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1

Donnerstag, 20. Juni 2019, 17:44

Waldjagd

Hallo Leute!

Ich würde mich mal gerne mit dem Thema Waldjagd näher beschäftigen und eure Erfahrungen erfragen...
Es geht um Reviere die ausschließlich aus bestockten Flächen bestehen, die nur durch Schläge, Forststraßen/Rückewege oder Wildäcker freie Flächen bieten. Keine Wald/Feldrevier Kombis...!

Meine Erfahrungen bis jetzt:
*Ich mache eher Intervalljagd, sprich 3 mal auf einen Stand, dann mind. 14 Tage Ruhe, oder ich teile mir Gebiete ein...
*Ansitzeinrichtungen sind gut, bleibe aber mit Stockerl und Primus Pirschstecken/Auto flexibel
*Salzlecken und Saukirrungen hab ich angelegt damit Anziehungspunkte herrschen...
*Wasserstellen und Wasserführende Bäche kenne ich und bejage ich, aber lasse auch Ruhezonen
*Pirschen tue ich praktisch gar nicht, ist einfach zu aufwendig die Wege freizuhalten das viel Laub.

Wo ich noch etwas nachdenke, sind die Jagdzeiten.
Ich jage in der Früh und am Abend, je nach Wetter, Lust und Laune...
Was ich bis jetzt noch nicht gemacht habe, aber natürlich auf der Kamera zu sehen war... 10-14 Uhr ist eine gute Zeit. Zumindest bei Rehwild.

Habt ihr noch Tipps? Schläge/Freiflächen lieber Abends oder Morgens, Wald im Altholz eher Abends/Morgens?
Beim heißen Wetter meide ich Schläge die Abendsonne haben oder wenig Wasser und bin dort eher Morgens...
Grenzlinien die Rehe lieben versuche ich zu finden...
Im Sommer will ich noch Äsungsflächen frisch ausmähen um verholztes Gras gegen frisches zu "tauschen" um attraktive Plätze zu schaffen....

Besten Dank


WMH

2

Donnerstag, 20. Juni 2019, 22:57

Wie Du selber schon schreibst, die Mittagszeit ist besonders bei den alten Böcken beliebt. Da rühren sie sich irgendwie unbesorgter.
Grüsse und Weidmannsheil von Fredrik aus Schweden

3

Donnerstag, 20. Juni 2019, 23:04

Waldjagd

Hallo Nixon,

kein Revier ist gleich und es daher meiner Meinung nach schwer, allgemeine Regeln aufzustellen. Es kommmt auch stark darauf an, wo sich das Revier befindet: Stadtnähe - mit Spaziergängern, RAdfahrern etc. - oder in einer Gegend, in die kaum jemand kommt. Eine Aujagd in Ungarn ist nicht zu vergleichen mit einem WAldrevier in der Nähe einer Großsstadt. Ich habe ERfahrungen in beiden Typen von Revieren und kenne daher den großen Unterschied.

Vielleicht kannst du das REvier etwas näher beschreiben (vor allem auch den Wildstand) und näher beschreiben, worum es dir genau geht.

Jagdfreund

4

Freitag, 21. Juni 2019, 13:00

Hallo!

Sicherlich gibt es Unterschiede von Revier zu Revier!

Ich muss aber sagen, dass mein Eindruck herrscht, dass bezogen auf die Rehwildbejagung die Feldjagd doch etwas "leichter" ist, da die Sichtbarkeit einfach besser ist. Ich hab den direkten Vergleich.
Im Wald ist es halt schneller dunkel, später hell und manche Rehe sieht man kein 2tes Mal.

Wollte einfach mal so Erfahrungen sammeln wie ihr zu Beute kommts,...
Mir gehts nicht um direkte Tipps zu meinem Revier weil ich bereits dort Beute gemacht habe und Anblick hatte, trotzdem versucht man sich zu verbessern und von anderen Erfahrungen zu profitieren.

Beste Grüße

5

Freitag, 21. Juni 2019, 13:58

WAldrevier

Na ja, ... wie schon gesagt, tipps zum "Waldrevier" allgemein ist wirklich nicht leicht. Ich sags noch einmal: ein absolut ruhiges Wald-REvier ist nicht zu vergleichen mit einem Revier mit Spaziergängern, Hunden, Radfahrern etc. Dann ist auch die Größe entscheidend, die Umgebung u.s.w. Aber ich versuche es: Sicher werden nicht alle mit meiner Meinung einverstanden sein.

Wir hatten in OÖ 350 WAld auf einem Bergrücken. Rundum den Berg und den WAld die Felder der Bauern. So lange das Korn hoch steht oder der Mais sind viele Böcke dort und kommen erst nach der Ernte in den Wald. Da mussst du die Böcke entweder früh im Jahr schießen oder spät. Im Winter hatten wir dann die Rehe aus der Umgebung bei uns im WAld und an den Fütterungen. Also haben wir im Spätherbst 2 oder 3 Riegeljagden gemacht und davon auch die Bauern der Umgebung verständigt, damit sie rundum ansitzen konnten. Das hat uns gute Nachbarschaft gebracht.

Pürschen ist im WAld schön, aber meist sinnlos. Während du nichts siehst, wittert dich das Wild rundum und drückt sich. Ausnahmen gibt es, aber selten ................

Im Wald brauchst du "Zucker", der die Rehe anzieht, sonst siehst du wenig. Salz, kleine Wiesen, etc. ................... Und in der Brunft den Rehfiep.

Besonders wichtig natürlich der Ansitz auf Schlägen ................

Die Ansitze sollten geschlossen sein. Offene Sitze sind Vergrämungs-Mittel

Viele gute Böcke sind oft erst in der Brunft sichtbar geworden. Vorher drücken sie sich in den Einständen herum und du siehst sie nicht.

In der Brunft ist es dafür im Wald besonders reizvoll. Wenn du Blattsände gut auswählst und vorbereitest, wirst du Böcke sehen, die du vorher und nachher nie zu Gesicht bekommst. Im Wald geht auch viel am Vormittag oder zu Mittag.

Ich könnnte noch vieles schreiben, aber vorderhand lasse ich es einmal. Nächstes Thema wären Sauen .............
Jagdfreund

Zoller

Schwarzwildjäger

Beiträge: 219

Beruf: Pensionist

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6

Montag, 24. Juni 2019, 08:30

Danke für die sehr gute Aufstellung der Fakten. Ich kann Jagdfreund und Nixon nur zustimmen!

Jetzt im Sommer ziehen die Rehe erst spätabends aus, die als Radweg ausgewiesen Forststrasse ist da natürlich eine Erfolgsbremse und die Stücke kommen erst mit dem letzten Licht. Das macht das Ansprechen auch nicht gerade einfach und kommt man zum Schuß und zum Nachsuchen, macht die Nacht das auch gerade nicht einfach. Ganz abgesehen von der enormen Beunruhigung im Revier.

In kühlen Gräben kommen die Böcke schon so um 2000 Uhr.

Ich persönlich bevorzuge den Ansitz am Morgen so ab 0400 Uhr - auch wenns im Bett so schön wär :thumbdown: .
Da kommt auch schon bei Tageslicht eine Rotte Sauen (meistens so 0500 Uhr), die Rehe werden erst so ab 0630 Uhr aktiv. Der Vorteil der Jagd am Morgen: wenn ichs mach, hab ich Zeit, Nachsuche, liefern und aufbrechen sind bei Licht auch einfacher. Danach muss es halt hurtig in die Kühlung gehen.

Am Vormittag zieht Rehwild eher im September - Oktober in die sonnigen Schläge.

Und eines ist sicher zutreffend: Waldjagd braucht "Magnete" fürs Wild. Äsung gibts in Nachwuchsbereichen allenthalben, kleine "Lichtungen", Rückewege etc. Waldjagd ist Geduldsjagd.
Wissen waun ma ned schiaßt - des is Kunst!

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