Weidmannsheil, lieber Klaus zu deinem tollen Jagderlebnis mit krönendem Abschluß !
Nun, letztes WE bin ich wieder raufgefahren auf meine liebe Alm. Dem ausklingendem Höhepunkt ( Hirschbrunft) des Jagdjahres noch etwas nachzufühlen.
Die Hirschbrunft ist nicht nur in diesem teil unseres schönen Landls "der Höhepunkt" im Kalender. Mir kommts fast so vor, nirgends sinds so scharf auf die Hirschn - niergends sonst so oft in dieser Zeit hört man im Ort, sei es an der einzigenTankstelle, oder beim Wirtn, sogar in der Kirche sprechens über die Gschichtn von Hirschn , welche im Sept/Okt. oft zu jung, und nur selten passend gschossn sind worden.
Sogar dem Jagdleiter vom gegenüberliegenden Hügel ists passiert, das er auf an anser gschossn hot, donn wor a ober nur 5 Joar. Den Jagdleiter konnte ich heuer näher kennenlernen und er ist ein ganz feiner und netter Kerl, symatisch und bei Gott hat er sich möglicherweise vom Gwei täuschen lassen.
Oder noch so a gschichtl von heuer - 1er Hirsch wird gschossn, die vorberwertung ( niergends bewertens die Hirsch strenger als hier in diesm Tal ) gint ihm 6 Jahre. 2er hat er keinen frei. Der Schütze lässt ihn schleifen - ergebnis 4 Jahre
.
Damit fällt er in die 3er Klasse und ist weiß.
Wer da jemals einen Fehler gemacht hat, der werfe den ersten Stein !
Aber so junge Hirschn, die musst sehen können.
Nun aber zu meiner ausklingenden Hirschbrunft oben am Berg.
Stress hatte ich sowieso keinen mehr, der 1.er läuft mir nicht davon, da er ja stehen bleibt in den darauffolgenden Abschußplänen. 2er ist im Ringel , und irgendwann passts bei mir auch, da solange dabei, bis er liegt. Und die 2er werden halt besonders knapp gehalten , möglicherweise auch gut so.
Kahlwildabschuß weitgehnst frühzeitig erledigt, ein paar Kälber noch . Im Hegering sind immerhin im Topf noch 55 Tiere / 65 Kälber soweie 5 Spießer, sofern der genehmigte Abschuß für das jeweilige revier erfüllt wurde.
Das Wetter zeigte sich von der besten Seite, keine Wolke am Himmel, doch viel zu warm. Die Hirschbrunft hat sich weitgehnst heuer in der Nacht abgespielt.
bei diesem Weterbild war nicht lange zu überlegen, rauf auf den Boden - wo ich die meiste Zeit die Wildkamera montiert hab.
Herrlich, ruhe - weg vom Stress, hie und da die Bikes unten im Tal wahrnehmend nickte ich ein wenig ein, am gemütlichen Sitz. Hie und da äugte ich rund um mich. Der Sinn trübte mich keineswegs, als ich einen waschl von Fuchs erblickte, welcher runterschnurte zu mir, um ebensoschnell sich nach links zu verdrücken, gschossn hätte ich ihn in diesem Falle sowieso nicht, den es ar ein einmaliger und faszinierender Anblick - schneeweiß - wie ein Palarfuchs - bis hinten zur Lunte. Niemals zuvor hab ich so etwas im Anblick gehabt. Gepumpert hat mein Herz, was war das ?
Stille - draußen - weit weg ein Röhrer eines Hirsches, bissl später drüben auf der anderen Talseite - die Hirschbrunft klingt aus, meine Gedanken.
Lehne am Bankl oben am Sitz, schaue so vor mich hin, da - sehe einen Spiegel.
Glas hochgefahren - fester Stuck - kein Tier - äsender Spießer.
Steht da oben, jetzt Brettlbreit und zupft an den gräsern. Spießer sind für mich frei, da die dreierklasse erfüllt ist.
Ma, was soll ich tun ?
Topf ist ja da, aber !
Schau auf die Uhr, über halbsechs. Alleine oben, Hütte noch nicht warm. Wenn er liegt, runterziehen auf den nächstenZubringer = 45 Minuten. Dann raufgehen übern Forstweg und das Auto holen = 30 Min. , weiters aufbrechen - runter ins Tal, in der Kammer versorgen. Wieder rauf in die kalte Hütte, wenns gut geht gegen Mitternacht. Bua-des taugt ma net wirklich.
Aber aus dem Topf einen Spießer, a net schlecht wärs
Und der Trieb übermannte mich - griff zum Repetierer. Als ich ihn aufnahm - krachte es im angrenzenden Nachbarrevier. Der Spießer hat aufgeworfen - vom Schuß ansonsten unbekümmert, nur überstellt hat er sich, so das ein Schuß unmöglich war.
Auch gut, dachte ich mir. Baumte dann ab, wechselte die Batterien und die Speicherkarte bei der Wildkamera, so musste ich morgen nicht raufkommen.
Pirschte sachte richtung Auto, nach 20 Minuten am Übergang - wieder ein Spiegel .
Glas aufgefahren, Hirsch - aber zu jung 5-6Kopf. Doch zeigt er schon was - dachte ich mir und in diesem Augenblick hat er mich auch schon gehabt - und im Troll war er weg.
14 Grad in der Hütte, pfefferte ordentlich ein, setzte mich mit einem Stamperl noch raus, um zu losen. Hie und da - die röhrer der Hirschen.
In der Früh zeitig aufgebäumt, der Wind passt überhaupt nicht, Tier und Kalb im Troll, schreckendes Reh.
Na, dachte ich mir, Frühstücken werde ich heute zu Hause. Hütte schnell zusammengeräumt, beim runterfahren noch 2 Parasol geklaubt, um sie am Abend zu genießen.
Die Hirschbrunft 2012 ist vorbei - sehr viel Wild hab ich gesehen, mehr als all die Jahre zuvor. Habe viel darüber nachgedacht, möglicherweise wirklich wegen den wenigen Tagen, die ich zuvor oben heuer verbracht habe.
Locker kann ich dieses Jagdjahr ausklingen lassen, den einen oder anderen Freund begleiten, und so Hubertus will, mich freuen.
Stille Jagd, das hat schon was für sich.
Frauerl kommt diese Woche auch wieder retour vom Urlaub. Am kommenden WE ist Familie angesagt. Eltern, Sohn mit Freundin , auch wichtig - auf a guate Jausn an die Grenz.
Selten, ein Jagdjahr ohne Stress - schön.