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1

Freitag, 12. Juli 2013, 10:33

Unüberlegter Bachenabschuß - was passiert mit den Frischlingen ?

Hallo Weidkameraden !

Aus vorangegangenen Berichten ist euch ja bekannt,daß aus unseren gesunden Bachen-Frischlingsrotten mehrere starke Bachen - wo und von wem auch immer - herausgeschossen wurden.
Anfangs waren die verwaisten Frischlinge noch in größeren Stückzahlen unterwegs und suchten die ihnen bekannten Kirrungen heim, jetzt sieht man nur mehr gelegentlich den einen oder anderen gestreiften Wutz und vor allem:man sieht bereits wie sie kümmern und auch die Scheu verlieren.
Nicht nur auf den Wildkameras ist die Tragik zu erahnen,auch ich selbst konnte mich auf 3m einem hungrigen Frischling nähern und er nahm ohne erkennbare Scheu den angebotenen Mais und suchte erst das Weite als ich ihm mit der Kamera "Aug in Aug" gegenüberstand ! (Werde versuchen,das gedrehte Video hier hereinzuposten!).
Ein Abschuß der führenden Bachen erscheint mir mit 16.Juli für fast alle Gesichteten zu früh - der Großteil der Frischlinge wird noch gesäugt !!

Mich würde eure Meinung dazu interessieren - auch unter Bedachtnahme der möglichen Schwarzwildschäden !

Weidmannsheil
Rudi





Zu jeder Tages und Nachtzeit unterwegs an den Kirrungen und trotzdem wird er immer schwächer ! Auch die 2 folgenden Kurzfilme konnte ich an einem Kirrplatz drehen und auch hier sieht man die Vertrautheit (ausgelöst durch Hunger) und das eingeschränkte Fluchtverhalten. Auch dieser Frischling ist bereits stark abgekommen !!
Leider ist die Qualität der Filme bedingt durch die Bewegung auf steilem Gelände etwas mangelhaft, aber wie ich hoffe - doch sehr aussagekräftig ??!!

http://www.youtube.com/watch?v=0M0nC_rExtI

http://www.youtube.com/watch?v=viyLoggc2SA

2

Samstag, 13. Juli 2013, 10:09

Frischlinge

Servus Rudi,

wenn es die Möglichkeit geben würde, könnte man überlegen ob man sie einfangen könnte und in einem Gatter weiter aufziehen. Später dann wieder auswildern ?(
Oder die Frischlinge an den ihnen bekannten Kirrungen mit möglichst viel Futter versorgen. Vielleicht auch besonders energiereiches Futter aus der Landwirtschaft verwenden. In der Landwirtschaft gibt es ja auch immer wieder Jungtiere die von der Mutter nicht aufgezogen werden und dann auf den Menschen angewiesen sind.
Das würde mir jetzt einfallen.
Viele Grüße
Thomas
"Als einst die Treue sich in dieser Welt verloren, hat Sie
zu ihrem Sitz des Hundes Herz erkoren."

3

Samstag, 13. Juli 2013, 10:59

Schwarzwild auswildern is bei uns nicht erlaubt, wie is des in Österreich?


gschrim mid Dabadog
servus aia D7

...ich esse Tiere, weil mit die kleinen Tofus so leid tun....

4

Samstag, 13. Juli 2013, 15:31

Bachen zu schiessen, solange die Frischlinge gestreift sind und noch aufs säugen angewiesen sind, halte ich für absolut unweidmännisch.
Der jenige sollte sich weiss Gott wohin schämen. Auch wenn der Wildschaden hoch ist, so muss man auch den Bachen die Möglichkeit geben, ihre Frischlinge auf zu ziehen.

Man muss eben in dieser Zeit, andere Massnahmen setzen, auch wenn es mit viel Arbeit verbunden ist. Ich spreche hier von Ablenk-Kirrungen, wenn nötig auch verstänkern, oder die Jagd auf passende Stücke nur auf dem Felde beschränken und ihnen die Möglichkeit im Walde ruhe zu finden lassen. Sowas ist bestimmt selektiver, als führende Bachen zu schiessen.
Anhand deiner Fotos, kann man ja sehn, das dies ja wunderbar funktioniert. Die Kirrungen werden fast täglichen zu allen gegebenen Zeiten aufgesucht und somit verhindert, dass sie die Felder zur Nahrungsaufnahme aufsuchen.
Man muss da eben dahinter sein. Und wenn ein Pächter dies nicht in Stande ist, dann sollte er lieber die Finger von solch Jagden lassen und nicht den Finger krum machen bei führenden Bachen.

Ein ganzer Trupp wurde gesprengt bzw. geht quallvoll zu Grunde, wegen unüberlegten handeln. Das ist bestimmt nicht das Ziel uns Jäger. Das wäre wieder ein Grund, wo wir alle wegen ein paar schwarzer Schafe verschrien werden würden.
Finde ich einfach nur hirnlos und schade!

WMH

David

5

Samstag, 13. Juli 2013, 17:39

@Deepseven und Jaga:

Bei uns ist natürlich das Aussetzen von Schwarzwild ebenfalls verboten !
Genauso verboten ist es,Futter (Kirrmaterial) frei auszubringen, anderes Schalenwild als Schwarzwild darf nicht an das Kirrmaterial gelangen !
Lediglich eine kleine Menge darf lose um den Kirrplatz ausgebracht werden,zu wenig um z.B. verwaiste Frischlinge zu retten. Kraftfutter und dgl. darf ebenfalls NICHT ausgebracht werden und mit der Falle gefangene Frischlinge sind zu töten !
Auch wenn uns das alles mächtig gegen den Strich geht,das Gesetz sieht es so vor - egal ob es im Sinne der Weidgerechtigkeit vertretbar ist oder nicht !Handlungen die wir setzen und welche vom Gesetz nicht vorgesehen sind,werden als Vergehen geahndet und auch dementsprechend bestraft ! Beispiel : Mein Jagdkamerad hat auf den Kirrplatz 10 (zehn !!!) Kartoffeln hingeworfen - und wurde von der Behörde mit 60 Euro Bußgeld (Strafe) belegt,ebenso abgemahnt daß bei Wiederholung das Strafmaß weiter ausgedehnt wird !!??
Desgleichen wurde eine Kirrkiste geöffnet und der darin befindliche Mais abgewogen - das Gewicht betrug 1.23kg statt 1.00kg und wurde mit 500 Euro Strafe geahndet ! (Für diese Bestrafung läuft zur Zeit noch ein Berufungsverfahren !)
Zur Erinnerung : Bei uns dürfen pro angefangene 100 ha drei Kirrplätze eingerichtet werden und diese mit max. 1000 Gramm Kirrmaterial beschickt sein. Von diesem 1kg darf man eine kleine Menge um die Kirrkiste ausbringen - alles andere ist ein Vergehen und wird bestraft !

@ David:

Es ist nicht in Erfahrung zu bringen wer das war und wo kein Kläger ist da gibt es auch keinen Richter ! Mir geht das gründlich auf die Nerven und ich schone die Bachen solange sie säugen - und ich schieß auch keinen Frischling solange er noch Streifen hat - ausgenommen der Fangschuß bei sichtlich abgekommenen oder ausgehungerten Frischlingen,denen ich noch größeres Leid ersparen kann !
Solange sie noch Mast aufnehmen ist die Chance daß sie durchkommen vorhanden, daher laß ich sie im Wald auch in Ruhe. Gejagt wird von mir ab 16.Juli nur auf den gefährdeten Feldern und Wiesen und erst nach der Ernte gehts wieder voll an den Kirrungen zur Sache.
Mir tun die Kleinen halt furchtbar leid und ich versteh nicht daß man bei den Wildschweinen keinen Pardon kennt,während man bei allem anderen Schalenwild niemals auf die Idee käme das Muttertier zu erlegen !!
Wo Wildschweine sind gibts halt auch Wildschaden,das muß einem bei Abschluß eines Jagdpachtvertrages bewußt sein . Daß die Schweine kurzgehalten werden müssen steht außer Frage - man muß sich aber auch die Mühe machen auf sie zur richtigen Zeit das ganze Jahr über zu jagen,aber ihnen in der Aufzuchtzeit auch die Ruhe zu gönnen und nur die Überläufer und Keiler zu erlegen!
Das ist natürlich sehr schwierig und verlangt viel Ausdauer und Erfahrung,aber es bewahrt auch vor Schuldgefühlen am erlegten Stück !!

In diesem Sinne mein Appell an alle Saujäger : Gönnt den Schweinen Ruhe solange sie säugen (führen tun sie später ja auch noch ) und bejagt die Sauen konsequent wenn sie zu Schaden gehen !!

Weidmannsheil
Rudi

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Saujäger« (13. Juli 2013, 17:45)


6

Samstag, 13. Juli 2013, 19:37

Frischlinge

Es ist traurig, es ist wirklich traurig das vom Schreibtischstuhl in die Natur im Freien eingegriffen werden kann. Eine wahre Sauerei *knurr
Wenn man für´s Wild handlen will wird man noch bestraft. Wie wär´s wenn Du die Behörde mal fragst was Du jetzt in der Situation mach sollst?
Schießen? Doch füttern? oder wie oder was?
Ich habe die letzte Zeit wieder extrem viel mit den Behörden und dem Amt zu tun, wenn Du da mal eine konkrete Frage Stellste und eine Antwort erwartest sind die da eh total überfordert. Auch wenn´s sich bei mir nicht um die Unterejagdbehörde sondern das Arbeitsamt und seit zwei Wochen um das Jobcenter handelt. Komms´t daher und hast ne Frage außer "Asyl" und "Hab nix" können die mit Dir nix anfangen. Vor allem dann nicht wenn Du pünktlich, rasiert und ordentlich gekleidet und dann noch im Lebenslauf studiert stehen hast, daher kommst und denen eine vernünftigen Fragne stellst. Denke bei der Unterjagdbehörde ist das nicht anders.
Sch---ß Beamte. Fern der Praxis und dem Leben.
Viele Grüße
Thomas

P.S. ICH persönlich, der eh nichts mehr auf Behörden, dem Land etc. gibt würde nach dem Herzen handeln. Wenn ich das gefühl hätte füttern zu müssen, würde ich das tun und das unter meiner Aufsicht, bis alles gefressen ist. Wenn einer vom Amt kommt würde ich den aufhalten. Punkt ende!

Sorry für meine Rabiate Sichtweise aber wer die Erfahrung gemacht hat wie ich, dem ist dieser ganze Sch....ß langsam auch egal.
Mir persönlich würden die Fröschchen viel zu leid tun als das ich sie verhungern lassen würde auch unter dem Gesichtspunkt das der ein oder ander mir später mal ein bisschen ärger machen würde. Sorry bin halt Jäger aber gleichzeitig auch Tierfreund.

"Nur wer waidgerecht jagd, steht in der Achtung des Lebens."
"Als einst die Treue sich in dieser Welt verloren, hat Sie
zu ihrem Sitz des Hundes Herz erkoren."

7

Sonntag, 14. Juli 2013, 08:46

Sorry bin halt Jäger aber gleichzeitig auch Tierfreund.


Mir gehts auch so - wie ich die "Situation" angehe möchte ich hier nicht näher beschreiben - auf jeden Fall im Sinne der Frösche !! ;)

Weidmannsheil
Rudi

8

Montag, 15. Juli 2013, 13:46

Hatte dies auch schon des öfteren und jetzt auch mal wieder.

Geht mir völlig auf den Geist das es solche Jäger gibt, aber anscheinend müssen wir damit lernen zu Leben.

Vollidioten sterben leider nicht aus :!:

Weidmannsheil
Manfred
Man kann nur jenes Stück Wild erbeuten welches für einem gewachsen ist

9

Mittwoch, 18. September 2013, 11:51

Kaum mehr feststellbar

Ich weiß nicht, ob bei Euch die Familienverbünde noch gut funktionieren. Normalerweise gibt ja die Leitbache einmal per Anno "bekannt", dass Rauschzeit ist. Durch die hier in Deutschland immer mehr zunehmende Bejagung des Schwarzwildes kommt es auch immer öfters zu Fehlabschüssen. Wenn die Leitbache weg ist, werden die anderen ÜL-Bachen unkontrolliert rauschig. Wir haben auch schon Frischlingsbachen geschossen, die sich dann beim Aufbrechen als tragend herausgestellt haben. Woher soll man das wissen? Diesselben Frischlingsbachen können auch teilweise dann schon führend sein. Wer rechnet damit? Leider helfen da die alten Waidregeln und Jagdzeiten dann auch nicht mehr weiter. Bei uns sind die Familienverbünde derart kaputt, dass die komplette Sozialstruktur innerhalb der Rotten dahin ist. Grund für den Jagdruck ist die Zunahme des Jagschadens (wegen EU-geförderter Energiemaisproduktion) und speziell eine Abschussverordnung aufgrund einer Wildschweinepest-Erkrankung. Alles politisch zu verantwortende Schweinereien. Im wahrsten Sinne. Das ist sehr schwer in den Griff zu bekommen. Die Frischlinge selber haben vermutlich keine Chance. Und wenn möglich, dass solltet Ihr versuchen, diese zu strecken. Das erspart den Fröschen Leid. Habt aber auch die Rotte unter Beobachtung! Dass nicht das gesamte Sozialgefüge auseinander kommt. Habt ihr die Sauen tagaktiv?

10

Mittwoch, 18. September 2013, 21:53

Bei uns gilt die Muttertierregelung und somit ist das eine Straftat.
Man schießt von unten nach oben von der Größe. Natürlich ist es schwer bei Rotten im Rauschkaos die Frischlinge zuzuordnen.
Wenn man auf gestreifte nicht schießen mag, bleibt eben der Finger einfach gerade.
Man sollte immer den Ehrenkodex als Jäger in Betracht ziehen.


Weidmanns Heil
Einer_von_uns

11

Donnerstag, 19. September 2013, 08:42

Das man ne starke Leitbache erkennt und nicht schießt, steht außer Frage. Aber es führen auch schon Frischlingsbachen. Und zwar zu jeder Zeit. Das ist das Problem. 2/3 Abschuss aus der Frischlingsklasse. Wenn da die Frischlingsbachen schon führen, wird es fast unmöglich, zu vermeiden, eine führende Frischlingsbache zu Strecken. Du kannst dich halt nicht mehr aufs normale Verhalten verlassen, weil es nicht mehr normal ist. Außerdem sehe ich selbst bei Mond mit Glas an der Kirrung nur Schwarze Klumpen. Nachtsichtgerät ist in D verboten...

12

Donnerstag, 19. September 2013, 11:34

Das man ne starke Leitbache erkennt und nicht schießt, steht außer Frage.

Theorie... 8)

Außerdem sehe ich selbst bei Mond mit Glas an der Kirrung nur Schwarze Klumpen.

...Praxis. ?(

Nachtsichtgerät ist in D verboten...

Bei uns auch.

Hat denke ich viel mit Disziplin zu tun, nicht gleich auf die dickste Sau zu schießen und da seid ihr in Deutschland inzwischen schon weiter, weil ihr mehr Erfahrung habt. Bei uns (Steiermark zumindest) sind die Sauen noch recht "neu" und die Jäger entsprechend unbeherrscht. Obwohl es immer wieder gepredigt wird und obwohl wir wissen was bei euch passiert ist oder passieren kann. Sind halt leider zu viele die sich nicht genug damit beschäftigen und deswegen Fehler machen - ausbaden müssen es dann alle.

MfG, Tschurtsch.

13

Donnerstag, 19. September 2013, 15:12

Theorie und Praxis

Ne, ganz ehrlich. Wir jagen viele Sauen und bei uns ist noch keine Leitbache auf unnatürliche Art und Weise abhanden gekommen. Selbst nicht auf der Drückjagd. Weil wir genau wissen, was geschieht, wenn wir
die Leitbachen entnehmen.

Mit der Nachtsicht: Wir haben leider bei Mond meist auch Wolken. Ich bin Waldjäger und damit ist selbst bei bestem Mondlicht immer auch Schatten an der Kirrung. Die Sauen sind sehr schlau und ich habs oft erlebt, dass die Sauen da sind aber den Schatten ausnutzen. Du siehst nicht alle Schweine. Die Frösche oft gar nicht. Und wenn du die Kirrung falsch herum anlegst, stehen die Stücke hintereinander. Schon manch einer hat 2 auf einen Streich gestreckt oder im schlimmsten Fall die 2. nur angeflickt. Da nützt dir auch das beste 8x56 Premiumglas nichts. Also selbst bei besten Mondjagdbedingungen hast du eine beschissene Sicht. Man kann ungefähr die Größe erkennen, die Richtung, in die sich das Stück bewegt. Größeneinschätzung meist auch nur vergleichend. Wenn du dann auch noch im Feld hockst, weil sie dem Bauern die Frucht auf links gezogen haben, kommen große Schussentfernungen dazu. Da siehst du noch weniger. Klar, im Zweifel den Finger gerade lassen. Aber wartet mal ab, wenn ihr Wildschaden zahlen sollt. Hab schon so manchen Weidheiligen vom Saulus zum Paulus werden sehen, wenn der den Scheck ausstellen musste. In der Theorie ist alles klar. In der Praxis sieht die Welt ganz anders aus. Wenn das SW erst neu bei Euch ist, dann überlegt euch genau, was ihr macht. Kirren würde ich die nicht. Wenn du zweimal im Jahr ne Zufallssau erlegst, am Wechsel, an der Suhle oder so, freu dich drüber. Wenn du jagen musst, macht es keinen Spaß mehr. Wir haben hier Reviere, die schießen 60 Sauen im Jahr. Mir würde das keine Freude mehr machen.

14

Donnerstag, 19. September 2013, 17:37

In der Theorie ist alles klar. In der Praxis sieht die Welt ganz anders aus.

Darauf wollt ich eigentlich hinaus...

Mit der Nachtsicht: Wir haben leider bei Mond meist auch Wolken. Ich bin Waldjäger und damit ist selbst bei bestem Mondlicht immer auch Schatten an der Kirrung. [...] Also selbst bei besten Mondjagdbedingungen hast du eine beschissene Sicht. Man kann ungefähr die Größe erkennen, die Richtung, in die sich das Stück bewegt. Größeneinschätzung meist auch nur vergleichend.

Geht uns genauso, ebenfalls Wald und Kanzel in der Nähe der Rehfütterung. Bzw. Hochsitz dort wo sie wechseln...

Wenn das SW erst neu bei Euch ist, dann überlegt euch genau, was ihr macht. Kirren würde ich die nicht. Wenn du zweimal im Jahr ne Zufallssau erlegst, am Wechsel, an der Suhle oder so, freu dich drüber.

Aus genau diesen Überlegungen kirren wir nicht! Uns wäre es sogar ziemlich egal, wir haben nur eine Wiese und keine Felder im Revier. Bei den umliegenden Revieren und dann noch etwas entfernt sieht das dann anders aus. Daher fördern wir die Schweine sicher nicht und wie du richtig sagst, wir freuen uns über 1-2 Sauen im Jahr. ;)

MfG, Tschurtsch.

15

Freitag, 20. September 2013, 09:12

Hallo Weidkameraden !

Nachdem ich das Thema ja angeschnitten habe und es leicht abzudriften beginnt (Ursprünglich: Unüberlegter Bachenabschuß) - hier noch einmal meine subjektive Meinung dazu :

Es ist uns ja allen bekannt,daß die Rausche von der Leitbache ausgelöst wird und um das Rauschigwerden junger Bachen bzw. Frischlingsbachen zu verhindern,ebenso die Rausche zur "Unzeit",also das ganze Jahr über,darf man davon nicht abkommen die Leitbache in jedem Fall zu schonen ! Aber auch die Schadensbegrenzung steht und fällt mit der Schonung der Leitbache(n)!
Wo aus einer Rotte z.B. im Mais oder Getreide ein Stück herausgeschossen wird, wird wochenlang Ruhe sein weil die Leitbache die Rotte dort nicht mehr hinführen wird. Es liegt aber auf der Hand,daß das aber nur einen Verdrängungseffekt herbeiführt - d.h. die Schweine werden in das nächste Feld einfallen bis auch dort wieder eines fällt !
Im Prinzip ein Teufelskreis dem man nur schwer entgegenwirken kann und auch ein Riegler nicht wirklich was bringt. Meist werden bei solchen schnell durchgeführten Drückjagden wiederum nur die führenden (großen) Sauen erlegt (selbst einige Male erlebt und seither nicht mehr unbedingt ein Freund des Riegelns) und damit ist die nächste Generation schon vorprogrammiert !!
Damit meine ich, daß die übriggeblieben Sauen und das sind in der Regel die Überläufer und Frischlinge - rauschig werden und damit eine Reduktion nicht erreicht wird.
Eine von mir erlegte Frischlingsbache mit aufgebrochen 18kg!! hatte bereits einen Fötus inne und mehrere bis 30kg ebenfalls! Auch eine Ende August erlegte Überläuferbache hatte 6 Frischlinge inne (Bericht habe ich damals eingestellt) und ich führe das auf eine falsche Bejagung zurück (weil wieder einmal alle alten Bachen erlegt wurden)!

Nun - was kann man dagegen machen: Für mich ist einmal das Wichtigste der kontinuierliche Ansitz und zwar von allen in betroffenen Gebieten Jagdausübenden - der Einzelne wird nicht viel ausrichten können ! In Feldern wo keine Schneisen ausgemäht werden wird das sehr schwierig sein und man kann das nur mit kompromißbereiten Landwirten in die Tat umsetzen. Etwas leichter ist es da auf den Wiesen und am effektivsten meiner Meinung nach noch immer auf den Kirrungen ! Nur dort kann ich auch selektieren - vorausgesetzt das ausreichende Licht ! Und hier sind wir schon beim Thema "Künstliche Beleuchtung": Es ist hoch an der Zeit die vom Handel angebotenen Ansprechhilfen (Nachtsichtgeräte) in schwer betroffenen Gebieten zuzulassen und endlich einmal davon abzukommen,daß dann mit Sicherheit diese Vorrichtungen auch zum Abschuß von anderem Wild verwendet werden ! Ich denke wer das vorhat wird sich auch von Verboten nicht abhalten lassen ! Wir sind verantwortungsbewußte Jäger (Ausnahmen wie überall möglich und wahrscheinlich!) und haben für Schadensbegrenzung gradzustehen oder zu blechen !!
Bei uns in Niederösterreich ist ja bekanntlich die Verwendung einer externen Lampe gestattet - d.h. eine künstliche Lichtquelle die nicht mit der Waffe verbunden sein darf. Es ist allerdings sehr schwierig, in einer Hand die Lampe zu halten und mit der anderen Hand die Waffe zu bedienen, besonders wenn ein schneller Schuß erforderlich ist oder auch mehrere !
Für viele die sich mit dem Schwarzwildproblem nicht so auseinandersetzen müssen sind künstliche Lichtquellen und Nachtsichtgeräte ein absolutes "NO GO" und denen gönne ich auch die Freude wenn sie ein oder zweimal im Jahr ein "Zufallsschwein" erbeuten können und sehe auch keine Notwendigkeit für den Einsatz solcher Geräte !
Ich werde mir solange das gesetzlich nicht gedeckt ist keine solche Zielhilfe (Nachtzielgerät) anschaffen,aber die Lampe bei Notwendigkeit einsetzen und nicht wie so viele andere ganz einfach das nächstbeste (größte) Stück herauspfeffern, denn genau da liegt das Übel begraben : es liegt mit 90%iger Sicherheit eine führende Sau und das ganze Jahr über hält sich der Nachwuchs dort auf wo sie die Mutterbache zum Brechen hingeführt hat und wird auch dort zur Unzeit frischen ! Damit hat sich der Kreis zum Schwarzwildproblem geschlossen und in Wirklichkeit hat man dagegen nichts unternommen - außer daß man vielleicht ein paar starke Schwarzkittel erbeutet hat !
Revierübergreifende Drückjagden OK - mit verantwortungsbewußten und zielsicheren Schützen - ältere Bachen zum Abschuß ebenfalls in Ordnung,aber erst wenn die Frischlinge nicht mehr gestreift sind !

Es wird noch ein langer Weg sein bis man wieder sagen kann: Wir haben die Sauen im Griff und müssen nicht unbedingt auf jede auftauchende Dampf machen,denn was ich mir in diesem Jahr an verwaisten Frischlingen ansehen mußte verdirbt mir langsam den Glauben an die Weidgerechtigkeit die doch von allen so hochgepriesen wird !

Weidmannsheil
Rudi

16

Freitag, 20. September 2013, 09:44

@ Rudi: Erstmals sorry für das Abgleiten vom ursprünglichen Thema!

Und du hast natürlich völlig recht, je nach Gegend und Problematik sind andere Mittel zu treffen. Wenn ich sage, wir kirren nicht um die Schweine nicht zu fördern hat das bei euch ja überhaupt keine Relevanz mehr weil ihr sowieso so viele habt. Und da sind dann - wie du forderst - auch andere Mittel nötig. Sauenfang halte ich zum Beispiel z.B. für nicht waidgerecht und die Erfolge sind auch nur anfangs gegeben. Danach sind die Sauen schnell zu gescheit um da rein zu gehen. Was die Nachtsichtgeräte betrifft ist das eine Möglichkeit, ein genereller Freischein ist halt so eine Sache. Vielleicht sollte man es den Aufsichtsjägern genehmigen, die sind ohnehin schon der Behörde per Eid verpflichtet und hätten bei Missachtung des Gesetzes wohl mit härteren Konsequenzen zu rechnen bzw. können sich dann nicht so leicht dumm stellen oder raus reden. Das würde einen Missbrauch vielleicht am Ehesten verhindern.
Alles in Allem ist das "Sauenproblem" eine sehr schwere Frage und wohl nicht so schnell zu klären. Ob wir das je in den Griff bekommen, da bin ich eher skeptisch... Da müsste wohl Geld von den Ländern/Gemeinden her um Jäger anzustellen die dann jeden Tag sitzen bzw. sobald es wo brennt sofort auftauchen, in Verbindung mit den vielen "Freiwilligen" (Jägern). Nur wissen wir alle, dass dafür kein Geld da ist.

MfG, Tschurtsch.

17

Freitag, 20. September 2013, 10:22

Vielleicht sollte man es den Aufsichtsjägern genehmigen, die sind ohnehin schon der Behörde per Eid verpflichtet und hätten bei Missachtung des Gesetzes wohl mit härteren Konsequenzen zu rechnen bzw. können sich dann nicht so leicht dumm stellen oder raus reden. Das würde einen Missbrauch vielleicht am Ehesten verhindern.


Das wäre z.B. eine gute Möglichkeit daß nur der Behörde bekannte und von ihr genannte Jäger diese Art der Bejagung von Schwarzwild durchführen dürfen !
Den Frischlingsfang lehne ich total ab - das ist Abschlachtung und hat mit Jagd nichts gemein !

Es freut mich,daß du dir trotz weniger oder gar keiner Schwarzwildschäden bei euch - Gedanken um die Problematik von betroffenen Gebieten machst! Du kannst dir nicht vorstellen wie schwierig es ist mit den Landwirten Gespräche über Zusammenarbeit zu führen, sei es die Bitte den Mais nicht unbedingt bis an die Waldgrenze anzubauen oder eben Schußschneisen auszuhäckseln.
Die meisten machen uns für den Zuwachs des Schwarzwildes verantwortlich und weisen jede Mitschuld (Monokulturen-forcierter Maisanbau etc.) vehement von sich,gestatten aber nicht einmal daß man eine Leiter oder eine fahrbare Kanzel im Maisfeld aufstellt ! Und schon gar nicht,daß man ein erlegtes Stück mit dem Auto rausholen darf,d.h. du kannst ein starkes Stück womöglich 2 und mehr Kilometer mitten in der Nacht allein ausziehen !

Aber - es sind nicht alle so,einige haben es schon begriffen daß wir ohne Zusammenarbeit allein auf weiter Flur stehen. Oftmals scheitert es aber auch an den Jägern selber die richtigen Worte (überzeugende) zu finden und wenn einmal ein Streit vom Zaun gebrochen ist dann bekommt man das schwer wieder unter Kontrolle !
Dann passiert es auch mal (mir vor ein paar Tagen passiert!),daß ein Landwirt um halb elf nachts am Maisfeld auf den Hochstand klettert und wutentbrannt seine Schadensforderungen geltend macht !! Und dir dabei die bereits anwechselnden Sauen vergrämt-aber mach ihm das mal klar !

Du weißt,daß ich mich mit Leib und Seele dem Schwarzwild verschrieben habe und die Sorgen von beiden Seiten teile,aber manchesmal denke ich mir daß die nicht Betroffenen einen gewaltigen Vorteil haben - ohne Druck von allen Seiten eine weidgerechte Jagd zu betreiben und sich wirklich mal über eine Sau freuen zu dürfen !

Weidmannsheil
Rudi

18

Samstag, 21. September 2013, 21:25





Es freut mich,daß du dir trotz weniger oder gar keiner Schwarzwildschäden bei euch - Gedanken um die Problematik von betroffenen Gebieten machst! Du kannst dir nicht vorstellen wie schwierig es ist mit den Landwirten Gespräche über Zusammenarbeit zu führen, sei es die Bitte den Mais nicht unbedingt bis an die Waldgrenze anzubauen oder eben Schußschneisen auszuhäckseln.
Die meisten machen uns für den Zuwachs des Schwarzwildes verantwortlich und weisen jede Mitschuld (Monokulturen-forcierter Maisanbau etc.) vehement von sich,gestatten aber nicht einmal daß man eine Leiter oder eine fahrbare Kanzel im Maisfeld aufstellt ! Und schon gar nicht,daß man ein erlegtes Stück mit dem Auto rausholen darf,d.h. du kannst ein starkes Stück womöglich 2 und mehr Kilometer mitten in der Nacht allein ausziehen !

Aber - es sind nicht alle so,einige haben es schon begriffen daß wir ohne Zusammenarbeit allein auf weiter Flur stehen. Oftmals scheitert es aber auch an den Jägern selber die richtigen Worte (überzeugende) zu finden und wenn einmal ein Streit vom Zaun gebrochen ist dann bekommt man das schwer wieder unter Kontrolle !
Dann passiert es auch mal (mir vor ein paar Tagen passiert!),daß ein Landwirt um halb elf nachts am Maisfeld auf den Hochstand klettert und wutentbrannt seine Schadensforderungen geltend macht !! Und dir dabei die bereits anwechselnden Sauen vergrämt-aber mach ihm das mal klar !

Du weißt,daß ich mich mit Leib und Seele dem Schwarzwild verschrieben habe und die Sorgen von beiden Seiten teile,aber manchesmal denke ich mir daß die nicht Betroffenen einen gewaltigen Vorteil haben - ohne Druck von allen Seiten eine weidgerechte Jagd zu betreiben und sich wirklich mal über eine Sau freuen zu dürfen !

Weidmannsheil
Rudi


Nun wenn schon mal eine Rotte kommt so haste bei 200 gewendeten spätestens aufgehört zu zählen. Da diese große Kreise ziehen ist der Turnus der Wiederkehr vom Nahrungsangebot und von dem gestört werden abhängig. Bei zu viel Schwarzwild drängen die alten großen Rotten die anderen wie eben die Überläuferkeiler der eigenen Rotte auch irgendwann, wenn nicht zufällig Drückjagd ist aus den sicheren Einständen raus. Den Berufsjägern und Förstern sollte im Bedarfsfalle die Möglichkeit gegeben werden revierübergreifend große Rotten unter Begleitung des jeweiligen Revierinhabers (wegen der Ortskenntnis) mit Hilfe nachttauglicher Technik die nur von der unteren Jagdbehörde befristet ausgegeben werden können ermöglichen. Ob wie bei der Jagd nach Neuschnee, wo eine Rotte festsitzt oder eben anderweitig muss der Verantwortung des jeweiligen Jagdleiters obliegen. Das klingt alles sehr theoretisch, aber wenn irgendwann die ersten Reviere durch persönliche Insolvenz des Inhabers verwaist sind, wird der Handlungsbedarf zu neuen Wegen zwingend. Weidmanns Heil Einer_von_uns

19

Sonntag, 22. September 2013, 13:40

Eine ganz provokative Frage: warum glauben viele Jäger dass wenn NACHTZIELGERÄTE erlaubt würden damit Schindluder getrieben würde? Das würde ja bedeuten das den Jägern nicht vertraut werden könnte.....und solch Worte aus der Feder/Tastatur von Jägern!?!?! .....ich stell mir gerade die Gedanken eines Nichtjägers vor der diesen Thread liest!!!

Mit der Brieftaube abgeschickt

20

Sonntag, 22. September 2013, 18:46

Eine ganz provokative Frage: warum glauben viele Jäger dass wenn NACHTZIELGERÄTE erlaubt würden damit Schindluder getrieben würde? Das würde ja bedeuten das den Jägern nicht vertraut werden könnte.....und solch Worte aus der Feder/Tastatur von Jägern!?!?! .....ich stell mir gerade die Gedanken eines Nichtjägers vor der diesen Thread liest!!!

Mit der Brieftaube abgeschickt
Warum wohl werden Steuern bei Lohnempfänger gleich vorab abgezogen und nicht wie bei Selbständigen diese selber abführen müssen.
Wo ist der Unterschied von beiden Werktätigen ?
Auf den der mit NSG als Wilderer tötete will ich da gar nicht erst eingehen.
Nur eine Anregung schaffen wie der Gesetzgeber, welcher ja entscheiden muss verfahren könnte um allen gerecht zu werden.
Das ist wie mit dem Schalldämpfer damit weder der Jäger noch sein Jagdhund nicht so schnell taub wird oder Hörprobleme bekommt.
Man kann noch viel mehr aufreihen und das hier prima zerreden. Aber an den Fakten ändert das rein gar nichts.

Weidmanns Heil
Einer_von_uns

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