Guten Morgen Martl 1988,
Ich bin zwar nicht der Richtige Ansprechpartner für diese
Frage da mein Hund auf Grund seiner Rasse (Laika) nur Standlaut gibt dies jedoch
100% und abhängig von der Wildart bzw. der Größe des gefundenen Wildes einen
Heblaut hat und dann eventuell (abhängig von der Größe und der Wildart des
Stücks) sichtlaut jagt. Ich möchte mich auch nicht über die Sinnhaftigkeit
eines Spurlautes bzw. dem Einsatz auf Drückjagten bei einer Hunderasse
auslassen die für die Baujagd gezüchtet wurde und die Aufgrund der Züchtung für
die Baujagd ein Frontpacker ist und dann auf Drückjagten auf Schwarzwild
eingesetzt werden. Dieses dann natürlich auch von Vorne packen und nicht von
der Flanke an den Hämmern am Kamm oder an den Tellern. Dabei sich dadurch jedes
Mal in den unmittelbaren Gefahrenbereich der Waffen der Sau begeben.
Spurlaut ist laut der derzeitigen Lehrmeinung angewölft, wenn der Hund ihn nicht in seinen
Genen fixiert hat wirst du ihn nicht zum Spurlauten jagen bringen. Aber
vielleicht hat der Hund gelernt, dass es nicht sehr zweckdienlich für ihn und
das Beute machen ist wenn er kläffend auf einer Fährte herläuft und ihm das
Wild immer ausweicht. Er hat dann kein Erfolgserlebnis. Ich habe dir unten
einen Link und den Text von einem anderen Forum mit gesendet, vielleicht ist
der hilfreich. Mir scheint es sehr einleuchtend wie da versucht wird den Hund
wieder zum spurlauten Jagen zu animieren.
Falls es trotzdem nicht klappt mit dem Spurlaut, dann
bedenke wir brauchen bei den Bewegungsjagten auch Finder (geben nur Standlaut) ,
die wenn sie gefunden haben dich bzw. andere Hunde mit ihrem Standlaut herbei
rufen
und nicht nur Hunde die laut jagend auf jeder Fährte jagen egal ob die ganz
frisch oder schon eine Stunde alt ist. Es ist halt für manche Jäger schon schön
wenn da viele Hunde durch die Gegend laufen und überall hört man den Klang
ihrer Stimme egal ob dieser notwendig ist oder nicht. Wenn die Strecke dann
gering ist war das erleben der laut jagenden Hunde wenigstens schön.
Der Zweite Link betrifft die Sinnhaftigkeit des Einsatzes
von Spurlauten Hunden bei Maisjagten.
Link 1)
https://jagderleben.landlive.de/boards/thread/12670/page/2/
Meinen Senf auch noch dazu-
ich leite seit Jahren die Vorbereitungskurse auf die Spurlaut- (und andere)
Prüfungen beim DWH, Sektion Hohenlohe-Franken. Ich hatte nur ein einziges Mal
einen Teckel, Rauhhaar, der die Spurlautprüfung NICHT bestanden hat. Dieser
Hund ist mittlerweile drei Jahre alt und immer noch stumm. Seine
Wurfgeschwister sind allesamt spurlaut.
Der Spurlaut ist eine angewölfte Anlage, er lässt sich nicht
"erziehen"- und auch nicht erzwingen. Deshalb ist die Spurlautprüfung
ja auch eine reine Anlagenprüfung.
Zur Korrektur von sichtlauten Hunden, denen der rechte Spurlaut noch fehlt,
arbeite ich mit folgendem Trick:
In der Abenddämmerung fahre ich die Feldwege ab und leuchte die Felder mit
einem Suchscheinwerfer ab. Der Hundeführer sitzt mit dem Hund auf dem Schoß auf
dem Beifahrersitz. Sobald der Hund im Scheinwerferlicht einen Hasen erspäht hat
und unruhig und sichtlaut wird, halte ich an und mache das Licht aus. Der Hund,
der den Hasen jetzt nicht mehr sieht, aber unbedingt da hin will, wird
angesetzt- entweder auf der Hasenspur, wenn der Hase mittlerweile geflüchtet
ist; oder unter Wind in Richtung des Hasen, wenn sich dieser drückt.
In der Dunkelheit kann der Hund den Hasen nicht sichtig verfolgen; er muss also
seine Nase benutzen. Wenn er die Anlage zum Spurlaut hat, dann bricht sie
spätestens jetzt, bei dieser Übung durch.
Die Anzahl der Übungsarbeiten auf der Hasenspur hat nach meiner Erfahrung keine
Auswirkungen auf andere Ausbildungs-Fächer wie die Arbeit auf Schweiß o.ä.
Ich empfinde es nur als Zumutung, wenn ich als Prüfungsleiter oder
Gebrauchsrichter auf der Spurlautprüfung Hunde präsentiert bekomme, die zuvor
in ihrem Leben noch keinen Hasen gesehen haben. Hundeführer, die der Ansicht
sind, wir arbeiten ihre Hunde anlässlich der Prüfung auf der Hasenspur ein,
befinden sich im Irrtum.
Ob der Hund nach der Arbeit auf der Hasenspur, wenn er diese nicht mehr halten
kann und verloren hat, willig und zeitnah zu seinem Führer zurückkehrt oder,
einmal von der Leine, sich selbst den nächsten Hasen sucht, ist eine Frage der
Rangordnung. Kein Hund ist taub, auch wenn der Hundeführer dies manchmal
glauben mag. Selbst der laut auf der Hasenspur jagende Hund hört noch jeden
Pfiff - ob er sich darum kümmert oder nicht, ist wieder was anderes.
Ich beweise jederzeit mit meinem eigenen Hund, dass man einen spurlaut jagenden
Hund auch noch auf eine Entfernung von 500 Metern oder mehr jederzeit durch
Pfiff "zur Umkehr bewegen" kann.
Ich kann aber auch ein rohes Schnitzel auf dem Wohnzimmertisch liegen lassen,
alleine mit meinem Hund- und das Schnitzel liegt zwei Stunden später immer noch
auf seinem Platz....bei den "tauben" Hunden bin ich mir da nicht so
sicher.
Noch etwas zum Alter der erwähnten Bracke: mit sieben oder acht Monaten ist
noch gar nichts entschieden. Wenn der Hundeführer nicht allzuweit weg wohnt,
kann er ja mal bei mir vorbeikommen (PLZ-Gebiet 74xxx). Vielleicht lernt er ja
noch was dazu.
idS Daniel
P.S.: Noch etwas bezüglich der Rangordnung habe ich gelernt im Laufe der Jahre:
Gute, erfolgreiche Jäger, die viel Beute machen, haben kaum
Unterordnungsprobleme mit ihren Hunden. In solchen Fällen, wo der Hund der
bessere Jäger von den beiden ist, wird es nie richtig funktionieren. Hier
scheint das genetische Erbe des Wolfes zu dominieren: einem jagdlichen
Blindgänger ordnet Wolf sich nicht unter; es könnte den Hungertod bedeuten.
Link 2)
https://jagderleben.landlive.de/boards/thread/932/page/1/
Waidmannsheil mit größter Hochachtung und Bewunderung für
die kleinen unerschrockenen tapferen Terrier.
Laika