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Senior

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1

Mittwoch, 20. November 2013, 15:18

Nutria - ein unerwünschter "Neozoon"

Nutrias sind zumindest am Niederrhein unerwünschte Neozoen, da sie dort die Deiche gefährden.

Im Zentrum meines dortigen Niederwildreviers gibt es einen ca. 150 ha großen See ( sorgfältig renaturierter ehemaliger Tagebau ), vor ca. 10 Jahren habe ich dort erstmals Nutrias gesichtet.

Die Uferbereiche wurden inzwischen stark geschädigt. Kleinere Schilfanpflanzungen wurden restlos vernichtet, Weiden im Uferbereich angenagt und zu Totholz, Bäume in Ufernähe ( insbesondere Weiden und Erlen ) durch Verbiß der Rinde stark beschädigt.

Da die Nutrias dort keine "natürlichen Feinde" haben, vermehrten sie sich prächtig.......bis ich endlich eine behördliche "Ausnahmegenehmigung vom Tötungsverbot" erhielt und diese eindrucksvollen Nagetiere schließlich zumindest in Nordrhein-Westfalen zum "jagdbaren Wild" erklärt wurden.

Was für kräftige Tiere das sind, möge das beiliegende Foto verdeutlichen!
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Nur die Weisesten und Dümmsten ändern sich nie. ?( ( Konfuzius, ca. 500 v. Chr. )

2

Mittwoch, 20. November 2013, 15:48

Interessant, hab auch schon gehört dass sie Probleme machen weil sie die Ufer untergraben und auch gerne die Felder der Bauern besuchen. Vielleicht kannst noch was zur Bejagung schreiben. Wie köderst du sie oder sitzt du wo an? Oder Fallenjagd?

MfG, Tschurtsch.

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3

Mittwoch, 20. November 2013, 17:29

Bejagung der Nutrias

Da Nutrias sehr "standorttreu" sind, erkennt man sehr leicht im ufernahen Grünland ihre bevorzugten Äsungsflächen.

Eine mobile Ansitzleiter 50 Meter abseits positionier.....eine .223-er "Varmint".....etwas Geduld.....und man hat ein Problem weniger im Revier.

Im hohen Gras muß man allerdings genau hinschauen, wenn in der Nähe (wie im Fall meines Reviers) Biber ausgewildert wurden.....extreme Verwechslungsgefahr! Wäre schon äußerst sinnvoll, wenn man vor der Schußabgabe eindeutig den kegelrunden Schwanz eines Nutria erkannt hat und nicht etwa versehentlich einen streng geschützten Biber erlegt.

Im Anhang noch mal ein Foto von einem ( zum Zeitpunkt der Aufnahme noch ) lebenden Nutria in meinem Revier.
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  • Nutria (2).jpg (154,78 kB - 28 mal heruntergeladen - zuletzt: 8. Februar 2018, 14:42)
Nur die Weisesten und Dümmsten ändern sich nie. ?( ( Konfuzius, ca. 500 v. Chr. )

4

Mittwoch, 20. November 2013, 20:20

Nutria ist schlimmer als Dachs wenn er sich in den Deichen einnistet.
Die Dachsburg bleibt fest standorttreu. Beim Nutria ist das nicht zwingend der Fall.
Der Dachs mag es eher trocken und bleibt oberhalb der üblichen Wasserlinie, der Nutria nicht.

Gratulation Senior, hier eine Genehmigung zu erhalten ist schon ein kleines Wunder pro Hege im Revier.

Waidmanns Heil

Einer_von_uns

5

Mittwoch, 20. November 2013, 20:44

Hast du auch Probleme dass sie wieder einschlürfen wie es beim Murmel hin und wieder passiert?

Ja, den Biber zu erwischen wäre wohl nicht so gut. Kann mir vorstellen, dass es nicht immer einfach ist zu unterscheiden. Jagst du auch in der Nacht?

Und noch eine Frage: Verwertest du das Fleisch auch? Soll ja ganz gut schmecken... ;)

MfG, Tschurtsch.

Senior

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6

Mittwoch, 20. November 2013, 22:15

Bei .223 Rem aus 50 Meter Entfernung liegen alle Nutrias "im Dampf"........ich hatte noch keine Nachsuche.

Ausgewachsenen Biber sind natürlich wesentlich größer als Nutrias, aber es gibt ja auch kleinere "Jung - Biber" und da ist dann eben die Verwechslungsgefahr gegeben. Das sicherste Unterscheidungsmerkmal ist und bleibt die Form des Schwanzes, die beim Biber als sogenannte "Kelle" nun mal absolut unverwechselbar ist.

Nachts jage ich nur Sauen. Nutrias sind, soweit ich das bis jetzt beobachtet habe, durchaus "tagagtiv" aber auch dämmerungsaktiv. Ob sie auch nachts unterwegs sind, kann ich nicht sagen. Ich halte das aber für nicht sehr wahrscheinlich, weil sie bei uns in Deutschland keine natürlichen Feinde kennen.....Fuchs, Hund und Katze holen sich in jedem Fall eine kräftige Abfuhr!

Das Fleisch verwerte ich nicht, da es zumindest in Deutschland zuvor auf Trichinen untersucht werden muß ( wohl der einzige reine Pflanzenfresser, für den diese Auflage gilt ). Ich weiß aber, dass Nutria-Fleisch in der ehemaligen DDR beim Metzger angeboten wurde. Dort fiel es massenhaft in Pelztierfarmen an und die DDR - Bevölkerung dachte da offenbar pragmatischer. Zeitzeugen haben mir übereinstimmend berichtet, dass das Nutria - Fleisch ihnen damals recht ordentlich geschmeckt hatte.
Nur die Weisesten und Dümmsten ändern sich nie. ?( ( Konfuzius, ca. 500 v. Chr. )

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Senior« (20. November 2013, 23:50)


7

Donnerstag, 21. November 2013, 09:25

Danke für die Antworten!
Ausgewachsenen Biber sind natürlich wesentlich größer als Nutrias, aber es gibt ja auch kleinere "Jung - Biber" und da ist dann eben die Verwechslungsgefahr gegeben. Das sicherste Unterscheidungsmerkmal ist und bleibt die Form des Schwanzes, die beim Biber als sogenannte "Kelle" nun mal absolut unverwechselbar ist.

Wie man's im Kurs gelernt hat: Biber, Bisam, Nutria - Kelle, rund, oval/flach ;)

Nachts jage ich nur Sauen. Nutrias sind, soweit ich das bis jetzt beobachtet habe, durchaus "tagagtiv" aber auch dämmerungsaktiv. Ob sie auch nachts unterwegs sind, kann ich nicht sagen. Ich halte das aber für nicht sehr wahrscheinlich, weil sie bei uns in Deutschland keine natürlichen Feinde kennen.....Fuchs, Hund und Katze holen sich in jedem Fall eine kräftige Abfuhr!

Ok. Also machst keinen Luderplatz mit Obst, Gemüse, ...

Das Fleisch verwerte ich nicht, da es zumindest in Deutschland zuvor auf Trichinen untersucht werden muß ( wohl der einzige reine Pflanzenfresser, für den diese Auflage gilt ). Ich weiß aber, dass Nutria-Fleisch in der ehemaligen DDR beim Metzger angeboten wurde. Dort fiel es massenhaft in Pelztierfarmen an und die DDR - Bevölkerung dachte da offenbar pragmatischer. Zeitzeugen haben mir übereinstimmend berichtet, dass das Nutria - Fleisch ihnen damals recht ordentlich geschmeckt hatte.

Und die Untersuchung kostet wohl was, oder? Bei uns (Stmk.) ist die (für Sauen) gratis und geht recht schnell. Je nach Kosten würd ich mir das schon mal überlegen, wenn du das Fleisch schon "gratis" bekommst ein paar € zu investieren. Interessant wär's jedenfalls.
Die Bälge verwertest du?

MfG, Tschurtsch.

Senior

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8

Donnerstag, 21. November 2013, 11:14

Eine Trichinenuntersuchung bei Sauen kostet in Deutschland beim Gesundheitsamt jeweils ca. 10,00 EUR......seltsamerweise von Kreis zu Kreis und Mal zu Mal unterschiedlich. Was das eventuell bei einem Nutria kosten würde, mag ich mir lieber nicht ausdenken.....eventuell wird der Waidmann bei der Gelegenheit auch gleich einem "Amtsarzt" vorgestellt (?)

Ob Nutrias wirklich "schmackhaft" sind, kann ich mangels Erfahrung nicht sagen. Da bin ich - ehrlich gesagt - auch nicht besonders neugierig. Ein wirklich "schmackhafter Anblick" sind sie nämlich wohl eher nicht ( siehe Foto im Anhang ).

Die Bälge verwerte ich nicht. Pelze aller Art sind nun mal in Deutschland schon lange "out". Man könnte sich natürlich mal so ein Fell sozusagen als "Trophäe" präparieren lassen, es ist aber im Gegensatz zu einem reifen Fuchsbalg aufgrund der langen, struppigen Grannenhaare aus meiner Sicht nicht sonderlich attraktiv.
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9

Donnerstag, 21. November 2013, 12:26

Eine Trichinenuntersuchung bei Sauen kostet in Deutschland beim Gesundheitsamt jeweils ca. 10,00 EUR......seltsamerweise von Kreis zu Kreis und Mal zu Mal unterschiedlich. Was das eventuell bei einem Nutria kosten würde, mag ich mir lieber nicht ausdenken.....eventuell wird der Waidmann bei der Gelegenheit auch gleich einem "Amtsarzt" vorgestellt (?)

Ok.

Ob Nutrias wirklich "schmackhaft" sind, kann ich mangels Erfahrung nicht sagen. Da bin ich - ehrlich gesagt - auch nicht besonders neugierig. Ein wirklich "schmackhafter Anblick" sind sie nämlich wohl eher nicht ( siehe Foto im Anhang ).

Naja, nicht alles was gut schmeckt schaut auch gut aus. ;) Aber jeder wie er mag.

Die Bälge verwerte ich nicht. Pelze aller Art sind nun mal in Deutschland schon lange "out". Man könnte sich natürlich mal so ein Fell sozusagen als "Trophäe" präparieren lassen, es ist aber im Gegensatz zu einem reifen Fuchsbalg aufgrund der langen, struppigen Grannenhaare aus meiner Sicht nicht sonderlich attraktiv.

Aha ok, dachte nachdem sie ja zur Pelzzucht importiert wurden, müsste der Balg auch entsprechend schön sein. Es gibt übrigens einen Thread über einen Berliner Modemacher der Pelze sucht. Vielleicht könntest davon profitieren bevor du sie weg schmeißt.

MfG, Tschurtsch.

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