.... will ich hier mal kurz vorstellen.
die CHASSE A COURRE (meutejagd)
jedenfalls deren ende, den verlauf werde ich nur kurz beschreiben.
die chasse a courre wird in frankreich, belgien und italien betrieben. während in italien nur noch auf hase mit der meute gejagt wird gibt es in frankreich noch über 400 meuten die auf kaninchen, hase (da laufen die jäger zu fuss mit) und auf hirsch, reh, wildschwein (da wird geritten).
ich hatte vor jahren das glück dass ich auf ein paar solcher jagden, auf wildschwein, in der nähe von cognac als "verfolger" dabei sein durfte. d.h. ich bin nicht mitgeritten dafür hab ich die jagd mit dem auto verfolgt und hab halt zugeschaut.
die jagd an und für sich läuft so ab dass ganz in der früh mit ein paar "liniers" (alte erfahrene hunde) die fährten gesucht werden und die frischen fährten dann dem jagdherrn gemeldet werden. dieser entscheidet dann wo die hunde angesetzt werden. bevor dies jedoch passiert wird aber ausgiebig gefrühstückt und danach werden die pferde gesattelt und alles hergerichtet. am platz des schnallens werden dann 6 oder 8 hunde (nicht mehr, aber auch nicht weniger) zur suche geschnallt. diese hunde suchen dann das wild und werden auf der warmen fährte dann nat. laut (sind ja alles bracken). diese hunde entscheiden auch welches stück gejagt wird, so z.b. passierte es bei einer jagd dass ein überläufer mit einem "alten" gebrächschuß vor der meute zur beute wurde. sobald diese hunde zu jagen beginnen werden die restlichen 30 - 40 hunde aus dem anhänger gelassen und diese schlagen sich sofort bei. da die hunde ja mit der nase arbeiten sind sie immer langsamer wie das gejagte wild und dieses hat dadurch nat zeit mit widergängen und absprüngen die hunde zu verwirren. so z.b. hörte ich gut 2 minuten vor mir den keiler (der dann auf den fotos zu sehen ist) vor mir im gestrüpp "rumschleichen" bevor er keine 10 m neben mir den forstweg überfiel.
ab und an stellte sich der keiler den hunden was akkustisch ein besonderes erlebnis war. die hunde fassen nämlich nicht sondern verbellen nur. einer der mitreitenden jäger steigt dann ab und versucht die sau mit dem messer abzufangen, was bei einem unverletzten und sehr mobilen keiler keine ganz leichte aufgabe ist.
die jagd bei der hinterher beim curree die nachfolgenden fotos entstanden dauerte von ca 9:00 uhr bis ca 15:00 uhr und endete erfolgreich was ja nicht bei jeder jagd der fall ist. nur ca jede dritte jagd wird mit dem "bedienen" der gestellten sau beendet. überall sonst entzieht sich das wild erfolgreich der nachstellung.
wenn die jagd mit beute endet dann wird diese nicht aufgebrochen aber sehr wohl abgeschwartet. die teile aus dem rücken und die schlögel gehören dem piqueur (der ist hauptberuflich für die hunde zuständig. so betreut der piqueur der meute rallye de la foret de chaux ca 100 grand anglo francais hauptberuflich und ist auch noch für die pferde zuständig.)
bei besonderen gelegenheiten wird auch als trophäe der "pied d'honeur" der ehrenfuß vergeben, das ist der rechte vorderfuß des erlegten wildes bei dem die schwarte (decke) des unterarmes auf eigene art geflochten wird und an der noch die schalen dranhängen. alles andere (also beim keiler das gewaff und beim reh und hirsch das geweih) wird verworfen.
nachdem die beute abgeschwartet, das fleisch und der ehrenfuß genommen wurde wird die restliche sau auf dem streckenplatz hingelegt und die schwarte mit dranhängendem kopf wieder drübergelegt. die bläser nehmen hinter der sau, die meute davor und die personen die an der jagd teilgenommen haben daneben aufstellung und die jagd bzw. die sau wird verblasen. die tromp de chasse hat einen etwas gewöhnungsbedürftigen klang, ist aber gelebte jagdkultur und das horn wird auch zur verständigung während der jagd am pferd verwendet.
anschließend grüßt der piqueur die hunde indem er seine kappe zieht, räumt die schwarte weg und gibt die sau zum fressen frei. bilder vom courree seht ihr
HIER (KLICK)
viel spaß beim anschauen und für fragen steh ich nat. gerne zur verfügung
hier noch ein paar zahlen
ein paar zahlen
130 equipagen für die jagd auf hase
44 für den fuch
93 für das reh
37 für den hirsch
47 für kaninchen
42 auf wildschwein
ca. 17 000 Hunde
ca. 7 000 pferde
ca. 100 000 begleiter und zuseher bei den jagden
die equipagen für damwild fehlen
das ergibt zusammen:
ca 2000 direkte und indirekte arbeitsplätze und mehr als 300 feste (die alle mit venerie zu tun haben) ziehen jährlich mehr als eine million besucher an.
an 13.000 jagdtagen wurden knapp 4000 stück wild erlegt