Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das Jägerforum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

21

Montag, 9. April 2018, 13:17

Diese ständige Positionierung gegen die öffentliche Meinung (die die Jägerschaft mit ihren beschränkten Mitteln ohnehin nicht ändern kann) und dem dauernden vorauseilenden Gehorsam gegenüber der Interessen der Landwirtschaft (die ja sowieso auch ohne uns genug Einfluss hat) wird für uns wohl auf Dauer gefährlicher sein als ein paar Wölfe die durch Österreich ziehen.


Hallo Hartmann,
gebe Dir hier vollkommen recht, hab das selbst bereits im Forum geschrieben. Habe gerade von einem Freund, der sein Revier im Tiroler Oberland hat, gehört, dass sich im Nachbarrevier auch ein Wolf herumtreibt. Er darf jetzt zusätzlich das "ausgewanderte" Rotwild vom Nachbarn füttern. Er regt sich deshalb aber nicht auf, sondern erzählt es den Touristen und einheimischen Wanderern in dem Gebiet. Somit hofft er, dass vor allem die Hunde der Einheimischen und Touristen angeleint bleiben und sie nicht bis in die Nacht im Revier bleiben. Denn bisher haben frei laufende Hunde, vor allem wenn sie zu zweit am Weg sind, schon sehr viel Schaden angerichtet! Werden sehen, ob das wirkt, so wie er sich das vorstellt!

22

Montag, 9. April 2018, 14:42

§1, Absatz 3 des steirischen Jagdgesetzes identifizieren: "Die Hege hat die Erhaltung und Entwicklung eines den Verhältnissen des Lebensraumes angepassten, artenreichen und gesunden Wildbestandes zum Ziel.[...]"


Wir bekommen nicht mal die ersten Dinge in den Griff. Thema - "schwindendes Niederwild"
Warum also gleich wieder vor rennen und eine zurückgedrengte Art zum Leben erwecken.

Zuerst die ersten Dinge mal schaffen und dann vielleicht den nächsten Schritt wagen.
Für mich ist der WOLF ein absolutes Nein im Revier. Wir schaffen uns mit unseren Großräubern nur Probleme.


Ich verstehe ja, dass viele von uns nicht jubeln, wenn sich Wölfe im Revier herumtreiben. Aber unsere betonte Ablehnung gegen diese Tierart, die wir vor der Öffentlichkeit nicht mal wildökologisch anständig begründen können, halte ich für falsch. Das Thema schwindendes Niederwild ist übrigens ein Thema bei dem die Jägerschaft endlich auch mal positiv in der Öffentlichkeit auftreten könnte. Man könnte sich vonseiten der Landesjägerschaften medienwirksam gegen Straßenbauprojekte, Einkaufszentren oder Pestizide aussprechen. Damit würden wir in der Öffentlichkeit auch einmal positiv (als Naturschützer) wahrgenommen werden, statt nur immer wieder über Großraubwild zu diskutieren (eine Diskussion die wir ja sowieso nicht gewinnen weil gewisse andere Organisationen die an der Diskussion beteiligt sind eben viel mehr Mittel für Medienarbeit haben).

Mir wäre der Wolf völlig wurscht, ja wenn ich für die Jagd nichts zu bezahlen hätte.






Ich denke das ist der springende Punkt in der Situation. Die Einwohnerzahl und die Anzahl der Jäger steigt immer weiter, das unverbaute Land wird immer weniger. Wenn man dann in vielen Gebieten abenteuerliche Jagdpachten entrichten muss und, nicht unwesentliche, Summen ins Revier investiert verstehe ich schon dass man auch etwas dafür haben will. Ich bin vielleicht sehr naiv, gerade weil ich selbst seit jeher nur in einem kleinen, günstigen Revier unterwegs bin, aber ich selbst kann mit dem Gedanken "ich zahle also will ich auch eine anständige Jagdstrecke" nichts anfangen. Für mich gehört zum Weidwerk auch eine Portion Idealismus.
Das Schießen allein macht den Jäger nicht aus,
wer weiter nichts kann bleibt besser zu Haus.
Doch wer sich ergötzt an Wild und Wald,
auch wenn es nicht blitzet und wenn es nicht knallt,
und wer noch hinauszieht zur jagdlosen Zeit,
wenn Heide und Holz sind vereist und verschneit,
wenn mager die Äsung und bitter die Not,
und hinter dem Wilde einherschleicht der Tod,
und wer ihm dann wehret ist Waidmann allein,
der Heger, der Pfleger kann Jäger nur sein.

23

Montag, 9. April 2018, 16:11

Jäger wird man nicht, Jäger ist man!
Aber irgendwann hat der Idealismus seine Grenzen.
Wir MÜSSEN auf die frische Saat aufpassen, wir MÜSSEN auf die reifen Feldfrüchte aufpassen,wir MÜSSEN im Wald die Bäumchen schützen, wir MÜSSEN das Fallwild wegräumen, usw.
Bei uns fallen im Jahr 6 - 7 Stück Fallwild von insgesammt 21 Stück an und jetzt sollen wir dem Wolf auch noch etwas abtretten. Nein Danke!

Wmh. franzl 54

Junges Weib und warme Betten, so manchen Bock das Leben retten !

Steht der Abzug richtig trocken, haut`s die Wildsau aus den Socken !

24

Montag, 9. April 2018, 17:44

Der Wolf ist da

@ Hartmann: Du schreibst, wir sollten uns mehr als Naturschützer statt als "Erfüllungsgehilfen der Landwirtschaft" positionieren. Ich denke, sowohl mit Land- und Forstwirtschaft als auch mit dem Naturschutz haben viel gemeinsam , in manchen Punkten aber haben wir Differenzen. Ohne gutes Verhältnis mit Land- und Forstwirtschaft wird es keine Jagd geben und andererseits ist der Naturschutz-Gedanke für uns auch sehr wichtig.

Der Wolf ist meiner Ansicht nach kein großes Bedürfnis einer breiten Bevölkerung, wie z.B. die Singvögel, und auch unsere Naturlandschaft "braucht" den Wolf nicht. Er ist meiner Ansicht nach ein Spielball einer kleinen Minderheit, ein Luxusprodukt einer etwas verrückt gewordenen Gesellschaft., die die Bodenhaftung verloren hat.

Jagdfreund

25

Montag, 9. April 2018, 20:38

Noch ist der Wolf weit genug weg von unserer Gegend. Er soll zwar schon gesichtet worden sein, was ich auch glaube aber er dürfte sich wieder zurück gezogen haben.

Es ist jetzt ca. 100Jahre her das der letzte Wolf in Österreich gelebt hat und ausgerottet wurde. Das heißt hier war mal sein Lebensraum. Das Problem ist halt das sich die Erde (Österreich) weitergedreht hat und der Lebensraum nicht mehr der ist wie früher.
Das wollen die "Wolfseinbürgerer" halt nicht wahr haben.

Es gibt mehrere Gründe warum und wo es Probleme geben kann und auch leider mal geben wird:


  • Nutztiere- Irgendwann wird er drauf kommen das Schafe, Schweine oder Kühe einfacher zu erbeuten sind. Ersatzzahlung???
  • Zuchttiere-Es wird vielleicht auch mal Hobbyzüchter treffen
  • Haustiere- Vielleicht trifft es mal Katzen oder Hunde
  • Verkehr- Was ist wenn es Unfalltote durch den Wolf gibt?
  • Menschen- Kann sein das Wanderer oder spielende Kinder gefährdet werden
  • Jagdausübung- Jagdhunde in Gefahr und für Jagdgebiete wertmindernd


Um nur einige Beispiele zu nennen wo es Konflikte mit dem Wolf geben wird.

Was man noch nennen kann. Ist es Notwendig ein Art einzubürgern die Tonnenweise kostbares Wildbret verspeist? Ein mittleres Rudel wie in Allentsteig benötigt geschätzte 15.000kg Wildbret pro Jahr. Gibt es das Revier nicht mehr her, was dann??






Zitat

Die Jägerschaft kann ihre Ablehnung der Rückkehr des Wolfs nur schwer argumentieren. Der Wolf wird keine unserer Wildtiere ausrotten.
Diese Argument ist leider zu spät. In Allentsteig wurde das Muffelwild schon ausgerottet. Ja, Das Muffelwild ist keine Heimische Art. Stammt ursprünglich aus Korsika.



Zitat

Diese ständige Positionierung gegen die öffentliche Meinung (die die Jägerschaft mit ihren beschränkten Mitteln ohnehin nicht ändern kann) und dem dauernden vorauseilenden Gehorsam gegenüber der Interessen der Landwirtschaft (die ja sowieso auch ohne uns genug Einfluss hat) wird für uns wohl auf Dauer gefährlicher sein als ein paar Wölfe die durch Österreich ziehen.
!!!!Die Interessen der Landwirtschaft!!!!

Wir dürfen nicht vergessen wie das mit dem Jagdrecht ist.
Das Jagdrecht ist mit dem Grund und Boden Verbunden. Wem gehört die Jagdfläche, Wer vergibt die Jagdflache an den Jäger???

Es gibt nix wichtigeres als ein gutes Verhältnis zu den Bauern und der dazugehörigen Landwirtschaft. Alles müssen wir uns natürlich nicht gefallen lassen, dafür gibt es auch genug gesetzliche Regelungen. Wenns Probleme gibt dann ist man in der nächsten Jagdvergabe nicht mehr dabei. So einfach ist das.





Zitat

....................... wird für uns wohl auf Dauer gefährlicher sein als ein paar Wölfe die durch Österreich ziehen.

Die ziehen nicht mehr. Die sind schon Standwild.







Und als Abschluss und gutes Beispiel:

Wie war das noch mit Biber und Fischotter????

Wollte den irgendein Jäger haben? Hat die Jägerschaft irgend ein Problem damit? Futterneid oder sonst was? Der Biber bringt sogar eine Menge an Artenvielfalt mit 8o profitieren könnten wir sogar
Was ist aber inzwischen mit den beiden Arten passiert?
Genau, sie wurden zum Abschuss freigegeben. Und wer darf die Suppe auslöffeln? Entweder WIR als Jäger oder die Behörde setzt dir irgendeinen Berufsjäger ins Revier.
Genau so wird es mit dem Wolf auch sein, nur dauert es halt bis die Bevölkerung Laut genug nach Abschuss ruft. Die Menge an Leuten die ruft macht´s aus.



Ganz unten gibt´s noch ein interessantes PDF über die Wölfe aus Allentsteig

WMH
»Nickback« hat folgende Datei angehängt:

26

Dienstag, 10. April 2018, 06:25

Danke für den Bericht über die Wolfsituation in Allentsteig. Sehr interessant!
Wmh
Thomas

27

Dienstag, 10. April 2018, 09:00



Es ist jetzt ca. 100Jahre her das der letzte Wolf in Österreich gelebt hat und ausgerottet wurde. Das heißt hier war mal sein Lebensraum. Das Problem ist halt das sich die Erde (Österreich) weitergedreht hat und der Lebensraum nicht mehr der ist wie früher.
Das wollen die "Wolfseinbürgerer" halt nicht wahr haben.




Ich stimme zu. Aber eben weil der Lebensraum sich so stark verändert hat glaube ich nicht dass der Wolf im gesamten Bundesgebiet vorkommen wird. Ich kann mir auch nicht vorstellen dass er sich außerhalb von Allentsteig irgendwo als Standwild etablieren kann. Das Wechselgebiet liegt in der Nähe meines Reviers, dort zieht seit Jahren immer wieder ein Wolf durch, aber von Standwild keine Spur.



Es gibt mehrere Gründe warum und wo es Probleme geben kann und auch leider mal geben wird:


  • Nutztiere- Irgendwann wird er drauf kommen das Schafe, Schweine oder Kühe einfacher zu erbeuten sind. Ersatzzahlung???
  • Zuchttiere-Es wird vielleicht auch mal Hobbyzüchter treffen
  • Haustiere- Vielleicht trifft es mal Katzen oder Hunde
  • Verkehr- Was ist wenn es Unfalltote durch den Wolf gibt?
  • Menschen- Kann sein das Wanderer oder spielende Kinder gefährdet werden
  • Jagdausübung- Jagdhunde in Gefahr und für Jagdgebiete wertmindernd


Um nur einige Beispiele zu nennen wo es Konflikte mit dem Wolf geben wird.




Ich kenne das niederösterreichisch Jagdgesetz nicht genau, aber ich vermute dass auch bei euch nur "vom Wild an Grund und Boden und an dessen noch nicht eingebrachten Erzeugnissen verursachter Schaden" vom Jäger zu ersetzen sind. Nutztiere, Zuchttiere gehen uns also nichts an. Mit Katzen und Hunden haben wir im Revier eh keine Freude, also können wir uns die Krokodilstränen sparen.
Verkehr: die wenigen Wölfe die unterwegs sind bereiten mir weniger Sorgen als die unzähligen Wildschweine und Rehe. Auf die mögliche Gefährdung von Menschen und Kindern können wir hinweisen, aber als Kassandrarufer hat man es halt leider nicht leicht, die Entscheidung ob man das Risiko eingeht liegt bei der Politik.
Die Gefährdung der Jagdhunde ist ein Thema das uns wirklich schwer treffen kann. Aber damit lässt sich schwer argumentieren, die "Wolfseinbürgerer", wie du sie nennst, werden halt einfach sagen dass wir unsere Jagdmethoden anpassen müssen. Spür- und Appportierhunde sind wohl beispielsweise wenig gefährdet. Die Wertminderung der Jagdgebiete ist natürlich ungut, aber erstens ist die Jagd sowieso ein Verlustgeschäft und zweitens können wir, als Jäger, schlecht argumentieren dass der Wolf aus wirtschaftlichen Gründen ausgerottet werden muss, wenn wir gleichzeitig möglichst hohe Schalenwildbestände anstreben.




Was man noch nennen kann. Ist es Notwendig ein Art einzubürgern die Tonnenweise kostbares Wildbret verspeist? Ein mittleres Rudel wie in Allentsteig benötigt geschätzte 15.000kg Wildbret pro Jahr. Gibt es das Revier nicht mehr her, was dann??




Da sind wir ja wieder beim Grundsatzproblem dass wir Raubwild als Konkurrenz ansehen. Dann müssten wir auch die Ausrottung der Greifen fordern.




Zitat

Diese ständige Positionierung gegen die öffentliche Meinung (die die Jägerschaft mit ihren beschränkten Mitteln ohnehin nicht ändern kann) und dem dauernden vorauseilenden Gehorsam gegenüber der Interessen der Landwirtschaft (die ja sowieso auch ohne uns genug Einfluss hat) wird für uns wohl auf Dauer gefährlicher sein als ein paar Wölfe die durch Österreich ziehen.
!!!!Die Interessen der Landwirtschaft!!!!

Wir dürfen nicht vergessen wie das mit dem Jagdrecht ist.
Das Jagdrecht ist mit dem Grund und Boden Verbunden. Wem gehört die Jagdfläche, Wer vergibt die Jagdflache an den Jäger???

Es gibt nix wichtigeres als ein gutes Verhältnis zu den Bauern und der dazugehörigen Landwirtschaft. Alles müssen wir uns natürlich nicht gefallen lassen, dafür gibt es auch genug gesetzliche Regelungen. Wenns Probleme gibt dann ist man in der nächsten Jagdvergabe nicht mehr dabei. So einfach ist das.



Stimme auch hier voll zu. Das war eher auf die Landesjägerschaft bezogen, die ruhig auch mal als Naturschutzverein auftreten könnte. Der Jäger im Revier muss natürlich ein gutes Verhältnis zu den Grundbesitzern haben. Abgesehen von der nächsten Pachtperiode sind ja auch diverse Hegemaßnahmen nur in Absprache mit den Landwirten möglich.



Zitat

....................... wird für uns wohl auf Dauer gefährlicher sein als ein paar Wölfe die durch Österreich ziehen.

Die ziehen nicht mehr. Die sind schon Standwild.



Als Standwild aber nur inselhafte Vorkommen. Das wird wohl auch so bleiben...hilft natürlich den betroffenen Revieren herzlich wenig, ich weiß.




Und als Abschluss und gutes Beispiel:

Wie war das noch mit Biber und Fischotter????

Wollte den irgendein Jäger haben? Hat die Jägerschaft irgend ein Problem damit? Futterneid oder sonst was? Der Biber bringt sogar eine Menge an Artenvielfalt mit 8o profitieren könnten wir sogar
Was ist aber inzwischen mit den beiden Arten passiert?
Genau, sie wurden zum Abschuss freigegeben. Und wer darf die Suppe auslöffeln? Entweder WIR als Jäger oder die Behörde setzt dir irgendeinen Berufsjäger ins Revier.
Genau so wird es mit dem Wolf auch sein, nur dauert es halt bis die Bevölkerung Laut genug nach Abschuss ruft. Die Menge an Leuten die ruft macht´s aus.



Ganz unten gibt´s noch ein interessantes PDF über die Wölfe aus Allentsteig



Wenn die Öffentlichkeit nach Abschüssen ruft werden wir sie halt erfüllen. Ich habe zwar keine Ahnung wie man Wölfe bejagt, aber wenn es vor über 100 Jahren möglich war sollten wir das auch schaffen. Wenn der Wolf dann tatsächlich letal "gemanagt" wird steigt sogar wieder der Wert des Reviers. Gibt sicher genug Schießwütige die einen Haufen Geld dafür bezahlen würden einen Wolf jagen zu dürfen.

Das PDF ist wirklich interessant, danke dafür.
Das Schießen allein macht den Jäger nicht aus,
wer weiter nichts kann bleibt besser zu Haus.
Doch wer sich ergötzt an Wild und Wald,
auch wenn es nicht blitzet und wenn es nicht knallt,
und wer noch hinauszieht zur jagdlosen Zeit,
wenn Heide und Holz sind vereist und verschneit,
wenn mager die Äsung und bitter die Not,
und hinter dem Wilde einherschleicht der Tod,
und wer ihm dann wehret ist Waidmann allein,
der Heger, der Pfleger kann Jäger nur sein.

28

Dienstag, 10. April 2018, 10:03

DerWolf ist das

@Nickback: Danke für das PDF !

Hartmann werden wir kurzfristig wohl nicht überzeugen. Aber ich denke, die Schlussfolgerungen aus dem PDF sprechen für sich. Ich möchte keinen Wolf im Revier. In 2 oder 3 Jahren werden wir alle mehr wissen. Wer sich näher dafür interessiert: In den deutschen Jagzeitungen wird laufend über den Wolf berichtet. Die haben ja schon ziemlich viele. Aus diesen Berichten ist auch klar zu entnehmen: Selbstverständlich werden die Allentsteiger Wölfe sich ausbreiten. Der Nachwuchs muss ja neue Reviere erobern.

Jagdfreund

Schlussfolgerungen

Berücksichtigung bei Abschussplan (- 25%)

Finanzielle Einbußen rund 150.000

Fütterungskonzept ausrichten
Mind. 16.000 kg Bruttofleisch sind somit
55kg / 100 ha =
3 erwachsene Rehe!
Bevölkerung fühlt sich sehr bedroht

29

Dienstag, 10. April 2018, 10:34

Was ich in dieser ganzen Diskussion durchaus vermisse ist die Tatsache das wir Jäger, eigentlich das EINZIGE WIRKLICHE BIOFLEISCH liefern! Und damit gebe ich voll und ganz zu das der Wolf ein Nahrungskonkurrent ist! Davor fürchte ich mich auch nicht das auszusagen. Die Reviere sind finanziell durchaus ein großer Aufwand und dafür möchte ich auch etwas mit erwerben.
Ich WILL mein BIOFLEISCH und nicht irgendwelche veganen Würstchen, Massentierezuchtfleisch oder sogar Importwild aus anderen Zuchtländern die, ehrlich gesagt, sicherlich genauso eine Fütterung betreiben wie bei der gentechnisch veränderte Sojaverfressenen Massentierhaltung!
Auch wird es interessant wie sich die Situation entwickeln wird mit dem Pachtschilling. Die Forderungen sind ja an gewisse Gegenleistungen verknüpft, wenn diese nicht mehr erfüllt werden, werden immer weniger bereit sein die bisher geforderten Summen zu zahlen. Das wird auch zu ordentlichen finanziellen Einbußen für die Landbesitzer führen. Ob die damit glücklich sein werden wird sich zeigen.

Da sind durchaus einige Aspekte in der Diskussion offen und bedauerlicherweise nicht in der Öffentlichkeit kommuniziert.

g,

7
Dieses Posting wurde CO2 Neutral geschrieben...

30

Dienstag, 10. April 2018, 17:50

Ich bin mir über die die Probleme mit der Zuwanderung bei uns ausgestorbener oder ausgerotteter Tier sehr wohl bewusst. Ich weiß über die Schwierigkeiten mit ausgesetzten Bibern und Fischottern aus eigener Erfahrung Bescheid. Auch ich bin der Meinung, dass große Beutegreifer bei uns keinen Platz mehr haben und auch ich habe kein Rezept, wie man diese Herausforderungen bewältigen kann. Ich mach mir halt meine eigenen Gedanken zu diesen Themen.
Im Forum laufen, bzw. sind seit geraumer Zeit etliche Diskussionen gelaufen, die eigentlich alles das gleiche Grundthema haben. Wir haben immer weniger Insekten, weil große Flächen verbaut und zubetoniert wurden und immer noch verbaut werden, bzw. Freiflächen intensiv mit Pestiziden behandelt werden. Die Vögel werden auch immer weniger, weil sie in unserer Infrastrukturwelt keinen Lebensraum, keine Brutplätze und keine Insekten mehr finden, um zu überleben. In Tirol wird es sehr wahrscheinlich nie ein Wolfsrudel geben. Die einzelnen Tiere auf Reviersuche werden sicher schnell wieder abwandern. Große Beutegreifen haben hier keinen Platz mehr, weil es bei uns keine wirklich freie Natur mehr für ihr Überleben gibt. Der Mensch hat sich schon alles einverleibt.
Der folgende, zugegebener Weise sehr sarkastische Kommentar ist leider nicht geil, sondern leider wahr!
Die ebenen Teile im Tal sind durchgehen von Straßen, Wohnsilos, Häusern, Industrie-, Einkaufs- und Freizeitzentren überwuchert. Im gesamten Inntal gibt es schon kaum mehr freie Flächen für Wiesen und Äcker. Auwälder gibt sowieso schon lange nicht mehr, auch das Wild ist in diesem Gebiet komplett verschwunden.
Der Wald darüber gehört den (Bundes) Forstwirten, denen jedes Stück Wild ein Dorn im Auge ist, weil Rehe, Hirsche oder Gämsen könnten ja einen oder gar mehrere Triebe von den Bäumen abfressen. Deshalb werden gleich mehrere Wildfütterungen auf Grund behördlicher Anordung aufgelassen, damit die Viecher endlich durch verhungern verschwinden.
Die Almen über der Waldgrenze gehören den Bauern und dem Tourismus. Deshalb muss da das Rotwild extremst reduziert werden (tatsächliche Anordnung der Behörde für das Lechtal in Tirol und Vorarlberg), bzw. ganz verschwinden, weil es angeblich die Kühe der Agrarökonomen mit TBC ansteckt. Ich glaube, dass es oft umgekehrt läuft.
Die allerletzte Rest der „freien“ Natur“, die Felsregionen gehören den Schaf- und Ziegenzüchtern, die dann aus „Gründen übertriebener Hygiene“ (oft kein Räudebad für die Weidetiere vor dem Auftrieb) noch die Räude und die Moderhinke auf den Berg bringen. Im östlichen Teil vom Wipptal (erstreckt sich südlich von Innsbruck 30km bis zum Brenner) ist ein erheblicher Teil der Gamspopulation (Räude) und die gesamte Steinwildpopulation (Modehinke) durch diese Krankheiten in den letzten Jahren ausgelöscht worden.
„besonders böse Ironie, bzw. Sarkasmus on“
Zum Schluss kommt noch das absolute Schreckensszenario! Jetzt kommen auch noch Bären, Wölfe und Luchse hierher und fressen die letzten Weidetiere, die als Dekoration für die Touristen herumstehen, denn andere Lebewesen gibt es hier schon lange nicht mehr!
Das in der Tiroler Gastronomie so beliebte Wildfleisch wird ja inzwischen spottbillig aus genmanipuliertem Bio-Sojamehl erzeugt, da keines der nicht mehr existierenden Wildtiere erlegt werden kann. Somit haben auch Vegetarier/Verganer keine Probleme mehr mit der Speisekarte.
Ende und „besonders böse Ironie, bzw. Sarkasmus off“

31

Mittwoch, 11. April 2018, 07:18

@Pampam, großartiger Beitrag.
Ich wollte schließlich auch genau darauf hinaus, dass unser Dachverband "Jagd Österreich" und die einzelnen Landesjägerschaften zwar selbstverständlich (und notwendigerweise) Stellung zum Thema Wolf beziehen und hier sogar die Notwendigkeit für ein "Positionspapier" sehen, ich aber noch kein öffentliches Statement zu den von dir angesprochenen Problemen gesehen habe. Dabei sind gerade Flächenversiegelung, Pestizideinsatz, Tourismus die entscheidenden Themen bei denen wir in der Öffentlichkeit sogar positiv wahrgenommen werden würden. Am Ende entscheidet über die Wahl der Themen, zu denen unsere gesetzliche Standesvertretung Stellung bezieht, wohl die Partei der die Jägerschaft nahesteht. Unglücklicherweise stellt diese Partei halt das Wohl der Wirtschaft über alles andere.
Das Schießen allein macht den Jäger nicht aus,
wer weiter nichts kann bleibt besser zu Haus.
Doch wer sich ergötzt an Wild und Wald,
auch wenn es nicht blitzet und wenn es nicht knallt,
und wer noch hinauszieht zur jagdlosen Zeit,
wenn Heide und Holz sind vereist und verschneit,
wenn mager die Äsung und bitter die Not,
und hinter dem Wilde einherschleicht der Tod,
und wer ihm dann wehret ist Waidmann allein,
der Heger, der Pfleger kann Jäger nur sein.

32

Mittwoch, 11. April 2018, 10:36

Der Wolf

@ Pampam: Klingt fürchterlich. Ich hoffe, dass es bei euch in Tirol nicht überall so arg ist. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass Verkehr und Tourismus in gewissen Gegenden das Land Tirol regelrecht auffressen. Bin auch absolut dafür, dass die Jägerschaft - gemeinsam mit anderen - dagegen auftritt.

Ich glaube nur, dass man das eine nicht gegen das andere (Wolf) ausspielen muss. Für mich gehört das alles zusammen: Enorme Gier, Tourismus-Wahn, der die Landschaft frisst und andererseits einige verrückte Naturschutz-Egoisten, die sich ihr luxuriöses Spielzeug Wolf (und andere Verrücktheiten) schaffen wollen. Für mich sind das alles Auswüchse, die zeigen, dass unsere Gesellschaft ihre Mitte verliert, ihre Bodenhaftung.

Jagdfreund

33

Mittwoch, 11. April 2018, 13:23

[
Ich glaube nur, dass man das eine nicht gegen das andere (Wolf) ausspielen muss. Für mich gehört das alles zusammen: Enorme Gier, Tourismus-Wahn, der die Landschaft frisst und andererseits einige verrückte Naturschutz-Egoisten, die sich ihr luxuriöses Spielzeug Wolf (und andere Verrücktheiten) schaffen wollen. Für mich sind das alles Auswüchse, die zeigen, dass unsere Gesellschaft ihre Mitte verliert, ihre Bodenhaftung.


Mein Kommentar ist ja als wissentlich sarkastisch beschrieben. Leider ist bei sehr vielen Touristikern, Bauern und Forstleuten die Gier nach maximalen finanziellen Ertrag unter dem Titel "Gewinnmaximierung" so ausgeprägt, dass es schon in Suchtverhalten ausartet.
Ja, unsere Gesellschaft hat ihre Bodenhaftung und Mitte schon verloren und hat in Sphären abgehoben, die ich nicht mehr verstehe. Die Kommentare zum Artikel über den Wolf in der Tiroler Tageszeitung waren für mich echt erschrecken. Der Großteil der "Kommentierer" meinten, ihnen wäre der Wolf im Wald lieber als der Jäger oder endlich hätten diese Mörder nichts mehr im Wald zu suchen. Andere meinten, der Jäger füttert das Wild im Winter nur deshalb, damit er im folgenden Jahr mehr zum Abschießen hätte usw. Solche Menschen, von denen es speziell in urbanen Gebieten überdurchschnittlich viele gibt, sind auch mit fundierten Argumenten nicht zu überzeugen. Ganz ehrlich, ich hab es auch aufgegeben, mit denen über Natur, Wild und Jagd zu reden.

34

Mittwoch, 11. April 2018, 13:41

Gerade eben habe ich diesen Artikel in der Tageszeitung gefunden. Bitte lest Euch auch die Kommentare durch, dann wisst Ihr, warum ich den "bösen" Kommentar im Forum geschrieben habe

http://www.tt.com/politik/landespolitik/…?tab=diskussion

35

Mittwoch, 11. April 2018, 14:56


Leider ist bei sehr vielen Touristikern, Bauern und Forstleuten die Gier nach maximalen finanziellen Ertrag unter dem Titel "Gewinnmaximierung" so ausgeprägt, dass es schon in Suchtverhalten ausartet.



Andere meinten, der Jäger füttert das Wild im Winter nur deshalb, damit er im folgenden Jahr mehr zum Abschießen hätte usw. Solche Menschen, von denen es speziell in urbanen Gebieten überdurchschnittlich viele gibt, sind auch mit fundierten Argumenten nicht zu überzeugen. Ganz ehrlich, ich hab es auch aufgegeben, mit denen über Natur, Wild und Jagd zu reden.


Ich denke da müssen wir uns auch selbst an der Nase nehmen. Wenn einer dieser Menschen, von denen es speziell in urbanen Gebieten überdurchschnittlich viele gibt, mit einem Jäger redet oder hier im Forum mitliest und sieht, dass unser Hauptargument gegen den Wolf ist: "Ich will mein Wildbret nicht mit dem Wolf teilen, ich zahl eh schon genug für die Jagd", dann wird dieser Mensch wohl meinen dass auch unter uns Jägern nur noch Gier herrscht. Und dieser Mensch könnte dann auch in der Meinung bestärkt werden, dass wir aufgrund unserer Gier nur füttern um im Folgejahr möglichst viel entnehmen zu können.
Das Schießen allein macht den Jäger nicht aus,
wer weiter nichts kann bleibt besser zu Haus.
Doch wer sich ergötzt an Wild und Wald,
auch wenn es nicht blitzet und wenn es nicht knallt,
und wer noch hinauszieht zur jagdlosen Zeit,
wenn Heide und Holz sind vereist und verschneit,
wenn mager die Äsung und bitter die Not,
und hinter dem Wilde einherschleicht der Tod,
und wer ihm dann wehret ist Waidmann allein,
der Heger, der Pfleger kann Jäger nur sein.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Hartmann« (11. April 2018, 15:22)


36

Mittwoch, 11. April 2018, 18:22

Hallo Hartmann,
Du scheinst mich falsch verstanden zu haben. Ich persönlich bin nicht gegen die großen Beutegreifer, das geht auch aus keinem meiner Kommentare hervor. Aber bei uns in Tirol wäre ein Wolfsrudel mit nur 5 Stk. nicht überlebensfähig, weil ganz einfach der Platz fehlt. Das sage ich auch jedem, der mich darauf anspricht. Ich habe vor einiger Zeit auch gepostet, dass ich Bär oder Wolf in meinem Revier, so ich eines hätte, sogar "Asyl" gewähren würde! Ich hätte dann viel weniger Probleme mit frei laufenden Hunden, Schwammerlsucher usw.
Jetzt aber Spaß bei Seite! Die Leute aus der Stadt sind wirklich für alle auch noch so fundierten Argumente unzugänglich. Auch in meinem gestrigen Kommentar habe ich mich nicht gegen den Wolf gestellt, sondern einfach meine Sicht der Dinge, zugegebenermaßen überspitzt, dargestellt. Speziell der Artikel in der heutigen Tageszeitung passt ja da drauf wie Faust aufs Auge! Lt. Fr. Pia Buchner, Pressesprecherin der Bundesforste, werden Fütterungen aufgelassen, weil sich das Wild dann verteilt, in die wärmeren Täler zieht und keine Schäden mehr macht. Richtig Frau Oberförster, weil sie dann verhungern, da sie nicht mehr in die Wintereinstände, die Flussauen,, ziehen können, die wir gerodet und verbaut haben.
Ich freue mich jetzt schon auf "mein Revier" in Ungarn, wo ich kommende Woche sicher eine tolle Zeit mit tollen Freunden aus Ungarn haben werde und vor allen nichts von diesem Behördenmist mitbekomme. Wenigstens eine Woche lang!

37

Mittwoch, 11. April 2018, 20:40

Im Unterland scheinen ja Verhältnisse biblischen Ausmaßes zu herrschen - deinen Beschreibungen nach zumindest! :P

wmh :whistling:

38

Donnerstag, 12. April 2018, 07:11

Hallo Hartmann,
Du scheinst mich falsch verstanden zu haben. Ich persönlich bin nicht gegen die großen Beutegreifer, das geht auch aus keinem meiner Kommentare hervor. Aber bei uns in Tirol wäre ein Wolfsrudel mit nur 5 Stk. nicht überlebensfähig, weil ganz einfach der Platz fehlt. Das sage ich auch jedem, der mich darauf anspricht. Ich habe vor einiger Zeit auch gepostet, dass ich Bär oder Wolf in meinem Revier, so ich eines hätte, sogar "Asyl" gewähren würde! Ich hätte dann viel weniger Probleme mit frei laufenden Hunden, Schwammerlsucher usw.
Jetzt aber Spaß bei Seite! Die Leute aus der Stadt sind wirklich für alle auch noch so fundierten Argumente unzugänglich. Auch in meinem gestrigen Kommentar habe ich mich nicht gegen den Wolf gestellt, sondern einfach meine Sicht der Dinge, zugegebenermaßen überspitzt, dargestellt. Speziell der Artikel in der heutigen Tageszeitung passt ja da drauf wie Faust aufs Auge! Lt. Fr. Pia Buchner, Pressesprecherin der Bundesforste, werden Fütterungen aufgelassen, weil sich das Wild dann verteilt, in die wärmeren Täler zieht und keine Schäden mehr macht. Richtig Frau Oberförster, weil sie dann verhungern, da sie nicht mehr in die Wintereinstände, die Flussauen,, ziehen können, die wir gerodet und verbaut haben.
Ich freue mich jetzt schon auf "mein Revier" in Ungarn, wo ich kommende Woche sicher eine tolle Zeit mit tollen Freunden aus Ungarn haben werde und vor allen nichts von diesem Behördenmist mitbekomme. Wenigstens eine Woche lang!


Pampam, meine Kritik war nicht auf dich bezogen, sondern auf uns alle. Ich hab schon verstanden, dass dein Kommentar zynisch war :)
Ich wünsch dir jedenfalls Weidmannsheil und guten Anblick für deine Woche in Ungarn.
Das Schießen allein macht den Jäger nicht aus,
wer weiter nichts kann bleibt besser zu Haus.
Doch wer sich ergötzt an Wild und Wald,
auch wenn es nicht blitzet und wenn es nicht knallt,
und wer noch hinauszieht zur jagdlosen Zeit,
wenn Heide und Holz sind vereist und verschneit,
wenn mager die Äsung und bitter die Not,
und hinter dem Wilde einherschleicht der Tod,
und wer ihm dann wehret ist Waidmann allein,
der Heger, der Pfleger kann Jäger nur sein.

39

Donnerstag, 12. April 2018, 09:04

Im Unterland scheinen ja Verhältnisse biblischen Ausmaßes zu herrschen - deinen Beschreibungen nach zumindest! :P

wmh :whistling:


Die größten Probleme gibt's ab Innsbruck im Oberland! Die Situation im Unterland kenne ich nur unzulänglich. Dort sind mir nur die Preise der Begehungsscheine bekannt! :D

WMH

40

Mittwoch, 2. Mai 2018, 22:00

Wolfsattacken in Salzburg

https://www.topagrar.at/tierhaltung/Verd…en-9170722.html

Im Bundesland Salzburg gab es offenbar kürzlich Wolfsattacken auf Schafe.

Wmh Jagdfreund

Zurzeit sind neben Ihnen 5 Benutzer in diesem Thema unterwegs:

5 Besucher

Ähnliche Themen