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Dienstag, 12. Mai 2020, 21:21

Wirkung auf Wildbret

Ich habe nun 22Stk Jährlinge und Schmalgaißen zwerwirkt und vermarktet, lief wirklich gut, jetzt habe ich aber eine Zeit lang genug davon.

Nachdem ich das 3te oder 4te Stück vom Wildkeller geholt habe, fiel mir bei zwei identen Stücken (in etwa 12kg) auf, dass der Einschuss exakt an der gleichen stelle ist wie beim Anderen, Ausschuss ebenfalls. Beim einen jedoch merkbar größer und auch offensichtlich (beim verarbeiten stellte sich das Gegenteil heraus) "wildbretzerstörender".
Daraufhin habe ich beide Jäger nach Entfernung, Geschoss und Kaliber gefragt und hab mir dann vorgenommen, alle Stücke zu "dokumentieren", nur rein aus Interesse.
Dies möchte ich hier mit euch teilen, soll rein als Information dienen, ich möchte keine Kaliber Diskussion los treten. Die meisten jäger konnten mir dann beim Geschosstyp nur das ungefähre Gewicht nennen.

Wie gesagt der eine mit dem schein bar "schlechterem" Schuss war eine 30,06er, irgend ein 10 Gramm Geschoss, Entfernung ca 80Meter: Kammerschuss, "Lupenreiner 10er" Nur die Federn musste ich ein wenig abputzen, -geringe bis gar keine Verluste.
Das Andere war eine 243er, ein Bleifreies Geschoss mit 5,2Gramm, Distanz an die 140 Meter, ebenfalls Kammerschuss, Ausschuss nur so groß wie ein Euro. Siehe da: Einschussseite sogar am Vorerlauf extrem Blut unterrannt, Ausschusseite ebenfalls, hier habe ich vom Vorederlauf einiges wegschneiden müssen - Verluste hielten sich in Grenzen.

-7 Stk hatte ich mit einem Weichschuss, hier war kaliber und Geschoss komplett egal, bei allen keinerlei Verluste.
-wieder eine 243er, jedoch mit einem Kegelspitz 6,2 Gramm, Entfernung um die 50 Meter Einschuss Kammer eher Vorne, Ausschuss am linken Vorderlauf- Dieser war komplett zu entfernen, der rechte ein wenig -Verluste hier schon ein wenig mehr
-1 Stück mit 30 06 irgend ein 12 Gramm Geschoss, Entfernung an die 100 Meter- Der Rücken durschossen, sah auf den ersten Blick aus, als ob der ganze Rücken zum Entfernen wird- Jedoch- siehe da, beide Rückenteile löste ich aus und es war jeweils eine 3-5cm dicke Scheibe zum Entfernen, der Rest dieses Stückes war nicht ein Hämatom oder sonst etwas.
-3 Stück mit eine 223 (jeweils vom Gleichen Schützen) ein 2,3Gramm bleifrei Geschoss------------Diese Stücke hätte ich am liebsten als Ganzes in die TKV Tonne geschmissen!!! Nein, ich war natürlich von den vorherigen "verwöhnt" Aber wennst diese Stücke die Decke abziehst, glaubst du, du hast jetzt eine dunkelrote Katze hängen. Hämatome über Hämatome Interssanterweiße auf beiden Seiten, -Hier wirklich einiges an Verlust, zieht sich wirklich über das ganze Wildbret
-5 Stücke hatte ich noch mit Bleifreien Geschossen, diese waren aber lupenrein
-3 Stück (meine 3) habe ich mit 6,5x57 6 Gramm TMS erlegt, ein Trägerschuss, die anderen waren zwei Kammeschüsse. Bei Beiden konnte ich an der Ausschussseite Hämatome feststellen hielt sich in Grenzen, bin aber im Gegensatz zu manch anderen Geschossen nicht zufrieden damit. Verlust hier ebenfalls vernachlässigbar bis gar nichts.

Im Großen und Ganzen würde ich behaupten, dass ich von 22 Stk keine 5 Kg verwertbares Fleisch auf Grund eines schlechten Schusses oder wegen einer schlechten Wirkung entsorgen haben müssen. Der größte Schaden entsteht rein da, wenn schlampig aufgebrochen und so gut wie gar nicht ausgewaschen wird!!!

WMH, Martin

2

Dienstag, 12. Mai 2020, 22:44

Wirkung auf Wilpret

Herzlichen Dank für diesen Beitrag ! Finde ich hochinteressant, weil es in unserem Revier ständig Diskussionen über das "richtige, "beste" Geschoss für das Wilpret gibt. Eine Diskussion, die mich nervt, weil ich das Gefühl habe, dass hier immer wieder Äpfel und Birnen verglichen werden. GEstern war eine bestimmmte Geschoss noch "super", plötzlich nicht mehr. .........

Wäre sehr an weiteren Beiträgen dazu interessiert.

Jagdfreund

Eichelhäher

Zukunftshirsch

    Österreich

Beiträge: 1 066

Beruf: Maschinenbautechniker

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3

Dienstag, 12. Mai 2020, 23:41

Finde den Beitrag auch super besten Dank! *cool
Und wie Jagdfreund sagt es werden teils so sinnlose Diskussionen darüber verschwendet!
Schon oft anstrengend alleine diese kaliberdiskusionen !Jeder macht irgendwie seine Erfahrungen, der eine schwört auf bleifrei der andere verurteilt es usw usw !
Am besten muss jeder selbst entscheiden welches geschoss er verwendet!Es ist nämlich die Schmerzgrenze von jeden anders!Für den einen ist ein 1 euro großer auschuss mit ein wenig unterlofen hinter dem Blatt schon eine tragödie! :rolleyes: Mann darf auch nicht unterschätzen wieviel Hämatome durch bergen und liefern entstehen,weil teils nicht mit Ehrfurcht vor dem erlegten wild umgesprungen wird!Ich würde weitere Berichte auch sehr interessant finden!

Wmh #Respekt

4

Mittwoch, 13. Mai 2020, 00:32

Ich kann nur recht wenig dazu beitragen da ich noch JJ bin und sicherlich nicht annähernd so viel Wild erlegt habe wie einige von Euch.

Habe mich aber bei der Munitionsfrage und Geschossfrsge vor einiger Zeit recht intensiv beschäftigt (grossteile Theorie teils auch Praktisch.

Was mir so im groben hängen geblieben ist, war dass eher schwere und "langsamere" Patronen bzw. Geschosse weniger zu Hematomen neigen. Dies konnte ich auch in der Praxis bestätigen. ( Ist aber sicherlich kein Referenzwert da ich recht wenig erlegt habe.

Denke da kann man erst ab 50+ Stücken ein ordentliches Fazit ziehen.

Die Geschosswahl ist meiner Meinung nach sehr individuell, da hat jeder andere Ansprüche und ich meine auch dass jedes Kaliber trotz des selben Geschosses anders wirkt...
Waidmannsheil

5

Samstag, 8. Mai 2021, 20:07

Muss aus gegebenem Anlass diesen Thread wieder hochholen.

Gestern und heute haben wir 18 Stk. reh zerwirkt und vermarktet.
Ich habe heuer aus neugier bei unseren jägerndie bitte erlassen, doch bei jedem Stück, dass in die Wildkammer gehängt wird das kaliber inkl. Geschoss dazu zu schreiben. Haben auch alle befolgt und gemacht.


Fazit auch heuer wieder: Je größer die Kugel, desto weniger Verlust hast du beim verwertbarem Fleisch. 5 Stk sind mir aufgefallen mit einer 243er, die waren mit Abstand die schlechtesten. Aber hier schiebe ich es auf den Geschosstyp. Sämtliche 7x64er, 30 06er, 308 er gehen durch wie nichts, da ist ausser dem Ein und Ausschuss kein Hämatom oder Absplitterung.

WMH

6

Samstag, 8. Mai 2021, 20:51

Aber hier schiebe ich es auf den Geschosstyp.


Welcher Geschoßtyp war es??

Wmh

7

Samstag, 8. Mai 2021, 23:08

Fazit auch heuer wieder: Je größer die Kugel, desto weniger Verlust hast du beim verwertbarem Fleisch. 5 Stk sind mir aufgefallen mit einer 243er, die waren mit Abstand die schlechtesten. Aber hier schiebe ich es auf den Geschosstyp. Sämtliche 7x64er, 30 06er, 308 er gehen durch wie nichts, da ist ausser dem Ein und Ausschuss kein Hämatom oder Absplitterung.

Danke ! Sehr interessant ! ... Gibt es auch Infos zum Geschosstyp ?

Jagdfreund

8

Sonntag, 9. Mai 2021, 20:25

Die 243er war irgend ein bleifreies......

9

Sonntag, 9. Mai 2021, 23:21

Wirkung auf Wildpret

Die 243er war irgend ein bleifreies......

Dazu folgendes: Der bekannte deutsche Nachsuchenführer Christ Balke sagte in einem Video sinngemäß: "Bei Bleifreien bemerken wir schon, dass es längere Nachsuchen gibt. Das ist offenbar noch nicht wirklich voll ausgereift". .........

Jagdfreund

10

Montag, 10. Mai 2021, 06:54

Es ist bei den ganzen Geschossen aber auch laufabhängig.
Ich kann das zumindest mal von dem von mir verladenen Patronen der .223rem sagen.
Bei meiner Freundin ihrer Blaser R8 und meiner Tikka T3x sind diese sehr gut. Bei einem Kollegen seiner Remington oder Savage ist es grauenhaft von der Wirkung. "Wennst es verwerten willst musst es mit einem anderen Kaliber erlegen oder am Träger schießen. Alles am Körper ist grauenhaft!"

Gestern auch den Keiler von letzter Woche zerwirkt. Einschuss Blattschaufel (diese war gebrochen und bissl zersplittert und beim Ausschuss hintern Blatt war ein 5cm großer Schwamm. Sonst nichts!
Kollege hat einen Überläufer in ähnlicher Größe erlegt und hatte ein weiches Bleigeschoss. Einschuss grauenhaft, Ausschuss ca. doppelt so groß aber viele Hämatome.
Das bleifreie Geschoss hat bei mir deutlich weniger Zerstörung verursacht.

11

Montag, 10. Mai 2021, 07:15

Die 243er war irgend ein bleifreies......

Dazu folgendes: Der bekannte deutsche Nachsuchenführer Christ Balke sagte in einem Video sinngemäß: "Bei Bleifreien bemerken wir schon, dass es längere Nachsuchen gibt. Das ist offenbar noch nicht wirklich voll ausgereift". .........

Jagdfreund

Zu Nachsuchen mit bleifreien Geschossen kann ich folgendes berichten.
Verwendet werden aktuell in der .308Win meiner Freundin das 150 Grain Barnes TSX und bei mir in meiner .270WSM das 110 Grain Barnes TSX. Beides von mir geladen.
Bis jetzt sah es so aus dass die Stücke am Anschuss oder nach einer Flucht von knappen 50m lagen.
Das Keilerchen von letzter Woche ging noch knappe 100-150m. Jedoch war Schweiß vorhanden dass selbst ein blinder der Fluchtfährte ohne Probleme folgen konnte.
Der Brunfthirsch meiner Freundin letztes Jahr ging nach einem Sauberem Blattschuss noch knappe 70-80m bergab in den Wald. Auch hier war reichlich Schweiß vorhanden und diese Fluchtstrecke hat unsere damals 7 Monat alte gr.Münsterländerhündin vom Anschuss bis zum Hirsch ohne Probleme ausgearbeitet. Hätte man auch keinen Hund gebraucht.
Ein Alttier letztes Jahr von mir ist auf den Schuss "gestiegen" (wie ein Lipizzaner) und hochflüchtig einen steileren Abhang hinab. Nach knappen 300m bergab hab ich das Tier dann gefunden. Dieses war jedoch schon voller Adrenalin da ich davor das Kalb erlegt habe und das Tier nach knappen 2 Minuten nach dem Schuss selber die Kugel angetragen bekommen hat. Auch hier war Schweiß vorhanden welchen man ohne Hund nachgehen konnte.

Was ich jedoch berichten kann sind schlechte Erfahrungen mit der Fabriksmunition von Sax. Ich hab damit einige Stücke beschossen und davon lag genau 1 Dachs am Anschuss. Damals hab ich die 8x57IS geführt. Rehe gingen flüchtig ohne Zeichnen ab und lagen nach 100-200m mit keim Schweiß verendet im Bestand. Hab ein Alttier in Deutschland beschossen welches auf den Schuss mit 2 Schritten vorwärts gezeichnet hat. Stand danach knappe 30 Sekunden hinter einer Tanne und ich hatte nur das Haupt frei. Danach ging das Stück zügig in den Bestand ab. Der Schweißhundeführer hatte Mühe das Stück zu finden. Lag auch hier nach knappen 200m mit 3 bestätigten kleinen Schweißtropfen im Bestand verendet.
Auf einer Drückjagd in Deutschland (Brandenburger Forst - bleifrei Pflicht!!) hab ich mit der 8x57IS und dem RWS Hit Geschoss einem flüchtigen Keiler (70-80kg) 4 Schüsse angetragen. Der erste im Bereich der Kammer, der zweite leider weich, der 3 wieder im Bereich der Kammer und der 4. ging daneben. An den Anschüssen war Schweiß ohne Ende zu finden. Nach knappen 50-60m wurde es immer weniger und nach 100m hatten wir gar keinen Schweiß mehr. Die Sau ging über die Reviergrenze! Es wurde paar Stunden später nachgesucht aber die Sau war weg. Nach 1,5km Riemenarbeit hat das gute und erfahrene Schweißhundegespann leider abgebrochen da keine Chance vorhanden war. Mein Nachbarschütze hatte die Sau gesehen und gesagt dass diese massiv geschweißt hat als diese bei ihm vorbei kam. Jedoch war diese im Sicherheitsbereich und er konnte nicht schießen.
Hatte es auch schon dass ich bei einer 6,5x55 und dem verladenen Lutz Möller KJG auf knappen 150m auf ein Schmalreh nicht mal einen Ausschuss hatte.

Die bleifreien Geschosse haben alle Ihre Vor und Nachteile. Mit den Fabriksladungen sind meine Erfahrungen sehr bescheiden. Hab auch schon viel Wild damit erlegt und leider auch 2 Stücke verloren.
Jedoch mit den selbstverladenen Patronen kann ich nur gutes berichten. Präzision, Wirkung, Wildbretentwertung,.... alles super und würde ich jedem ohne schlechtem Gewissen empfehlen.

12

Montag, 10. Mai 2021, 11:11

Wirkung auf Wildpret

Die bleifreien Geschosse haben alle Ihre Vor und Nachteile. Mit den Fabriksladungen sind meine Erfahrungen sehr bescheiden. Hab auch schon viel Wild damit erlegt und leider auch 2 Stücke verloren.
Jedoch mit den selbstverladenen Patronen kann ich nur gutes berichten. Präzision, Wirkung, Wildbretentwertung,.... alles super und würde ich jedem ohne schlechtem Gewissen empfehlen.

Danke für den ausführlichen Bericht, Blaser 19 ! Da gibt es noch einiges zu Diskutieren ............... Und wenig eindeutige Befunde ..........

Jagdfreund

13

Freitag, 14. Mai 2021, 03:13

Die 243er war irgend ein bleifreies......

Dazu folgendes: Der bekannte deutsche Nachsuchenführer Christ Balke sagte in einem Video sinngemäß: "Bei Bleifreien bemerken wir schon, dass es längere Nachsuchen gibt. Das ist offenbar noch nicht wirklich voll ausgereift". .........

Jagdfreund

Zu Nachsuchen mit bleifreien Geschossen kann ich folgendes berichten.
Verwendet werden aktuell in der .308Win meiner Freundin das 150 Grain Barnes TSX und bei mir in meiner .270WSM das 110 Grain Barnes TSX. Beides von mir geladen.
Bis jetzt sah es so aus dass die Stücke am Anschuss oder nach einer Flucht von knappen 50m lagen.
Das Keilerchen von letzter Woche ging noch knappe 100-150m. Jedoch war Schweiß vorhanden dass selbst ein blinder der Fluchtfährte ohne Probleme folgen konnte.
Der Brunfthirsch meiner Freundin letztes Jahr ging nach einem Sauberem Blattschuss noch knappe 70-80m bergab in den Wald. Auch hier war reichlich Schweiß vorhanden und diese Fluchtstrecke hat unsere damals 7 Monat alte gr.Münsterländerhündin vom Anschuss bis zum Hirsch ohne Probleme ausgearbeitet. Hätte man auch keinen Hund gebraucht.
Ein Alttier letztes Jahr von mir ist auf den Schuss "gestiegen" (wie ein Lipizzaner) und hochflüchtig einen steileren Abhang hinab. Nach knappen 300m bergab hab ich das Tier dann gefunden. Dieses war jedoch schon voller Adrenalin da ich davor das Kalb erlegt habe und das Tier nach knappen 2 Minuten nach dem Schuss selber die Kugel angetragen bekommen hat. Auch hier war Schweiß vorhanden welchen man ohne Hund nachgehen konnte.

Was ich jedoch berichten kann sind schlechte Erfahrungen mit der Fabriksmunition von Sax. Ich hab damit einige Stücke beschossen und davon lag genau 1 Dachs am Anschuss. Damals hab ich die 8x57IS geführt. Rehe gingen flüchtig ohne Zeichnen ab und lagen nach 100-200m mit keim Schweiß verendet im Bestand. Hab ein Alttier in Deutschland beschossen welches auf den Schuss mit 2 Schritten vorwärts gezeichnet hat. Stand danach knappe 30 Sekunden hinter einer Tanne und ich hatte nur das Haupt frei. Danach ging das Stück zügig in den Bestand ab. Der Schweißhundeführer hatte Mühe das Stück zu finden. Lag auch hier nach knappen 200m mit 3 bestätigten kleinen Schweißtropfen im Bestand verendet.
Auf einer Drückjagd in Deutschland (Brandenburger Forst - bleifrei Pflicht!!) hab ich mit der 8x57IS und dem RWS Hit Geschoss einem flüchtigen Keiler (70-80kg) 4 Schüsse angetragen. Der erste im Bereich der Kammer, der zweite leider weich, der 3 wieder im Bereich der Kammer und der 4. ging daneben. An den Anschüssen war Schweiß ohne Ende zu finden. Nach knappen 50-60m wurde es immer weniger und nach 100m hatten wir gar keinen Schweiß mehr. Die Sau ging über die Reviergrenze! Es wurde paar Stunden später nachgesucht aber die Sau war weg. Nach 1,5km Riemenarbeit hat das gute und erfahrene Schweißhundegespann leider abgebrochen da keine Chance vorhanden war. Mein Nachbarschütze hatte die Sau gesehen und gesagt dass diese massiv geschweißt hat als diese bei ihm vorbei kam. Jedoch war diese im Sicherheitsbereich und er konnte nicht schießen.
Hatte es auch schon dass ich bei einer 6,5x55 und dem verladenen Lutz Möller KJG auf knappen 150m auf ein Schmalreh nicht mal einen Ausschuss hatte.

Die bleifreien Geschosse haben alle Ihre Vor und Nachteile. Mit den Fabriksladungen sind meine Erfahrungen sehr bescheiden. Hab auch schon viel Wild damit erlegt und leider auch 2 Stücke verloren.
Jedoch mit den selbstverladenen Patronen kann ich nur gutes berichten. Präzision, Wirkung, Wildbretentwertung,.... alles super und würde ich jedem ohne schlechtem Gewissen empfehlen.



Mein lieber Blaser19, ein paar Sachen aus Deinen jagdlichen Erzählungen haben schon eine sehr ungewöhnliche Anmutung.

Zunächst einmal haben gut abgeführte Schweißhunde (also BGS, HS, Alpenl. Dachsbracke und im weiteren Sinne auch die Steirer Bracke) weniger ein Problem mit bleifrei verursachten Verwundungen bzw. weniger Schweiß (auch wenn sie Schweißhunde heißen). Denn diese Profis arbeiten zunächst einmal die Fährte nach der Bodenverwundung. Von klein auf werden die schon so ausgebildet und ihre Qualität ist ein Produkt der Züchtung. Es ist deshalb äußerst unwahrscheinlich, dass ein Profi-Gespann (das sind Schweißhunde-Gespanne in D u. A normalerweise) "Schwierigkeiten" hat, ein verendetes Stück in 200 Metern zu finden. Ebenso hört ein solches Gespann normalerweise nicht nach 1,5 km Riemenarbeit auf, zu suchen. Derlei Profinachsuchen können über mehree Stunden und km gehen. Dabei ist es völlig normal, dass Reviergrenzen überschritten werden, was in D in einigen BL jagdrechtlich für bestätigte Nachsuchenführer auch erlaubt ist. Wenn mich jetzt nicht alles täuscht, ist das u. a. in Brandenburg der Fall.

Ich hätte nur eine Bitte an Dich: Wenn Du mit !!!! vier !!!!! Schüssen ein Wildtier beschießt und es liegt nicht, bzw. es kann selbst ein Profi-Nachsuchengespann nicht zur Strecke bringen, dann liegt das weniger an dem bleifreien Geschoss, sondern eindeutig an dem, der hinter dem Schaft sitzt oder steht.

Man geht auf eine Bewegungsjagd nicht aus reiner Jagdlust, wenn man nicht geübt ist. Und es ist auch gar keine Schand, wenn man als Schneider heim geht. Eine hochflüchtige Sau ist etwas für Profischützen, WENN überhaupt!!. Obwohl ich anspruchsvolle Schießleistungsnachweise in der Vergangenheit schon absolviert habe, beschieße ich keine hochflüchtigen Stücke. Sie sind mir einfach zu schnell und Schießkino bzw. Realität sind nochmal zwei verschiedene paar Stiefel. Wenn Du von vier Schuss keine zwei in den Maschinenraum bringst, dann ist das nix für Dich. Leider muss man das so sagen, denn das Leid, welches Du verursachst, ist unermesslich, wenn dann noch nicht einmal ein Schweißhund-Gespann diesem Leid ein Ende machen kann.

Zudem kommt es - gerade auch in Vermehrung der Wärmebildkameras - immer häufiger vor, dass Jäger glauben, sie bräuchten keine Hunde mehr. Das mag im ein oder anderen Fall vielleicht gut gehen. Häufig ist es aber auch so, dass mit dieser unsäglichen Sucherei ohne Hund mehr Schaden angerichtet wird, als Nutzen. Findet sich am End das Stückl nämlich doch nicht, wird es fürs Nachsuchengespann nur schwieriger, mit der Folge, dass das Risiko steigt, die leidende Kreatur nicht mehr zu bekommen.

Jagd ohne Hund ist schund! Egal, ob Todsuche oder Lebendnachsuche. Ein Hund sollte immer gerufen werden. Wer keinen eigenen Hund hat, der macht jedem Gebrauchshundeführer eine Freude, wenn der normale Gebrauhshund eine Todsuche oder leichtere Nachsuche machen kann. Die Hunde brauchen Beschäftigung und Auslastung.

Gibt es Anzeichen, dass es eine schwierigere Nachsuche werden könnte, am Besten gleich einen Schweißhundeführer holen und nicht lange am Anschuss herumtrampeln.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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«Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.»
[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Eibenschnitzer« (14. Mai 2021, 03:40)


14

Montag, 17. Mai 2021, 08:40

Ich kann dich beruhigen.
Ich gebe einige Tausend Kugelschüsse bzw. ein paar Tausend Schrotschüsse im Jahr ab. Sowohl am normalen Kugelstand als auch auf dem laufenden Keiler und ich traue mich zu behaupten dass ich sowohl mit der Flinte als auch der Kugel ein recht passabler Schütze bin.
Weiters bin ich sehr viel jagdlich unterwegs und habe es nicht nötig unbedingt schießen zu müssen. Lasse viel Wild bei Bewegungsjagden einfach durch weil es nicht wirklich passt und es dem Nachbar einfach besser kommt.

Wer bei der Jagd noch nichts "falsch" gemacht hat oder selber noch nichts gefehlt bzw. trotz bestem Wissen und Gewissen beschossen und dann doch krankgeschossen hat, hat noch nicht gejagt.
Kenne den Nachsuchenführer und den Hund (hat 2 BGS dabei - einen alten erfahrenen und einen jungen in Ausbildung) in Brandenburg wo ich die Sau krankgeschossen hab. Die Bereichshundeführer schimpfen alle über die bleifreien Geschosse. Einige Nachsuchen werden bei jeder Bewegungsjagd erfolglos abgebrochen und das liegt nicht an den "schlecht abgeführten Hunden" bzw. undisziplinierten Schützen! Das ein Schweißhund auf der Krankfährte geht und keinen Schweiß braucht weiß ich auch.

Selber führen meine Lebensgefährtin und ich 2 große Münsterländer. Unsere ältere Hündin geht am Schweiß sehr gut und auf Niederwild ist der Hund einfach Spitze. Der Junge (Hündin mit knapp über 1 Jahr) wird langsam an die Schweißarbeit herangeführt und auch sie geht im normalen Jagdbetrieb sehr gut. Sollte ich jedoch eine Nachsuche oder Kontrollsuche verursachen welche ich unserem Hund nicht zutraue bin ich der erste der einen Spezialisten herbei ruft und ihn die Sache angehen lässt.

Weiters kann nicht nur ich ned viel gutes über bleifreie Geschosse aus Fabriksladungen berichten. Bin sehr oft in ganz Deutschland zur Jagd bei Freunden. Und alle sind von den Fabriksladungen weggekommen und lassen sich die Munition entweder wo stopfen oder haben sich selber eine Widerladeausrüstung zugelegt. Geschossen haben alle Fabrikspatronen sehr gut. Aber es war egal welches Kaliber verwendet wurde. Von der .308Win., 30-06 über die 8x57IS bis hin zur 9,,3x62.... die Wirkung waren überall nicht zufriedenstellend. Schlechte bis keine Schusszeichen, wenig bis kaum Schweiß vorhanden, sehr weite Nachsuchen welche auch nicht immer gut ausgegangen sind. Seit dem mit Handladungen gejagt wird ist das Ergebnis zufriedenstellend. Kann gut sein dass du andere Erfahrungen gemacht hast, aber diese Erfahrungen stammen von Leuten welche zusammen mehr als Hundert Stück Schalenwild im Jahr erlegen und es nicht nötig haben schlecht über etwas zu reden nur weil es ihnen bei 1-2 Stücken nicht passt. Und hier reden wir von Rehwild, Schwarzwild, Damwild und Rotwild. Von Bayern bis Brandenburg, von der normalen "Bauernjagd" bis hin zum Staatsforst.

15

Montag, 17. Mai 2021, 10:45

Blaser: was denkst du, warum mit Handladungen bessere Ergebnisse bei der Wirkung erzielt werden? Wegen anderen Geschoßen oder mehr Dampf?

16

Montag, 17. Mai 2021, 11:09

Also wir haben die Erfahrung gemacht (sind knappe 10 Schützen) dass bleifreie Geschosse mit mehr Geschwindigkeit einfach die bessere Wirkung erzielen.
Die Zerstörung bleibt dabei genau so gering wie bei den normal geladenen Fabrikspatronen aber von der Wirkung beim Schuss auf das Wild haben wir ein deutlich besseres ansprechen feststellen können.
Die Stücke lagen am Anschuss oder kurzen Strecken und man hatte auch mehr Schweiß.
Frag mich nicht warum das so ist aber sowas ist uns aufgefallen. Kann wie angesprochen auch an den Läufen liegen dass diese einfach anders wirken.

Merkt man ja z.B. auch bei der Bleimunition. Hab früher das KS von RWS in der 30-06 geschossen. Die Stücke sahen grauenhaft aus. Ein Kollege in der .308Win das gleiche Geschoss und die Stücke waren brauchbar. Die paar m/s mehr haben den deutlichen Unterschied gemacht.

17

Montag, 17. Mai 2021, 12:55

Bin mir ziemlich sicher dass es an den Handlungen liegt bei den Bleifreien.
Die brauchen einfach Dampf.

Freund von mir ladet das TTSX von 308win bis 300wsm.

Braucht Dampf.

Siehst ja an den Fahnen und den Abbildungen.

Bei wenig m/s hast ja Vollmantel Effekt

18

Montag, 17. Mai 2021, 15:33

Wirkung auf Wildpret

Danke an Blaser !

DAs war eine echte Information, die auch mir technischen Laien was sagt.

Ich bin ein ladungs-technischer Laie, aber wenn ein Hundeführer wie Chris Balke etwas sagt, dann nehme ich das ernst. Was Blaser und Nixon schreiben, scheint genau das zu betätigen: bleifrei ist noch nicht wirklich ausgereift.

Jagdfreund

19

Dienstag, 18. Mai 2021, 06:49

Wie gesagt haben wir mit Fabriksmunition unsere Probleme gehabt.
Mit den handverladenen Geschossen sind wir zufrieden.
Bleibe bei den Kalibern die ich aktuell verlade auch bei den Barnes TSX Geschossen (auch wenn die Verfügbarkeit nicht immer leicht ist)

20

Dienstag, 18. Mai 2021, 09:30

Wirkung auf Wildpret

Wie gesagt haben wir mit Fabriksmunition unsere Probleme gehabt.

Ja, habe ich verstanden. Für jemand wie mich, der nicht selbst ladet, sondern die Munition für seine paar Schüsse im Jahr ganz banal im Waffengeschäft bezieht heißt das: Ich bleibe vorderhand bei meiner bleihaltigen Munition.

Jagdfreund

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