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Dienstag, 29. Januar 2013, 12:32

Pirschstockhülsen

Hallo Weidkameraden

Es hat bei uns im Forum ein nettes Bild mit einem zerlegbaren Pirschstock gegeben. Ich war von dem Teil voll auf begeistert.
Der Preis was der Stock aber kostet ist eine andere Geschichte.
Also habe ich in meinem Keller das Oferl angeschmissen und ein paar Minuten :D verbracht. Was daraus geworden ist, möchte ich Euch hier in einem kleinem Bilderbericht schildern.

Also viel Spaß mit den Bildern:


Ausgangsprodukt war ein Edelstahlrohr in den Dimensionen: Innendurchmesser 20mm Wandstärke 2mm mit einer Länge von 50cm


Mit dem Rohrschneider wurden dann 10cm lange Stücke abgetrennt. Hier sollte man sich Zeit lassen. Präzision ist in späterer Folge sehr wichtig.


Nach ein paar Minuten hat man also 4 Stk. Hülsen. Sie sollten alle gleich lang sein, um auch ein besseres Bild zu machen.


Hier mal zur Demonstration wie genau man arbeiten sollte. Es ist in späterer Folge sehr wichtig damit die Hülsen dann bündig schließen.
Also Nachmessen und wenn nötig mit der Feile nachbesseren.


Im Anschluss müssen dann von den Rörchen die schrafen Grade abgefeilt und mit einem Schmiergelpapier geplättet werden. Man will sich ja nicht gleich den Finger aufschneiden. Mit dem Rohrtrenner werden diese Grade nämlich scharf wie Rasierklingen.


Nachdem sie alle fein säuberlich geradegefeilt und engratet wurden, bekamen alle Röhrchen noch ein kleines 3mm großes Loch. Dieses Loch dient in späterer Folge zur Fixierung des Haselnussstecken im Rohr.


Man kann nun schon mal das erstemal schauen wie genau man gearbeitet hat und ob die Teile wohl ordentlich bündig dichten.
Ich habe bereits in dieser Phase jedem Rohr sein Gegenüber zugeteilt. Es müssen ja nur immer die zwei gleichen zusammenpassen.


Nun ging es an das Eingemachte. Man muss ja die Röhrchen zusammenschrauben können. Ich bin also her gegangen und habe eine M12 Mutter in Edelstahl in das Rohr eingepasst.


Dazu mussten natürlich die Flanken der Mutter abgeschliffen werden. Hier im Bild sieht man ganz deutlich die obere unbehandelte Mutter und unten die behandelte, wo die Flanken fehlen.


Auch hier macht sich die Präzision wieder bezahlt. Desto genauer man alle Muttern einpasst, desto genauer wird zum Schluss das Rohr mit dem Anderen schließen.


Um ein völliges Schließen der beiden Rohre zu gewährleisten, wurde die Mutter ein paar Millimeter im Rohr versenkt. Zum Schluss wird also nur die Flanke vom Rohr an einander stoßen.


Um dieses Versenken bei allen Rohren gleich tief zu erwischen, habe ich einfach ein paar M10 Muttern aufeinander gestapelt und das Rohr darüber gestellt.


Nun konnten die Muttern angeschweißt werden. Was sich während der Arbeit als schwieriger erwieß als gedacht. Ich hatte nur eien 2,5mm Elektrode und musste daher mit ein bisschen mehr Dampf schweißen. Was aber die Gefahr brachte, dass Rohr durchzuschießen. Irgendwie hat es aber dann doch funktioniert. Meine Empfehlung, unbedingt eine dünnere Elektrode mit weniger Strom verweden.


Nun konnte schon mal zum ersten Mal das Gewindestück eingesetzt werden. Auch das Gewindestück wählte ich in Edelstahl. Dieses Stück wurde so gewählt, das es gerade einmal eine Mutter tief in jedes Rohr greift. Vielleicht auch zu erwähnen wäre, dass ich sämtliche Gewindegänge nachgeschnitten habe, damit das Gewinde leichtgängiger wird. Die Industriegefertigten Teile ecken da manch mal.


Um ein ständiges verdrehen des Gewindestückes zu verhindern, wurde es in einem Rohr auf der Innenseite angeschweißt. Was auch recht interessant ist wenn man mit der Elektrode ca. 8cm im inneren eines Rohres schweißen muss. :D


Nun kann man die Teile das erste mal zusammen schrauben und sehen wie genau man gearbeitet hat.


In dieser Phase kann man nun die Teile noch einmal auf einander anpassen. Sollte hier das Teil um einen Millimeter nicht genau auf das Andere greifen, so kann man mit einem Hammer und einem Stück Holz nachhelfen und die Rohre aufeinander einpassen.


Zum schluss sollte dann das Teil bündig schließen und recht genau gerade verlaufen.


Man kann nun sein Endprodukt begutachten und sich im klaren sein, dass wenn man genau genug arbeitet, alles auch gut passt.


Die Fertigen Teile sollten sich leicht öffen und schließen lassen.


Da mir von der ganzen Rohrstange ja ein Teil über blieb, wurde an diesem auch gleich mal eine Schraube geschweißt.


Die Schweißnaht wurde verschlieffen, damit man keinen Übergang hat.


Als Endprodukt hatte ich dann auch gleich mal eine Spitze für den neuen Stock.



Jetzt fehlt dem ganzen nur noch der passende Haselnussstock dazu. Diese wurden auch schon geschnitten und liegen zum Trockenen im Keller.
Wie es damit dann weitergeht, werdet Ihr hier erfahren.
Ich hoffe Ihr hattet ein wenig Freude mit der Anleitung und wünsche Euch ein kräftiges Weidmannsheil.
Weidmannsheil

Rocces


Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten. :D :D
Hege und Pflege dem Wild
Weidwerk verpflichtet
http://www.Jägerforum.at
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2

Dienstag, 29. Januar 2013, 13:54

Perfekt! :thumbsup:
Saubere Arbeit!
Hoffe wir sehen dann mal ein Bild vom Endprodukt wenns fertig ist! :D

WH Tom

3

Dienstag, 29. Januar 2013, 16:22

Martin - du Fuchs :thumbup:

Gerade das teure bei den zweigeteilten Bergstöcken im Handel ist .... die verbindungshülse.

4

Dienstag, 29. Januar 2013, 18:22

richtig gute Arbeit,
aber ist das ganze nicht richtig schwer ? (mit den ganzen Muttern und so)
servus aia D7

...ich esse Tiere, weil mit die kleinen Tofus so leid tun....

5

Dienstag, 29. Januar 2013, 18:40

Martin, :thumbsup: saubere Arbeit :thumbsup: .

Hast vollkommen recht das du dir die Arbeit angetan hast bei den Preisen für die zweigeteilten Pirschstöcken.

Bin echt gespannt welche Jagdutensilien noch gebaut werden.

Weidmannsheil
Manfred
Man kann nur jenes Stück Wild erbeuten welches für einem gewachsen ist

6

Dienstag, 29. Januar 2013, 21:35

Hallo!

Wirklich toll gemacht! Ich denke du hast das schwierigste für den neuen Stock schon hinter dir. Dass du handwerklich sehr begabt bist hast du schon oft bewiesen. Natürlich gehts auch leichter wenn das nötige Equipement im Keller liegt.

Bei mir findet sich nicht mehr als ein Zangerl, ein Imbus, und ein Schraubenzieher... Aber wer weis wann ich mit solchen Basteleien anfange.

Bin gespannt wie es weiter geht!

Lg

7

Dienstag, 29. Januar 2013, 21:58

Wow! Schaut super aus und sehr edle Optik! Würd mich auch interessieren wie schwer das ist. Aber wenn man keine Weitwanderungen damit unternimmt sicher super und stabil.

Was mir noch aufgefallen ist: Würde das ganze nicht noch etwas stabiler sein, wenn du in jedes Rohr 2 Muttern schweißt in die das Gewinde greift? Oder hält es das schon aus wenn man sich mit dem ganzen Gewicht später auf den Stock lehnt - ich hoff das ist verständlich...?

MfG, Tschurtsch.

Wildacker.at

Zukunftshirsch

    Österreich

Beiträge: 979

Beruf: Wildackersaatgut-Jagdbekleidung-Revierbedarf vom Jäger für den Jäger

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8

Mittwoch, 30. Januar 2013, 05:34

Das sieht ja wirklich perfekt aus........

Tolle Arbeit.....
Genieße die Natur mit allen Sinnen und Respektiere Deine Grenzen.

Weidmannsheil und LG

Martin

http://www.wildacker.at

9

Mittwoch, 30. Januar 2013, 06:16

WmH!

Das sieht wirklich super aus!

Gratulation! :thumbsup:

lg

Klaus
Wenns Jagan net wär wärs net schen auf der welt!


10

Mittwoch, 30. Januar 2013, 06:59

Hallo Leute

Freut mich das die Anleitung so gut ankommt. :thumbup:

Das Gewicht ist pro Verbindung bei 200Gramm und die Spitze bei 100Gramm in Summe also 500Gramm.
Das Gewicht schreckt mich gar nicht so. Mit anderem Material würde man zu viel Stabilität oder Materialstärke ein büßen. Als Idee war da damals auch noch Messing oder Alu.

Messing hat nicht wirklich viel weniger Gewicht. Lässt sich aber schlechter verarbeiten.
Alu hat den Nachteil, dass es keine Muttern gibt und es lässt sich Alu mit Stahl schwer verbinden. Das Heißt man müsste die Hülse aus einem Teil fertigen. Dazu fehlt mir aber die Drehbank. (Ehrlich gesagt ich hab mir schon eine angesehen :thumbsup: )
Und dann blieb noch Karbon. Aber da hätte ich mir die Hülsen als fertiger kaufen können. 8o
In Summer also Stahl. Sollte es aber dennoch zu schwer sein, habe ich die Möglichkeit die Hülsen noch zu kürzen. Was ein paar Gramm macht.
Wenn ich aber auf der anderen Seite denke was ich so alles im Rucksack mit mir rum schleppe, kommt es auf die paar Gramm auch nicht mehr drauf an.

Die Stabilität hat mich mit einer Mutter selbst überrascht. Die Verbindungen greifen so glatt auf einander, dass sie satt einrasten. Da wackelt es keinen Zentel-Millimeter.
Bei einer zusätzlichen Mutter hätte man wieder mehr Gewicht aber was schwieriger ist, man müsste die erste Schweißstelle plan drehen, damit die zweite Mutter Gewindegenau auf die erste Greift.
Also nur eine Mutter.

Wie es aber mit der Stabilität aus sieht wird sich dann erweisen, wenn der Stock montiert ist.
Dies dauert aber noch ein Weilchen, da diese noch nicht trocken sind. :thumbup:
Weidmannsheil

Rocces


Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten. :D :D
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Weidwerk verpflichtet
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11

Mittwoch, 30. Januar 2013, 10:42

Bei einer zusätzlichen Mutter hätte man wieder mehr Gewicht aber was schwieriger ist, man müsste die erste Schweißstelle plan drehen, damit die zweite Mutter Gewindegenau auf die erste Greift.
Also nur eine Mutter.

Stimmt, daran hab ich nicht gedacht. Wäre ordentliches Herumfummeln gefragt. Ich denke auch wenn's ordentlich geschweißt ist, wird's schon halten.

MfG, Tschurtsch.

12

Sonntag, 12. Mai 2013, 14:26

Super gemacht #Respekt
und selbst gemacht ist doch immer noch am schönsten.
Gruss
Thomas
"Als einst die Treue sich in dieser Welt verloren, hat Sie
zu ihrem Sitz des Hundes Herz erkoren."

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