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1

Mittwoch, 22. April 2015, 14:03

Dackel stöbern

Hallo, eine Frage an die Experten. Können Dackel (Rauhaarteckel) in schwierigen Gelände auf einer Niederwildtreibjagd stöbern oder sind ihnen, bedingt durch die Größe, dabei Grenzen gesetzt? Ich denke dabei vor allem an dichtes Schilf etc.

Danke!

2

Mittwoch, 22. April 2015, 14:37

Hallo und ein herzliches Willkommen im Forum.

Dem Dackel wird es im Schilf nicht bzw. nur sehr sehr schwer möglich sein etwas aufzustöbern.
Man bedenke das dort wo Schilf ist , auch Wasser ist und der Dackel aufgrund seines Körperbaues nicht gerade "dafür" gebaut ist.

Ich würde es ihm nicht antun wollen.

Was ich aber schon miterlebt habe ist, dass der Dackel sich bei Dornen oder Gestrüpp einfach unten durch schiebt. Da hat dann halt der kleine Körperbau seine Vorteile.
Grundsätzlich ist er halt kein Stöberer sondern ein Bauhund. :thumbup:
Weidmannsheil

Rocces


Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten. :D :D
Hege und Pflege dem Wild
Weidwerk verpflichtet
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3

Mittwoch, 22. April 2015, 19:37

Als Führer eines Rauhhaardackels kann ich dir sagen, dass sich ein Dackel rundsätzlich sehr gut zum Stöbern eignet.
Bei Schilf hat er aber das Problem, dass er sich da eher schwer tut. Ist das Schilf niedergedrückt, kann er sich nur durch springen fortbewegen und das nicht unbedingt schnell.
Wasser ist bis zu einer gewissen Tiefe (je nach Untergrund und Bewuchs) kein Problem.
Und wie Rocces schon gesagt hat, wenn es der Bewuchs erlaubt, schlüpft der Dackel einfach unten durch ;)
Gänzlich ungeeignet für Dackel sind steile Hänge mit vielen Ästen und Abfall von der Holzernte, die am Boden liegen. Da tun sie sich wirklich schwer.

Wmh :mrgreen:

Wer nicht liebt Wein und Weiber,
der wird niemals Jäger, bleibt immer Treiber.

4

Donnerstag, 23. April 2015, 23:38

Hallo Rocces, hallo Punk-of-vk!

Danke für eure Antworten! Ich habe mir leider eh schon gedacht, dass ein Dackel wahrscheinlich ein gewisser Kompromiss sein wird. Die Sache ist die, dass ich persönlich einen Dackel möchte, da ich einfach einen gewissen Faible für die Rasse habe. Zudem soll der Dackel neben dem Stöbern auch für die Baujagd eingesetzt werden. Hänge mit Fallholz gibt es bei uns nicht, meine Bedenken beziehen sich eigenlich nur auf die Schilfflächen (ohne Wasser im Winter). Ein weiteres Thema ist der Apport der ein oder anderen Ente aber da steht uns alternativ ein DD zur Verfügung. Ich möchte mich nur nicht für die falsche Rasse entscheiden nur weil sie mir persönlich gefällt.

5

Freitag, 24. April 2015, 14:01

Ich habe eine Rauhhaardackeldame und sie ist mein ständiger Begleiter.
Ich nutze sie zu Nachsuchen, Baujagd, Entenjagd, Pirsch, Ansitz,... und auf Treibjagden zum stöbern.
Die kleinen Racker werden oft unterschätzt weil sie so kurze Läufe haben, aber bei der Nachsuche sieht man quasi am laufenden Band das es fast keine Hindernisse gibt die sie stoppen kann:rolleyes:
Schilf habe ich erst letztes Jahr mit ihr gejagt. Ich muss sagen das ist sehr grenzwertig sowohl für den Führer als auch den Hund. Die Lefzen und die Augen sind danach sehr zerschnitten. Sie war damals eine gute Stunde drinnen da der Fuchs nicht raus wollte :mad:
Das haben aber die 3 anderen Hunde genauso gehabt (2xDK und 1KLM)
Schilf ist und bleibt sehr schwer zu bejagen:(

6

Sonntag, 26. April 2015, 10:52

Hallo Rauhaardackel, danke für deine Rückmeldung! Wie geht es mit dem Apportieren, schafft das dein Dackel? Grundsätzlich klingt das ja nicht so schlecht, das wäre dann ja für meine Zwecke der geeigneten Hund (zum Glück:-)).

7

Sonntag, 26. April 2015, 13:34

Apportieren geht bis Entengrösse, Marder am liebsten aber Hasen sind bei meiner nicht optimal da sie zwischen Hasen und Raubwild nicht unbedingt unterscheidet und somit die Wolle ganz schön fliegt

8

Montag, 27. April 2015, 07:37

Guten Morgen,

Ich habe schon Dackel bei Drückjagden im Einsatz gesehen und bin voller Respekt #Respekt für diese kleine tapfere Hunderasse. Jedoch habe ich folgende Beobachtungen gemacht. Wie schon einige von euch schrieben hat der Dackel beim Stöbern das Problem, dass er so kurze Beine hat. Beim Stöbern im Wald verletzen sie sich regelmäßig den Bauch durch herumliegendes Totholz und das geht so weit, dass wir bei einer Riegeljagd eine 5 cm lang aufgeschlitzte Bauchdecke hatten. Im Schilf hast du das Problem dass er dort meistens im Wasser steht er muss auf Grund seiner Größe recht schnell mit dem Schwimmen beginnen. Schwimmen ist immer gefährlich für den Hund egal wie groß er ist. Es ist meistens kalt, du hast Strömungen, Holz oder Schlingplanzen im Wasser, es ist einfach sehr anstrengend im Besonderen für kleine Hunderassen. Bei den Drückjagden in Deutschland bei denen ich war ist immer Schilf in einem bzw zwei Triebe. Dort werden nur mittlere bis große Hunde eingesetzt also keine Terrier und auch keine Dackel wenn Laiki zur Verfügung stehen werden sie sogar den Spaniel im Schilf vorgezogen da die Laiki zusätzlich zu dem, dass sie nicht gleich Schwimmen müssen gegenüber dem Spaniel den Vorteil haben, dass sie nicht nur mit der Nase arbeiten sondern auch mit den Augen und dem Gehör (dies wird auch bei Prüfungen geprüft). Auf Schweiß ist der Dackel laut einiger meiner Jagdkameraden super. Bei der Baujagd soll es nur Probleme bei Naturbaue im Wald geben. Ich denke man sollte die Hunderassen dort einsetzen für das sie gezüchtet wurden.
Ich an deiner Stelle würde mich nicht von meiner Vorliebe für eine Hunderasse leiten lassen wenn ich nicht das richtige Einsatzgebiet für diese Rasse habe.
Setz dich hin überlege dir was du für ein Jagdrevier bzw welche Jagdmöglichkeiten du im Jahr hast und suche dir dann die passende Hunderasse dazu aus.
Wenn du 1-2 Riegeljagden und 4-5 Baujagden im Jahr hast und ein paar Nachsuchen dann greife auf einen Dackel.
Wenn die Riegeljagden vor allem die Stöberjagd im Schilf überwiegen dann greife auf eine größere Jagdhunderasse.

Zur Info sende ich dir, auch auf die Gefahr hin, dass du das Gefühl hast das ich dich in deiner Hundewahl beinflussen möchte ;( , einen Link der dich über die Laiki informiert 8o , diese Hunde kannst du für alles von dir geschilderte einsetzen, bis auf die Baujagd. http://jagdklub.eu/nordische_jagdhunde/neu/

Es würde mich dann noch interessieren für welche Hunderasse du dich dann entschieden hast.

WmH Laika

9

Dienstag, 28. April 2015, 19:48

Hallo zusammen,
vielleicht noch zur Erklärung wie meine jagdlichen Randbedingungen sind:
- reines Niederwildrevier mit Reh ohne Schwarzwild
- Fasan und Hase mäßig gut vorhanden
- Fuchstreibjagden im Schilf ( ohne Wasser)
- Entenjagd in nahezu stehenden Gewässern
- vier Kunstbaue vorhanden, werden aber nur selten bejagd, da nur über Dritte mit Dackel/Terrier möglich
- jagdfreund steht mit DD zur Verfügung daneben ab und zu auch KLM, Wachtel etc.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Triumphbock« (28. April 2015, 19:55)


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