut, wer vielleicht etwas Zeit zum Entspannen braucht kann sich ja vielleicht einen Tag für eine Spazierrunde im Revier einteilen als immer Abends zu sitzen.
Auch das kann die Augen öffnen und den Jagderfolg erhöhen.
Zum Thema Kamera.
Ich bin absoluter Kamera Fan.
Es ist für mich fast wie eine 2te Jagd wenn man die Kameras auf Welcheln gibt und 1 Woche später abholt oder bei Funkkameras am Morgen den Besuch der Sauen sieht.
Es kann die Jagd verbessern und Ruhe ins Revier bringen.
Bezüglich Abschuss der Herbstrehe halte ich den ersten offiziellen Tag für sinnvoll (und bis zum letzten Tag).
Habe voriges Jahr gesehen wie ein Freund daran gescheitert ist.
Die Zeitumstellung ist für eine 40+ Stundenwoche einfach der Killer bei der Jagd wenn man sich die Herbstrehe bis November aufhält.
Ich kenne einen Forstbetrieb in Niederösterreich, der hat die Abschussnehmer nur bis Ende Oktober im Wald.
Dann machens dicht bis zum nächsten Jahr.
Die schießen im Wald nachhaltig 10 Rehe auf 100ha.
Ich vermute aber, wie beim einem Studienkollegen, dass die jährigen Stücke dann sehr rangenommen werden und der Gais Kitz Abschuss nicht megr so drückt.
Beste Grüße