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21

Dienstag, 6. Juli 2021, 08:30

Also ich würde ja sowieso die schnelle Nachsuche etwas abbremsen zwecks Wundbett...

Gerade Sauen halten ja ein Bisschen was aus...

Kenne Leute die bei großen Sauen so oder so mal 2 Stunden warten...
Ich geb dir zwar mit Sonnenaufgang recht aber ist halt manchen zwecks Wildbret vermutlich zu lange, sollte zur eigenen Sicherheit nicht sein...

Liebe Grüße

22

Dienstag, 6. Juli 2021, 09:24

Die Frage ist immer was für einen Schuss hat das Stück.
Hab ich Lungen oder Leberschweiß am Anschuss und der Fluchtfährte spricht nichts dagegen nach einer gewissen Wartezeit auch in der Nacht nachzugehen.
Hab ich jedoch einen Schweiß mit dem ich nichts anfangen kann würde ich auch lange warten.


@Eibenschnitzer: Wie soll ich diese Aussage verstehen?

An der Oberfläche betrachtet und in Verbindung mit weniger Kenntnis über die Nachsuche auf Rehwild könnte man das so sehen. Aber auch nur an der Oberfläche.

23

Dienstag, 6. Juli 2021, 10:14

Nachsuche

Wie schon einige geschrieben haben: Es kommt m-Meinung. nach auf die Situation an: Welches Stück, Schweiß, Revierteil etc.

Wir suchen auch bei Sauen fast immer nach ca 1/2 Stunde nach. Immer mit Hund, der ernorm erfahren ist und nicht am Schweiß sucht, sondern sich Wind holt, ein paar mal größere Kreise läuft und die Stücke fast immer rasch findet. Da es sich zu 90% um kleinere oder mittelstarke Stücke handelt, gibt es dabei fast nie ein Problem.

Anders wäre es, wenn eine starke Sau ins undurchdringliche Dornendickicht geht. Da warten wir auch den Morgen ab, wenn die Suche am RAnd des großen Dornenschlages nicht rasch ein Ergebnis bringt.

Daher führt der Nachsuchenführe bei uns eine Langwaffe, ..........

Jagdfreund

24

Dienstag, 6. Juli 2021, 15:24

Die Frage ist immer was für einen Schuss hat das Stück.
Hab ich Lungen oder Leberschweiß am Anschuss und der Fluchtfährte spricht nichts dagegen nach einer gewissen Wartezeit auch in der Nacht nachzugehen.
Hab ich jedoch einen Schweiß mit dem ich nichts anfangen kann würde ich auch lange warten.


@Eibenschnitzer: Wie soll ich diese Aussage verstehen?

An der Oberfläche betrachtet und in Verbindung mit weniger Kenntnis über die Nachsuche auf Rehwild könnte man das so sehen. Aber auch nur an der Oberfläche.


Genau so, wie sie da steht. Näheres schreibe ich Dir, wenn Du mir meine Fragen zu Deinem Hund bzw. Deiner gezogenen Schweißfährte beantwortet hast, da ich Dich möglicherweise falsch verstanden habe.

Gerne noch einmal meine Fragen an Dich:
1. Was ist Dein junger Hund für eine Rasse und wie alt ist er?
2. Wie hast Du die 50 oder 60 Meter lange, gezogene Schweißfährte gemacht? Ich meine damit "handwerklich" vorbereitet und nicht das Arbeiten der Fährte.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

-------------------------------------------------------------------------------------------
«Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.»
[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

25

Dienstag, 6. Juli 2021, 15:27

Gr. Münsterländer
14 Monate
Freundin hat die Schweißfährte angelegt und gearbeitet während ich Stellen für Wasserungen vorbereitet habe.

26

Dienstag, 6. Juli 2021, 15:47

Wie schon einige geschrieben haben: Es kommt m-Meinung. nach auf die Situation an: Welches Stück, Schweiß, Revierteil etc.

Wir suchen auch bei Sauen fast immer nach ca 1/2 Stunde nach. Immer mit Hund, der ernorm erfahren ist und nicht am Schweiß sucht, sondern sich Wind holt, ein paar mal größere Kreise läuft und die Stücke fast immer rasch findet. Da es sich zu 90% um kleinere oder mittelstarke Stücke handelt, gibt es dabei fast nie ein Problem.

Anders wäre es, wenn eine starke Sau ins undurchdringliche Dornendickicht geht. Da warten wir auch den Morgen ab, wenn die Suche am RAnd des großen Dornenschlages nicht rasch ein Ergebnis bringt.

Daher führt der Nachsuchenführe bei uns eine Langwaffe, ..........

Jagdfreund


Lieber Jagdfreund, das ist feinsinniger Wiener Humor, wie ich ihn liebe. *rollsmile
Und jetzt versteh ich auch endlich den wahren Sinn von HS, BGS und ADBr. Sie sollen dem Waiberl z´haus die Sehnsucht nach dem jagarnden Hausherrn verkürzen, während der mit dem Pudel der Oma im Wind die Sau nachsucht, damit der Wischmop net zu dick wird und auch mal Bewegung hat. 8)

@Blaser19:

Die Frage ist, WIE sie die Schweißfährte angelegt hat, aber jetzt ergibt sich noch eine neue Frage: Was meinst Du genau mit Wasserungen und wie stehen die im Zusammenhang mit der Fährte?
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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«Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.»
[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

27

Dienstag, 6. Juli 2021, 16:48

Ich denke Mal die Wasserungen haben gar nichts mit der Fährte zu tun. Die sind für das Wild und in unserer Gegend üblich.
Die kurze Fährte für den jungen Vorstehhund wird vermutlich einmal ganz einfach aus der Flasche ein paar Spritzer Schweiß alle paar Meter auf eine kurze Distanz gewesen sein, dann im Bogen zurück gehen und den Hund ansetzen. Ich denke er soll es nur Mal auf der frischen Spur kennen lernen, damit er einmal damit in Berührung kommt.
Aber ich schlage vor, wenn du uns etwas über richtig angelegte Übungen für einen Schweißhund erzählen möchtest, mach ein Thema auf. Das interessiert sicher mehrere.

28

Dienstag, 6. Juli 2021, 20:12

Das mit den Schuss Zeichen und dem Schweiß geb ich dir natürlich Recht.


Ist interessant wie da die Erfahrungen auseinander gehen.
Ein Beispiel:
War auf einen Riegler und einer hat ein Stück Rotwild angepatzt.

Ich hab mir gedacht ich gehe mit zum Bergen. Wer weiß wo es ist.
Der Bekannte von ihm, ein junger Bua mit viel Selbstvertauen sagt am Anschuss.
Der liegt sicher, des ist ja Lungenschweiß.

Gerade jeder der wirklich mal Lungenschweiß gesehen hat weiß wie der wirklich aussieht.
Naja, war auf den Ersten Blick natürlich keiner.
Der Nachsuche Führer hat dann aufgegeben nach circa 1 Stunde.


Ich halte ja grundsätzlich eher aufs Blatt.
Mich interessieren keine 50m Todsuchen wegen 1kg Fleisch oder irgendwelchen Experimenten.

Vielleicht mit viel Erfahrung und Routine möglich aber ich mags eigentlich nicht.
Sauberer Blattschuss und rasch und ordentlich aufgebrochen passt doch!

Bin vermutlich durch meine ersten Jagdjahre im Gebirge so geprägt.
Nachsuchen sind vielleicht im überschaubaren Feld okay... ;)

Liebe Grüße

29

Mittwoch, 7. Juli 2021, 00:03

Lieber Jagdfreund, das ist feinsinniger Wiener Humor, wie ich ihn liebe. *rollsmile
Und jetzt versteh ich auch endlich den wahren Sinn von HS, BGS und ADBr. Sie sollen dem Waiberl z´haus die Sehnsucht nach dem jagarnden Hausherrn verkürzen, während der mit dem Pudel der Oma im Wind die Sau nachsucht, damit der Wischmop net zu dick wird und auch mal Bewegung hat.

tut mir leid, deinen deutschen Humor verstehe ich leider hier nicht. VErsuch noch mal ganz ohne Humor mir zu sagen, was du sagen möchtest.

Jasgdfreund

30

Mittwoch, 7. Juli 2021, 01:10

Ich glaub er meint dass es eigentlich nicht "richtig" ist wenn der Hund Schleifen rennt und sich Wind holt....

Aber vielleicht ist die Erklärung "falsch"...

Vermutlich müsste man eher von Auge zu Auge samt Hund sehen was jeder meint.

Die Hunde Diskussion sind wie Waffen und Kaliber Diskussionen. Da wirds schnell irrational :D

31

Mittwoch, 7. Juli 2021, 01:19

Nachsuche

Ich glaub er meint dass es eigentlich nicht "richtig" ist wenn der Hund Schleifen rennt und sich Wind holt....

Aber vielleicht ist die Erklärung "falsch"...

Vermutlich müsste man eher von Auge zu Auge samt Hund sehen was jeder meint.

Ich glaube, ich habe ihn eh verstanden. Ich möchte nur, dass er Klartext spricht. ich weiß schon, dass das nicht die klassische Nachsuche auf der Schweißfährte ist, aber bei uns funktioniert es hervorragend. Ich habe außerdem von Chris Balke - dem Spezialisten für Nachsuchen - auch schon gehört, dass es durchaus akzptiert ist, dass ein Hund eben "anders" nachsucht.

Wir schießen alle an Kirrungen und der Pächter will "Küchenschüsse". Das heißt, dass die Sauen meist noch 50 bis 100 Meter gehen. Der Hund kennt das Spiel und findet die Sauen fast immer ohne jedes Problem.

Erhlich gesagt interessiert mich die Theorie oder Vorschrift Null. Hauptsache, es funktioniert.

Jagdfreund

32

Mittwoch, 7. Juli 2021, 01:45

Ich denke Mal die Wasserungen haben gar nichts mit der Fährte zu tun. Die sind für das Wild und in unserer Gegend üblich.
Die kurze Fährte für den jungen Vorstehhund wird vermutlich einmal ganz einfach aus der Flasche ein paar Spritzer Schweiß alle paar Meter auf eine kurze Distanz gewesen sein, dann im Bogen zurück gehen und den Hund ansetzen. Ich denke er soll es nur Mal auf der frischen Spur kennen lernen, damit er einmal damit in Berührung kommt.
Aber ich schlage vor, wenn du uns etwas über richtig angelegte Übungen für einen Schweißhund erzählen möchtest, mach ein Thema auf. Das interessiert sicher mehrere.


Na ja, es geht nicht um nen Spezialisten (Schweißhund), sondern um einen Kl. Münsterländer. Wo ich aber "hellhörig" werde, ist, wenn sich aus unterschiedlichen Infos heraus ein unstimmiges Bild ergibt. Das ist aber keinen eigenen Faden wert.

Gut, beim Kl. Münsterländer wird im Fach Waldarbeit im Zuge der VGP die Riemenarbeit auf Übernacht- oder Tagfährte geprüft, wenn ich recht informiert bin. Das gehört dazu. Beabsichtige ich aber den Hund im Schwerpunkt auf Nachsuchen zu führen (davon darf man ausgehen, wenn jemand schreibt, sich eine Glock mit Lampe, Laser, etc. angeschafft zu haben, dann gehe ich davon aus, dass er mit dem Hund nicht nur Todsuchen machen möchte.

Will ich nun in der jagdlichen Königsdisziplin "Nachsuche" antreten und stelle dabei den Tierschutz ganz besonders hervor, bereite ich mich anders mit dem jungen Hund vor. weil ich den Hund auch gut "lesen" können muss, d.h. da macht nicht die Freundin rum, sondern in der Ausbildung anfänglich blos "der" Führer und das kann für einen jungen Hund immer nur einer sein.

Außerdem macht man mit dem Hund nicht alles halbscharig nebeneiander, sondern eines nach dem anderen und dann aber intensiv. Man kann und soll nicht mit einem Vorsteher so alles ein bisserl machen, so nach dem Motto, ein bisserl Schweiß aus der Pulle, damit er das auch gesehen hat.

Bevor man damit anfängt, erst einmal die rassetypischen Dinge und Vorbereitung auf das, was gemeinhin von Hunden mit Papieren aus Qualitätszucht erwartet wird, also u. a. beim Kl. Münsterländer VJP. HZP. Wenn es dann um die VGP geht und ich den Hund mehr für die Nachsuche fit machen will, bekommt die Riemen- und Fährtenarbeit ganz besondere Aufmerksamkeit, d. h. wenn ich nachsuchen möchte, fordere ich den Hund mehr, als das Minimum, was bei einem Vorsteher die Richter sehen wollen.

Und nachdem der Hund da schon Schleppen, Hasenspur etc. kennt, geht man zweckmäßigerweise daran, Nase und Konzentration weiter zu fordern und zu fördern, d. h. Schweiß ist zunächst einmal gar nicht angesagt. Fährtenschuh ist das Mittel der Wahl. Verleitungen einbauen, Pirschzeichen verweisen (anstatt zu fressen), ... UND deshalb den Hund bei der Arbeit genauestens studieren (lesen lernen). Schweiss wird später auf dem letzen Stück der Fährte nur ganz ganz sparsam eingesetzt.
Am Anfang der Ausbildung jedoch steht nur eine getretne Fährte, wo der Hund am Ende was finden kann. Man steigert ganz einfach Länge und Standzeit von Woche zu Woche, aber erleichtert es dem Hund nicht gleich anfänglich durch Schweiß. Der ist vorerst tabu.

Will ich blos den ganz normalen Jagdgebrauchshund als Allrounder, reichts wenn er Totsuchen macht, denn die Nachsuche auf angeflicktes Wild, insbesondere Rehwild hat es in sich. Rehwild verursacht die schwierigsten Nachsuchen, weil diese Wildart auch schwerverletzt im angewohnten Lebensraum bleibt und den Hund durch zahlreiche Widergänge extremst fordert. Rehwild stellt sich auch nicht einfach so, sondern der Hund tut es nach dem Schnallen und der Hatz in der Regel nieder. Manche Hunde erlösen es auch gleich.

Im Übrigen wollen die Nachsuchenführer, dass ein Stück ins Wundbett geht, weil es absolut keinen Sinn macht, wenn Witzbolde sofort mit der Nachsuche beginnen und das Gespann auf der Fährte das Stück im Grunde stundenlang vor sich her treibt.
Das verlängert nur das Leid des Stückes. Hat man das Wundbett gefunden und ist es noch warm, kann man den Hund schnallen und die Sache wird eher ein Ende haben.

An der Stelle sollte man vielleicht noch einmal betonen, dass die Ausbildung mit zuviel Schweiß Unfug ist. Der Hund soll üben und lernen, mit tiefer Nase die Fährte anhand der Bodenverwundung zu arbeiten und seinem Führer irgendwie zu verweisen, wenn er wo was findet und der Führer deuten.

Beim Rehwild dürfte das Wundbett in den meißten Fällen im Einstand oder Nähe Einstand sein, wenn es diesen noch erreicht, weil - wie gesagt - Rehwild teritorial bleibt. Das Wundbett findet man aber am Schnellsten, wenn das Reh erstmal vor Verfolgung sicher ist, anstatt durch zahlreiche Widergänge dem Gespann die Arbeit zu erschweren, was am Ende Abbruch ohne Erfolg bedeuten kann und das ist schlecht fürs angeflickte Stückl und für den Hund (da fehlender Erfolg).

Zudem ist es völliger Nonsens anzunehmen, in einem überwiegenden Rehwildrevier (Niederwildrevier) nachts mit der KW nachsuchen zu müssen. Das kann man machen bei Lungenschweiß (=> Totsuche wahrscheinlichst), aber nicht, wenn eine längere Nachsuche zu erwarten ist. Besser man wartet und findet bei Sonnenaufgang des nächsten Tages schnell ans Wundbett, kann den Hund schnallen und fängt dann mit dre blanken Waffe ab, wenn der Hund das Stück gebunden hat.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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«Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.»
[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

33

Mittwoch, 7. Juli 2021, 02:42

Ich glaub er meint dass es eigentlich nicht "richtig" ist wenn der Hund Schleifen rennt und sich Wind holt....

Aber vielleicht ist die Erklärung "falsch"...

Vermutlich müsste man eher von Auge zu Auge samt Hund sehen was jeder meint.

Ich glaube, ich habe ihn eh verstanden. Ich möchte nur, dass er Klartext spricht. ich weiß schon, dass das nicht die klassische Nachsuche auf der Schweißfährte ist, aber bei uns funktioniert es hervorragend. Ich habe außerdem von Chris Balke - dem Spezialisten für Nachsuchen - auch schon gehört, dass es durchaus akzptiert ist, dass ein Hund eben "anders" nachsucht.

Wir schießen alle an Kirrungen und der Pächter will "Küchenschüsse". Das heißt, dass die Sauen meist noch 50 bis 100 Meter gehen. Der Hund kennt das Spiel und findet die Sauen fast immer ohne jedes Problem.

Erhlich gesagt interessiert mich die Theorie oder Vorschrift Null. Hauptsache, es funktioniert.

Jagdfreund



Mich interessiert - ehrlich gesagt - weniger der "Chris Balke" sondern nur das, was und wie die Nachsuchenführer in D und Ö sagen bzw. tun, mit denen ich persönlich Kontakt habe. Solang es sog. "Totsuchen" sind, kannst streng genommen jeden Fiffi geprüft und ungeprüft mit und ohne Papiere vom Züchter oder vom Tierheim holen und mit etwas Übung findet er im Umkreis von 50 oder 100 Metern. Da brauchst auch im Zweifel gar keinen Hund, denn das läufst mit der WBK selber auch ab.

Wenn ich Nachsuche sage, dann ist die Rede vom angeflickten Stück. Leider Gottes auch sehr oft von Leuten verursacht, die meinen, der Küchenschuss sei der Brüller. Und solche Nachsuchen können, wenn es blöd läuft, auch über viele Stunden und Reviergrenzen gehen. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen. Sauber aufs Blatt geschossen bedeutet im ungünstigen Fall, dass das Blatt mit dem Ausschuss nicht verwertbar ist. Was macht das bitte aus bei 30, 40 kg Gewicht in der Schwarte aufwärts und Spitzenpreisen für Fillet, Nuß, Rücken, Keulen im urbanen Umfeld Wiens. Wer da groß ans Geld durch ein zu verwerfendes da zerschossenes Blatt denkt, der ist es doch nicht wert, als Jäger bezeichnet zu werden.

Bei uns gilt die Ansage, dass das Stück nach Möglichkeit liegen soll und wir werfen lieber zwei kg weg, anstatt dass 20 kg verhitzen. Das bläue ich jedem JJ ein. DRAUFHALTEN, BUMM UND UM !!!

Natürlich gibts auch bei HF unterschiedlichste Meinungen, aber bei den Grundlagen sind sich fast alle einig. Es gibt KEINE irgendwie aktzeptierte Form der Nachsuche sondern nur die einzig Richtige und die ist, dass der Hund mit tiefer Nase sauber die Fährte (durch Bodenverwundung verursacht) arbeitet und seinem Führer Pirschzeichen verweist. Wie man das macht / hinbekommt in der Ausbildung, da hat sicher der ein oder andere seine eigenen Tricks und Ideen, allerdings sind sich im Resultat alle einig, wenn sie keine Witzbolde sind. Man muss das Rad auch nicht neu erfinden, sollte das Chris Balke etwa versucht haben. Es gibt dazu gute Bücher, die von etablierten Praktikern geschrieben wurden. Das ist zeitloses Wissen, welches immer gilt, wurscht obs einen Medienstar "Balke" gibt oder nicht.

Direkt an Kirrungen sollte man im Übrigen nie schießen. Dort wo ich meine Sauen schieße, stehen die Einrichtungen entlang der Sauenwechsel und man sieht die Kirrung manchmal gar nicht ein von der Leiter. Entlang der Wechsel bieten sich Mehrfachgelegenheiten,je nachdem, wie "auseinandergezogen" die Rotte ein und auswechselt. Wir hatten es auch schon, dass auf verschiedenen Wechseln einzelne Keilerchen ankamen und blieben, weil alle Wechsel besetzt waren. Die eigentliche Kirrung aber bleibt frei von Tod und Ungemach wie bspw. menschlicher Wittrung infolge Bergung oder Schweiß toter Artgenossen.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Eibenschnitzer« (7. Juli 2021, 02:58)


34

Mittwoch, 7. Juli 2021, 06:07

Du liest hier was und gehst von irgendwelchen Sachen aus. *ohno
Will ich nun in der jagdlichen Königsdisziplin "Nachsuche" antreten und stelle dabei den Tierschutz ganz besonders hervor, bereite ich mich anders mit dem jungen Hund vor. weil ich den Hund auch gut "lesen" können muss, d.h. da macht nicht die Freundin rum, sondern in der Ausbildung anfänglich blos "der" Führer und das kann für einen jungen Hund immer nur einer sein.
Ob du da nicht sehr, sehr falsch liegst mit deiner Annahme. Nur weil seine Freundin die Fährte ausarbeitet muss das nicht minderwertig sein. Ich denke seine Freundin kann das ganz gut. Eventuell könnte Sie dir noch was beibringen *zwinker
Bei uns sind auch Frauen beim jagen zu finden. Sogar auch sehr gute *bravo

35

Mittwoch, 7. Juli 2021, 07:20

Also mal an unseren netten Herren aus Germanien!

1. Ist meine Freundin ebenfalls Jägerin und geprüfte Jagdaufseherin bzw. jagert sie ebenfalls mit den Hunden

2. haben wir zwei große Münsterländer und keine kleinen.

3. Wer sagt dass ich mich rein auf Nachsuchen spezialisieren will? Ich brauche die Kurzwaffe um Fangschüsse anzutragen. Diese sind zu 99% bei Nachsuchen in der Nacht auf KFZ Stücke. Ich weiß ja nicht wie es in Deutschland bei dir daheim ist. Aber bei uns gibt es so etwas wie den Tierschutz!! Dieser besagt dass man ein krankes und verletztes Tier so schnell wie möglich von seinem Leid zu erlösen hat. Bekomme ich also einen Anruf oder die Bitte ein krankes Stück Rehwild in der Nacht nachzusuchen werde ich dies tun wenn ich der Überzeugung bin das Stück auch zu bekommen. Merke ich jedoch dass unser Hund mit dem ganzen hin und her von Anfang an überfordert ist, ziehe ich gleich einen Spezialisten hinzu.

4. Unsere Hunde arbeiten das ganze Jahr über intensiv im Revier und in jagdnahen Trainingseinheiten. Irgendwie muss man auch einen jungen Hund mal heranführen. Wir haben punkto Schweiß nicht die Erfahrung wie ein reiner Nachsuchenführer. Jedoch stehen wir mit einigen guten Nachsuchengespannen im Kontakt und unsere Mutterhündin wurde von einem sehr erfahrenem Hundeführer welcher seit Jahrzehnten Hunde ausbildet und hier sein Hauptaugenmerk auf den Schweiß legt. Wenn dieser sagt wir sollen dem jungen Hund mal zum kennenlernen dies und das zeigen und arbeiten lassen. Dann machen wir das auch und hier höre ich sicher nicht auf einen unbekannten den ich nicht kenne und wo ich nicht weiß ob er Ahnung davon hat oder nicht. Ich vertraue den Leuten die ich kenne und von denen ich weiß dass diese wissen was sie sagen. Unsere Mutterhündin arbeitet das ganze Jahr im Feld und sehr selten auf Schweiß. Kommt Sie jedoch zu einer Nachsuche oder zu einer künstlichen Schweißfährte arbeitet sie diese sehr gut, langsam und konzentriert bis zum Schluss.

5. Bin ich der Meinung - und wie ich so mitbekommen habe viele andere hier bei uns auch - ist es bei uns unnötig einen Schweißhund anzuschaffen wenn man diesen nicht artgerecht auslasten kann. Da wir in reinen Feldrevieren jagen ist der Hund fast immer arbeitslos. Die paar Nachsuchen die über das Jahr anfallen schafft jeder normale Jagdhund mit einer halbwegs funktionierenden Nase auch. Also spricht nichts dagegen einen Münsterländer auf Schweiß einzuarbeiten.

6. Ich gehe mit Waffen jagen mit denen ich mehrere tausend Schuss im Jahr abgebe. Ich traue mich also zu behaupten dass ich diese auch beherrsche. Montiere ich also auf einer Glock, welche ich auch als Spaßwerkzeug für den Stand gekauft habe, ein Laser-Licht-Modul um den bestmöglichen Treffer bei Nacht antragen zu können, finde ich dies als mehr als nützlich. Nicht überall kann ich den Hund bei einer Nachsuche schnellen bzw. mit dem Messer eingreifen. Die meisten Nachsuchen auf KFZ Stücke finden in der Nacht in Gräben entlang der Straße statt. Hier kann man unmöglich einen Hund schnallen. Ich hab als Langwaffe noch eine Selbstladeflinte dabei. Dies ist für mich die idealste Nachsuchenwaffe auf Rehwild wenn ich in den Gräben auf kurze Entfernungen nachsuchen muss. Ich will dich auch mal sehen wie du das handhabst wenn es finster ist, du einen Hund an der Leine, eine Waffe in der anderen Hand hast und auch noch leuchten sollst! Wie handhabst du das? Unsere Polizisten lassen einen alleine und da bekommt man keine Hilfe! Auch ist nicht immer ein zweiten zur Stelle welcher einem helfen kann. Hier muss also eine Lösung gefunden werden welche einem als passend erscheint.

Und jetzt mal zu dir!
Was führst du für einen Hund?
Wie alt ist dein Hund?
Wie hast du den eingearbeitet?
Wie viele Nachsuchen hast du im Jahr?
Wie viele davon sind erfolgreich?
Welche Waffe bzw. Kaliber führst du bei der Nachsuche?

Schlau reden kann jeder mal schnell über Netz aber jetzt komm mal mit Fakten rüber!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Blaser19« (7. Juli 2021, 07:59)


36

Mittwoch, 7. Juli 2021, 07:32

Und eines ist auch! Wenn der Hund nicht hundertprozentig auf dem Meter genau auf der Wundfährte geht sondern immer wieder bissl pendelt aber mich sicher ans Stück bringt, ist mir das auch egal.
Mir ist es wichtig zum Erfolg zu kommen. Hier vertraue ich dem Hund und nicht was in einem Buch steht , wie es "richtig sein sollte" bzw. schön ausschaut.

37

Mittwoch, 7. Juli 2021, 09:43

Ich sehe es auch so wie Blaser. Unsere Revierstrukturen sind nun einmal anders als wo anders. Bei uns schießen wir die Rehe nicht, weil sie Wald verbeißen sondern weil sie sonst das Auto holt. Genauso sind bei uns Nachsuche eher unüblich und eher kurz. Im Normalfall mit den üblichen Vorsteherin zu meistern.
Im Gegensatz zu Blasers Meinung im Straßengraben den Hund nicht schnallen zu können, habe ich die Erfahrung gemacht, dass das für mich die beste Lösung ist. Neben den befahrenen Straßen traue ich mich nicht zu schießen. Ich habe meinen alten Hund einfach geschnallt, bevor das Reh hochkommen könnte, hat er es einfach an der Drossel gepackt und ich konnte mit dem Messer einfach abfangen. Ja, ungefährliche ist das nicht und ich würde mir öfters Unterstützung durch die Polizei wünschen.

Aber ein allgemeiner Hundeausbildungsfaden würde mich sehr interessieren. Bin mit meinem jungen ja jetzt am Anfang und Tipps und Tricks würden nicht schaden.

38

Mittwoch, 7. Juli 2021, 10:21

Ich sehe es auch so wie Blaser. Unsere Revierstrukturen sind nun einmal anders als wo anders. Bei uns schießen wir die Rehe nicht, weil sie Wald verbeißen sondern weil sie sonst das Auto holt. Genauso sind bei uns Nachsuche eher unüblich und eher kurz. Im Normalfall mit den üblichen Vorsteherin zu meistern.
Im Gegensatz zu Blasers Meinung im Straßengraben den Hund nicht schnallen zu können, habe ich die Erfahrung gemacht, dass das für mich die beste Lösung ist. Neben den befahrenen Straßen traue ich mich nicht zu schießen. Ich habe meinen alten Hund einfach geschnallt, bevor das Reh hochkommen könnte, hat er es einfach an der Drossel gepackt und ich konnte mit dem Messer einfach abfangen. Ja, ungefährliche ist das nicht und ich würde mir öfters Unterstützung durch die Polizei wünschen.

Aber ein allgemeiner Hundeausbildungsfaden würde mich sehr interessieren. Bin mit meinem jungen ja jetzt am Anfang und Tipps und Tricks würden nicht schaden.


Die viel und stark befahrenen Straßen sind mir da einfach zu gefährlich um einen Hund zu schnallen. Zu schnell passiert es dass das Reh doch auf einmal hoch wird und auf die Straße geht und der Hund dahinter ist.....
Ich kann mich auf meine Hündin auch verlassen. Wenn sie geschnallt wird packt sie auch und haltet fest bzw. würgt sie ab - abhängig wie es die Lage zulässt. Nur dies geht leider nicht immer.

Zu schießen geht teils leichter als den Hund zu schnallen - so zumindest die Erfahrungen die ich gemacht habe. Ist halt von Straße und Ort bzw. Gegend unterschiedlich. Bei einem Freund fährt einmal am Tag ein Auto vorbei. Bei uns hast du keine 3 min wo keiner vorbeiglüht. Es wird ja nicht mal abgebremst wenn jemand am Straßengraben steht, die Warnblinkanlage an hat und ein Stück aus dem Graben bergen will. Muss man ja schon hier aufpassen um nicht überfahren zu werden.
Jetzt stell dir vor was passiert wenn da noch ein Stück Wild oder der Hund auf die Straße springt..... dafür will ich nicht den Kopf hinhalten.
Es ist und bleibt halt ein schwer einzuschätzender Einsatz - was ist richtig, was ist falsch, was wäre besser,....

Muss man spontan selbst vor Ort entscheiden

39

Mittwoch, 7. Juli 2021, 10:51

Nachsuche

Und eines ist auch! Wenn der Hund nicht hundertprozentig auf dem Meter genau auf der Wundfährte geht sondern immer wieder bissl pendelt aber mich sicher ans Stück bringt, ist mir das auch egal.
Mir ist es wichtig zum Erfolg zu kommen. Hier vertraue ich dem Hund und nicht was in einem Buch steht , wie es "richtig sein sollte" bzw. schön ausschaut.

Stimme Blaser absolut zu.

@Eibenschnitzer: "Grau ist alle Theorie"- ich meine, man sollte sich ein wenig zurück halten mit Urteilen aus der Ferne über Situationen, die man gar nicht kennst.

Lehrbücher sind gut und ich bin ein ständiger Leser. Aber im Zweifel entscheidet die Praxis und die Situation vor Ort. Und vor allem hat REcht, was funktioniert. In den 9 Jahren, in denen ich im Revier im Wienerwald jage, wurden dort ca 200 Sauen geschossen und maximal 5 wurden nicht gefunden. Wie der Hund das macht, ist mir ehrlich gesagt, völlig egal.

Jagdfreund

40

Mittwoch, 7. Juli 2021, 11:14

Um es auf die Spitze zu Treiben ein Freund von mir hat einen Rauhaar Dackel.
Der hat nur die Begleithundeprüfung.
Ist aus einer jagdlichen Zucht.

Der führt ihn zu jedem Stück.
Ich rede nicht von Schweiß Arbeit wie im Gebirge auf Hochwild mit Gästen wo Spezialisten am Werk sind und Nachsuchen über paar Kilometer möglich sind...
Freund von mir hat einen 3er Hirsch mal angepatzt.
4km Nachsuche...

Also wie ich schon sage die Diskussion ist ziemlich relativ...


Man muss ja sagen ein Hund ist im Prinzip "nur" circa 5 Jahre in der vollen Leistungsfähigkeit. (3 bis 8 Jahre)
Bis dahin ist es ein härter Weg und ich hab den vollsten Respekt vor jedem der sich diese Arbeit antut...
Da kannst sagen zw. 8 und maximal 10 Jahren geht die ganze Arbeit von 2 bis 3 Jahren wieder los.
Wo der Hund abgeführt wird und andererseits Erfahrungen sammelt...
Gerade die Vorsteher sind doch mit 10 oftmals "verschlissen"...

Das jagen an sich frisst schon so viel Zeit. Zusätzlich dann noch den Hund abführen ist schon a Wahnsinn!

Die Einstellung von Blaser finde ich schon sehr gut dass man den Hund auch richtig "anschafft" um ihn auszulassen.
Da gibts viele "Probleme". Man schaue sich das Thema Bracken an und die aktuellen Revier Größen im privaten Bereich...


Liebe Grüße

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