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Montag, 13. Juli 2020, 16:36

Grundsätzlich wird schon mal von vielen Jägern bezweifelt, ob Hundemeuten überhaupt notwendig sind.
Diese Jagd kann sehr schnell als Tierquälerei (parforceähnliche Jagd) angesehen werden, wenn sich die Hunde etwa in das Stück verbeissen bzw. eine ganze Meute hetzt.


Also dieser Ansicht bin ich nicht. Wenn die Sauen im Mais oder wie bei uns im "urwaldähnlichem" Wald-Dickicht stecken, dann bekommst du sie halt nur mit einer dementsprechenden Meute. An welche Stücke verbeissen sie sich? -Richtig an krank geschossene oder an kleine. Diese sind dann schnell zu erlösen und sehe ich nicht als Tierquälerei. Irgend wie musst du sie ja jagen, oder?

22

Montag, 13. Juli 2020, 18:38

Grundsätzlich wird schon mal von vielen Jägern bezweifelt, ob Hundemeuten überhaupt notwendig sind.
Diese Jagd kann sehr schnell als Tierquälerei (parforceähnliche Jagd) angesehen werden, wenn sich die Hunde etwa in das Stück verbeissen bzw. eine ganze Meute hetzt.


Also dieser Ansicht bin ich nicht. Wenn die Sauen im Mais oder wie bei uns im "urwaldähnlichem" Wald-Dickicht stecken, dann bekommst du sie halt nur mit einer dementsprechenden Meute. An welche Stücke verbeissen sie sich? -Richtig an krank geschossene oder an kleine. Diese sind dann schnell zu erlösen und sehe ich nicht als Tierquälerei. Irgend wie musst du sie ja jagen, oder?



Na ja, "urwaldähnlich" halte ich jetzt für ein bisserl sportlich formuliert. ;)
Die "Parforcejagd" ist halt bei uns verboten. Andererseits fehlt es gelegentlich an guten Stöberhunden in ausreichender Zahl. Deshalb werden die Meuten gebucht. Ob ein gesundes Stück klein, mittel oder groß ist, spielt unter Tierschutzaspekten keine Rolle. Dass man professionelle Bewegungsjagden auf großer Fläche nicht auch ohne Meuten erfolgreich durchführen könnte, glaube ich nicht. Am Ende ist es aber auch immer eine Frage von "wo kein Kläger, da kein Richter". Für das Image der Jagd und die gesellschaftliche Akzeptanz ist es allerdings verheerend, wenn an der ein oder anderen Stelle "Hetzjagden" offensichtlich und bekannt werden. Man muss nämlich schon auch sagen, dass es Leute gibt, die finden es umso besser, je schärfer die Meute ist. Außerdem darf man nicht vergessen, dass durch Hundemeuten "hochgestresstes" Wild unter Verwertungsgesichtspunkten minderwertiges Fleisch ergibt. Das weis der Endverbraucher zwar nicht, woher die Sau am End kommt bzw. wie sie erlegt wurde, aber wir werben mit einer anderen Haltung.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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«Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.»
[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

23

Montag, 13. Juli 2020, 20:17

Naja gut.

Du bringst jetzt alles rein was die Thematik rund um Waldläufer die Jagd in Deutschland bewegt.
Dazu muss man sagen gibt es kein richterliches Urteil.


Ich kann nur vom Vorjahr sprechen.
Mein Bekannter musste praktisch auf einen Keiler draufsteigen dass der hochkam.
Er ist mir dann gekommen aber außerhalb der angesagten Schussfläche.
Ein Wahnsinn aber wie intelligent sich der bewegt hat.
Kein dummes flüchten in eine Richtung.
War ziemlich leise und vorsichtig unterwegs.
Er ist dann beim übernächsten Nachbar gelegen.

Faktisch sind die Treiber an ihn vorbei.
Mein Bekannter hat aber gespürt da muss was drinnen stecken und hat nochmal 10m zurückgedreht.
Hunde waren dabei.


Ich will gar nicht zu sehr auf die Diskussion eingehen aber Schwarzwild ist einfach nicht nur a Gaude.

Es ist eher dumm wenn man absichtlich die Hunde an Sauen hängt um Sie mit einer kalten Waffe dann zu erwischen.
Birgt eigentlich nur Risiko für Hund und Mensch. Daher vermute ich nicht dass das generell Einzug halten könnte.

Wie in meinem anderen Thread gesagt.
Jagd ist halt nicht Sonntags mitn Cabrio bei der Eisdiele einen Bananensplit essen ;)

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Nixon« (13. Juli 2020, 20:22)


24

Montag, 13. Juli 2020, 22:06

Die deutsche "Waldläufer-Problematik" soll auch nur als Beispiel dienen, wie schnell was in die falsche Richtung laufen kann. Aber sich auf den Richter verlassen und hoffen, die Sach wird für den Jaga schon gut gehen, wäre jetzt für mich auch nicht gerade die günstigste Denkrichtung....

Wenn Schwarzwild mal ordentlich da ist, ist das mit nichten a Gaude. Da hast vollkommen recht. Eine Angelegenheit für Profis mit exzellenten Stöberhunden bei der Waldjagd bis Dezember und für Leut mit viel Sitzfleisch im Offenland. Aus sich und seinem Hund so ein Gespann zu machen bzw. gute Gespanne zu bekommen, ist halt leider nicht immer einfach. Insbesondere in Gegenden, wo die Wildart nicht schon Jahrzehnte in anspruchsvoller Population vorkam und es an Leuten fehlt, von denen man das lernt. Ich glaub, ich habs schon mal hier geschrieben. Jagan auf SW jederzeit, als Gast bei den geschundenen Seelen bis einem die Sau bei den Ohren raus kommt, aber ein SW - Revier pachten im Leben nie nie nie! :-)))
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

25

Montag, 13. Juli 2020, 23:35

Drückjagd kann kommen

Das alles, was hier geschrieben wurde sind die Gründe, warum ich Drückjagden auf Sauen nicht mag. Die Tiere werden gehetzt, schlecht getroffen von HUnden angerissen, und dann "abgefangen" wie es so schön heißt, also de fakto abgestochen unter ziemlich fragwürdigen Umständen.

Ich weiß: das muss sein, werden die meisten sagen, um das Schwarzwild zu "reduzieren" ...... u.s.w. Es gefällt mir trotzdem nicht und vermutlich wird man diese Form der Jagd auch früher oder später verbieten oder stark einschränken. Ich habe für mich jedenfalls schon lange beschlossen: An so etwas nehme ich nicht mehr teil. Da sitze ich mir lieber den A..wund und weiß, dass ich in 95 % der Fälle das Tier sauber erlege und es nicht oder nur minimal leidet.

Jagdfreund

26

Dienstag, 14. Juli 2020, 03:51

Das alles, was hier geschrieben wurde sind die Gründe, warum ich Drückjagden auf Sauen nicht mag. Die Tiere werden gehetzt, schlecht getroffen von HUnden angerissen, und dann "abgefangen" wie es so schön heißt, also de fakto abgestochen unter ziemlich fragwürdigen Umständen.

Ich weiß: das muss sein, werden die meisten sagen, um das Schwarzwild zu "reduzieren" ...... u.s.w. Es gefällt mir trotzdem nicht und vermutlich wird man diese Form der Jagd auch früher oder später verbieten oder stark einschränken. Ich habe für mich jedenfalls schon lange beschlossen: An so etwas nehme ich nicht mehr teil. Da sitze ich mir lieber den A..wund und weiß, dass ich in 95 % der Fälle das Tier sauber erlege und es nicht oder nur minimal leidet.

Jagdfreund



Genau das soll ja nicht passieren und es hängt natürlich schon sehr davon ab, auf welche DJ man geht oder ob man persönlich als Schütze teilnimmt, wenn man nicht sehr gut geübt hat. Die Bewegungsjagd wird man nie abschaffen, weil man sonst die Bestände nicht ausreichend reduzieren kann. Vielmehr wird sich die Jagd professionalisieren, wenn zu schlecht gejagd und das auch in der Öffentlichkeit thematisiert wird. Wir brauchen ALLE Jagdarten in qualifizieter Form und kombiniert, um das Schwarzwild zu reduzieren. Sonst werden uns eines Tages die Schäden über den Kopf wachsen.

Die Sauen sind quasi "Kulturfolger" und fühlen sich überall sauwohl. In Berlin spazieren sie zu den Vorgärten herein und erfreuen die Besitzer mit Gartenarbeit. An Stränden genießen sie, was die Gäste hinterliesen und werden teils sogar am Tag äußerst zutraulich. Und dann noch die ständige Gefahr von ASP. Das wird noch grauslig werden mit den Sauen.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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«Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.»
[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

27

Dienstag, 14. Juli 2020, 06:52

Also ich sehe das Abfangen eines Stückes mit dem richtigen Messer kein bißchen als zweifelhaft an! Natürlich sollte das Messer entsprechend von den Dimensionen und Aufbau sein, dass man problemlos die lebenswichtigen Organe treffen kann.

Warum?

Was sind die Kriterien für ein schnelles Ableben?
Kugel: Geschossdurchmesser, - geschwindigkeit und - aufbau haben nur einen Zweck.
a) Temporäre Wundhöhle, die Hoffnung mit der temporären Wundhöhle einen möglichst großen "Kollateralschaden" (= zerreißen von Gewebe und Gefäßen in unmittelbarer Umgebung) zu verursachen.
b) Permanente Wundhöhle, im Verlauf des Geschosses erfolgte permanente Gewebe Zerstörung inklusive hoffentlich erfolgten größer als Kaliberdurchmesser Geschossaustritt, damit ein möglichst schnelles "Ausbluten" erfolgt.

Saufeder / Abfangmesser: wenn Klingenlänge und - breite passen kommt es zu einer sofortigen permanenten Wundhöhle die einer Kugel mindestens ebenbürtig ist und ein schnelles "Ausbluten " ebenso garantiert!

Also irgendwelche Zweifel an waidmännischen Handeln halte ich für höchst fragwürdig!

g

7
Dieses Posting wurde CO2 Neutral geschrieben...

28

Dienstag, 14. Juli 2020, 09:31

Drückjagd kann kommen

Bewegungsjagd wird man nie abschaffen, weil man sonst die Bestände nicht ausreichend reduzieren kann. Vielmehr wird sich die Jagd professionalisieren, wenn zu schlecht gejagd

Ja, ich weiß, mein Standpunkt ist in dieser Hinsicht extrem und ein ganz persönlicher Standpunkt von mir. Ich will davon auch niemanden überzeugen. Ich habe das für mich schon vor längerer Zeit so beschlossen. Und zum Glück teilt in dem Wienerwald-Revier, in dem ich auf SAuen jage, der Pächter und Jagdleiter diese Meinung. Dieses Revier nimmt seit langem an keiner revierübergreifenden Drückjagd auf Sauen teil. Ergebnis: Unser Revier liegt in der Zahl der jährlich erlegten Sauen regelmäßig über dem Durchschnitt des gesamten Jagdbezirkes. Wir sitzen sehr viel und das Revier wird von den beiden Pächtern hervorragend betreut. (Ansitzmöglichkeiten, Kirrplätze, Kammeras ..............)

Noch eine Anmerkung in Richtung sogenannter ÖKOjagd: Diese fordert ja mehr revierübergreifende Drückjagden zum Wohl des Waldes. Das Wohl des Wildes scheint diesen Gruppen nicht besonders am Herzen zu liegen, sonst könten sie nicht so uneingeschränkt Drückjagden forcieren. Denn eines ist für mich auch klar: Bei Drückjagden wird der Anteil des krank geschossenen Wildes, das dann irgendwo eingeht, immer viel höher sein als bei der Ansitzjagd .....

Jagdfreund

29

Dienstag, 14. Juli 2020, 09:41

Drückjagd kann kommen

Ich war vor ein paar Jahren 2 mal hintereinander in der Situation, dass ich mit der Pistole nicht zum Schuss kommen konnte. Beide Male 5 oder 6 Hunde am Stück. Ich hab dann mit dem Abfangmesser die Sau mittels Stich irgend wie abfangen können. Jedes mal aber extrem gefährlich für mich (auch wenn es nur vielleicht 30 kg Überläufer waren)

Das verstehe ich gut und erklärt mir, warum du eine Saufeder verwendest, Martl. "Abfangen mit dem Messer oder der Pistole" sagt sich leicht, aber ich möchte einer krank geschossenen Sau auch nicht zu nahe kommen.

Jagdfreund

30

Dienstag, 14. Juli 2020, 13:39

Also dass auf Drückjagen Sau pausenlos und in hoher Anzahl angeschossen werden will ich mal mit Beweisen unterlegt haben.
Keinen interessiert es Tiere anzuschweißen und wenn das pausenlos passiert interessiert es auch kaum jemanden irgendwo nachzusuchen wo andere bereits beim Schüsseltrieb sitzen um dann mit der kalten Waffe mit einer Sau zu raufen.

Das ist aus dem Grund schon uninteressant weil jeder Schütze leicht erfolgsorientiert und um neidenswerte Blicke umschweift seine Stücke bei der Streckenlegung zeigen und seinen Bruch entgegen nehmen will.
Wen bitte interessiert es da zu stehen als "Anschweißer".

Das halte ich also für sehr pauschal und übertrieben.

31

Dienstag, 14. Juli 2020, 15:02

Drückjagd kann kommen

Also dass auf Drückjagen Sau pausenlos und in hoher Anzahl angeschossen werden will ich mal mit Beweisen unterlegt haben.
Keinen interessiert es Tiere anzuschweißen

"Pausenlos" und "in hoher Anzahl" hast jetzt du geschrieben, Nixon, ich nicht. Ich habe keine Zahlen angegeben, sondern beziehe mich auf Erfahrung und Hausverstand. "Beweise" wären Statistiken und da findet man - wie üblich bei kontroversen Themen -unterschiedliche Zahlen von der einen Seite und der anderen.

Im Buch "Nachsuchen-profis" von Numssen und Balke wird die Statistik einer Schweißhundestation in Deutschland zitiert: .... "50% der Suchen werden auf dem Einzelansitz und 50 % während der ... Drückjagd produziert" (Seite 13)


Eine Tierschutz-Organisation,behauptet dass nur etwa 1/3
der Schüsse bei Drckjagden auf Sauen tödlich wären .................


https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/2018/01/04/FehlschussUnd so könnte man wohl ebenso viele Zahlen zitieren, wie Statistiken erstellt werden. "Beweise" kann also hier niemand liefern und wenn, dann bestreitet sie die Gegenseit sowieso. Solche Debatten erpare ich mir. ... Aber jeder Jäger, der genügend Erahrung hat, weiß, dass bei Drückjagden auf flüchtiges Wild schlechter getroffen wird als beim Ansitz und welche Folgen das für das Wild hat. Mir jedenfalls reicht meine Erfahrung, dass ich nicht an solchen Jagden teilnehmen will. Mir tun die Tier einfach leid.

Jeder soll es halten, wie er will und das mit sich selbst ausmachen ................... Ich bin froh, dass wir unsere Sauenstrecke im Wienerwald auch ohne diese Form der Jagd erzielen.

Jagdfreund

32

Dienstag, 14. Juli 2020, 15:38

Bei den Drückjagden bei denen ich war, zugegeben nicht besonders viele, sind ca. 80% beim Schützen ca. 15% beim Nachbarschützen gelegen und max. 5% mussten nachgesucht werden.
Die meisten werden aber von den Durchgehen erlegt, oft elwerden sie erst hoch wenn der Hund direkt Kontakt hat oder man "draufsteigt".
Bewaffnung der Durchgeher meist kurze Repetierer mit offener oder Leuchtpunkt Visierung, Faustfeuerwaffe, Blankwaffe.

33

Dienstag, 14. Juli 2020, 18:15

Drückjagd kann kommen

Bei den Drückjagden bei denen ich war, zugegeben nicht besonders viele, sind ca. 80% beim Schützen ca. 15% beim Nachbarschützen gelegen und max. 5% mussten nachgesucht werden.

Wenn das so gelingt, ist alles bestens, finde ich. Ich bezweifle aber, dass das die Regel ist.

Egal, ich will keine Religion daraus machen. Ich persönlich verzichte auf Drückjagden, weil ich jedenfalls von mir weiß, dass mir die Übung auf flüchtige SAuen mit der Kugel fehlt.

Jagdfreund

34

Dienstag, 14. Juli 2020, 22:58

Das Problem an der ganzen Sache ist, dass in Filmen wie wildboar fever a) einfach Typen ballern die halt eine herausragende Schussleistung haben b) es ein Film ist und bleibt und man den Hintergrund etc nicht kennt.

Im Prinzip kann der Schnitt kein hochflüchtiges Wild gut ballern.
Aber Wild kommt ja nicht pausenlos hochflüchtig.
Die Disziplin brauchts.

Ich respektiere deine Meinung.
Auch deshalb weil ich weder Treibjagden noch Drückjagden für mich sehr anziehend wirken.

35

Dienstag, 14. Juli 2020, 23:16

Drückjagd kann kommen

Ich respektiere deine Meinung.
Auch deshalb weil ich weder Treibjagden noch Drückjagden für mich sehr anziehend wirken.

Danke Nixon ! DAs weiß ich zu schätzen ! Umgekehrt will ich nicht fanatisch gegen die Drückjagden sprechen. In vielen Fällen sind sie wohl nötig, um den Wildstand zu reduzieren. Mein Eindruck ist aber, dass man sehr viel üben muss, um flüchtige Sauen sauber zu erlegen. Und diese Übung kosten Zeit und Geld ............. Was nicht alle aufbringen wollen , die an Drückjagden teilnehmen.

Jagdfreund

36

Mittwoch, 15. Juli 2020, 05:30

Bewegungsjagd wird man nie abschaffen, weil man sonst die Bestände nicht ausreichend reduzieren kann. Vielmehr wird sich die Jagd professionalisieren, wenn zu schlecht gejagd

Ja, ich weiß, mein Standpunkt ist in dieser Hinsicht extrem und ein ganz persönlicher Standpunkt von mir. Ich will davon auch niemanden überzeugen. Ich habe das für mich schon vor längerer Zeit so beschlossen. Und zum Glück teilt in dem Wienerwald-Revier, in dem ich auf SAuen jage, der Pächter und Jagdleiter diese Meinung. Dieses Revier nimmt seit langem an keiner revierübergreifenden Drückjagd auf Sauen teil. Ergebnis: Unser Revier liegt in der Zahl der jährlich erlegten Sauen regelmäßig über dem Durchschnitt des gesamten Jagdbezirkes. Wir sitzen sehr viel und das Revier wird von den beiden Pächtern hervorragend betreut. (Ansitzmöglichkeiten, Kirrplätze, Kammeras ..............)

Noch eine Anmerkung in Richtung sogenannter ÖKOjagd: Diese fordert ja mehr revierübergreifende Drückjagden zum Wohl des Waldes. Das Wohl des Wildes scheint diesen Gruppen nicht besonders am Herzen zu liegen, sonst könten sie nicht so uneingeschränkt Drückjagden forcieren. Denn eines ist für mich auch klar: Bei Drückjagden wird der Anteil des krank geschossenen Wildes, das dann irgendwo eingeht, immer viel höher sein als bei der Ansitzjagd .....

Jagdfreund



Das kann man so pauschal nicht sagen. Wenn in der Ansitzjagd oder mittels Pirsch die Ergebnisse stimmen, dann muss man keine Bewegungsjagd veranstalten. Da bin ich völlig bei Dir. Und wenn das bei Euch im Wienerwald so toll klappt und keine nennenswerten Schäden vorhanden sind, dann sehe ich auch keinen Grund, für eine Bewegungsjagd.

Es gibt aber leider aufgrund der starken Ausbreitung des Schwarzwildes auch die Gegenden, in denen die Ergebnisse eben nicht stimmen und die Wildschäden teils eklatant sind. In vielen Revieren ist das Problem mit der Ansitzerei der zunehmende Jagddruck durch die Jäger. Jede Wildart, selbst das Rehwild, verändert irgendwann sein Verhalten, wenn zu viele Feinde zu oft umherschleichen.

Es gibt nicht die einzig wahre und richtige Jagdstrategie. Es führen immer mehrere Wege nach Rom. Nur was ich der "herkömmlichen Jägerei" eben politisch nicht durchgehen lassen möchte, ist, dass sie sich permanent herausreden und alles andere schuldig ist, nur nicht die Jagd. Es geht viel, aber das geht halt nicht. Wir können uns die Welt nicht zaubern, wie wir sie uns gern erträumen. Wir müssen die Welt so nehmen, wie sie ist und nicht ständig debattieren, was wäre wenn denn sein könnte usw. ......

Jagd ist eine Dienstleistung an der Natur, an der Gesellschaft und am Grundeigentum, aber kein Selbstzweck. Ich weis, in Österreich tut Ihr Euch noch sehr schwer damit, aber es muss halt auch klar sein, dass früher oder später ein anderer Wind weht, wenn es nicht so gut funktioniert, wie bei Dir im Wienerwald. Und das setzt möglicherweise voraus, dass man über andere Jagdstrategien nachdenken muss.

Niemand wird Bewegungsjagden erzwingen wollen, wenn der Ansitzjäger seine Hausaufgaben ordentlich macht. Ich sehe die Jagd deshalb keineswegs ideologisch. Ich bin absoluter Pragmatiker. Passt es, soll jeder machen, wie er meint. Passt es nicht, muss man den Leuten aus der Finsternis heraus leuchten und genau deshalb sind die Forderungen des ÖJV auch nicht falsch. Eine professionell durchgeführte Drückjagd ist keinesfalls tierschutzfeindlich und geübte Schützen treffen auch. Weiters ist es eine Frage der richtigen Hunde, die eingesetzt werden sowie der charakterlichen Disposition der Hundeführer.

Es liegt immer am Menschen und an seinem Verantwortungsgefühl. Bei einem guten Jagdleiter werden schlechte Schützen nicht heimisch. Ebenso keine schlechten Hunde. Bei den Staatsforsten bspw. gibt es wesentlich mehr Interessenten als Plätze für die DJ.
Da braucht man sich keine gröberen Schnitzer erlauben, sonst ist man ist weg vom Fenster.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

37

Mittwoch, 15. Juli 2020, 05:56

Bei den Drückjagden bei denen ich war, zugegeben nicht besonders viele, sind ca. 80% beim Schützen ca. 15% beim Nachbarschützen gelegen und max. 5% mussten nachgesucht werden.
Die meisten werden aber von den Durchgehen erlegt, oft elwerden sie erst hoch wenn der Hund direkt Kontakt hat oder man "draufsteigt".
Bewaffnung der Durchgeher meist kurze Repetierer mit offener oder Leuchtpunkt Visierung, Faustfeuerwaffe, Blankwaffe.


Bei uns dürfen die durchgehenden HF häufig gar nicht schießen.

Für Durchgeh- und Treiberschützen gilt während des Treibens gem. Unfallverhütungsvorschriften (UVV Jagd) sowieso im Grundsatz, dass sie nur entladene Schusswaffen mitführen dürfen. Er darf die Schusswaffe sowieso nur ausnahmsweise mitführen und zwar nur für drei Fälle: Eigenschutz, Fangschuss und Schuss auf vom Hund gestelltes Wild.

Im Regelfall jedoch sind die Hunde aber nicht dazu da, das Wild zu stellen, sondern es aufzuspüren und vor die Schützen zu drücken.

Sinn und Zweck ist es eigentlich nicht, das Wild aufzuspüren und zu stellen, damit die Durchgeher / HF schießen.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

38

Mittwoch, 15. Juli 2020, 10:21

Drückjagd kann kommen

Es gibt nicht die einzig wahre und richtige Jagdstrategie. Es führen immer mehrere Wege nach Rom.

Da stimme ich absolut zu. Ich will daher die Drückjagd nicht pauschal verdammen. Es ist halt nicht meines aus den genannten Gründen: Gefahr von Fehlschüssen auf flüchtiges Wild wegend mangelnder Übung und zweitens ist es mir auch persönlich schon zu gefährlich. Jedenfalls würde ich - wenn überhaupt - nur auf eine Drückjagd gehen, wo ich die Organisatoren genau kenne. (mit beinahe 70 wird man halt vorsichtiger ;)

Eine ganz persönliche Entscheidung von mir .............

Wie ich schon merhmals berichtet habe: Ich habe in OÖ 20 Jahre lang 2 mal im Jahr an einer herbstlichen Drückjagd auf Rehe teilgenommen (350 ha) Da durfte nur auf Rehe geschossen werden, die standen. Schuss auf flüchtendes Wild war verboten. Das Wild wurde nur langsam und leise gedrückt ... Jeder Schütze konnte nur in einem ihm zugewiesenen Graben schießen mit entsprechendem Kugelfang. Das waren die schönsten Jagden. Fehlschüsse gab es kaum und das Ergebnis war meistens passabel. ............

Jagdfreund

39

Donnerstag, 16. Juli 2020, 04:14

Es gibt nicht die einzig wahre und richtige Jagdstrategie. Es führen immer mehrere Wege nach Rom.

Da stimme ich absolut zu. Ich will daher die Drückjagd nicht pauschal verdammen. Es ist halt nicht meines aus den genannten Gründen: Gefahr von Fehlschüssen auf flüchtiges Wild wegend mangelnder Übung und zweitens ist es mir auch persönlich schon zu gefährlich. Jedenfalls würde ich - wenn überhaupt - nur auf eine Drückjagd gehen, wo ich die Organisatoren genau kenne. (mit beinahe 70 wird man halt vorsichtiger ;)

Eine ganz persönliche Entscheidung von mir .............

Wie ich schon merhmals berichtet habe: Ich habe in OÖ 20 Jahre lang 2 mal im Jahr an einer herbstlichen Drückjagd auf Rehe teilgenommen (350 ha) Da durfte nur auf Rehe geschossen werden, die standen. Schuss auf flüchtendes Wild war verboten. Das Wild wurde nur langsam und leise gedrückt ... Jeder Schütze konnte nur in einem ihm zugewiesenen Graben schießen mit entsprechendem Kugelfang. Das waren die schönsten Jagden. Fehlschüsse gab es kaum und das Ergebnis war meistens passabel. ............

Jagdfreund


Die professionellsten und sichersten Bewegungsjagden erlebt man in der Regel bei den Staatsforsten. Wer auf flüchtiges Rehwild schießt, ist ein Banause. Das ist völlig klar. Andererseits kann man Rehwild tatsächlich sehr sanft drücken. Es kommt den Schützen vertraut vor die Bixn. Wir machen das im Rahmen von Jagdintervallen mit Sammelansitzen sehr schonend und erfolgreich. Den flüchtigen Schuss muss man halt fleißig üben, wenn Sauen oder Rotwild da sind.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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