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1

Montag, 28. Oktober 2019, 12:43

Pachtperioden

Wieder einmal das Thema Jagdpacht: Ich beobachte, dass die BF zunehmend nur mehr kurzfristige Abschuss-Verträge vergeben,(1 - 3 Jahre) statt der bisher üblichen 9-jährigen Perdioden. "Zufällig" lese ich gestern im neuen "Jäger" (Seite 14) , dass die Grünen in Bayern fordern, dass die Staatsforste mehr kurzfristige Verträge vergeben sollen. Die Grünen wollen das, weil sie hofffen, dass dann mehr Wild geschossen wird. Ich vermute, dass bei den BF das gleiche Motiv vorliegt für die kürzeren Verträge - Wer betreibt noch langsfristge Hege, wenn er das Revier nach 3 jahren womöglich wieder aufgeben muss, wenn er "zu wenig" Wild erlegt.

Alles in allem: "Man" will mit allen Mitteln weniger Wild im Wald. ........................

Jagdfreund

2

Montag, 28. Oktober 2019, 19:01

Daraus schließt sich aber, dass mehr Menge auch Qualität bedeutet, wenn du unter einer gewissen Mindestmenge auch dann Hege verstehst!
Das ist aber eigentlich ein Trugschluss zumindest auch in Jägermedien und Verbänden auffindbar, dass, wenn eine gewisse Lebensraumkapazität überschritten wird, die Qualität sinkt. Man nimmt aber hier Wildbret als Indikator und nicht Geweihmasse!

Ich sehe das bei Bekannten die Reviere gepachtet haben. Da wird im Prinzip nur das Kahlwild erlegt bis die Hirsche frei sind, beim Rehwild kein bis kaum weibliches Wild und bei die Gams ists genauso!
Dass man da als Grundeigentümer dann keinen Pächter sondern Abschussnehmer will ist vielleicht auch verständlich wenn man als der Land- und Forstwirtschaft Erlöse haben will! Ich sehe einige Gemeindejagden die Glück haben, dass für die "Bauern" der Wald eine Art Sparkassa ist, die man nur nutzt für Investitionen und sonst kaum dort ist oder eben für Brennholz! Aber selbst hier gibts bereits Wildschadensverfahren ;)

Das Thema ist ewig alt und ich bin da gar nicht Parteiisch und sage so oder so ists richtig...

Das Problem mit den Pachtverträgen ist, dass man als Grundeigentümer dann 9 Jahre lang kaum was machen kannst! Aber muss aber auch sagen, es gibt Ausnahmen! Der Mann meiner Cousine hat ein ÖBF Revier und hat wieder die Pacht bekommen, sein Nachbar nicht! Er schießt aber brav Herbstrehe und nutzt das Wildbret.
Sein Nachbar ist schon an die 70 und glaub ich "nur" mehr auf Gäste und den Lebensbock aus. Dass dann da nicht gerne eine Pacht auf 9 Jahre hergeben wird, ist für mich schon klar!!!

Und das ist ein Problem, dass man ehrlich mal sagen muss und sich in mein Herbstrehjagan reinzieht!
Ein anderer Bekannter schießt nichts außer männliches Rehwild! Sein Glück ist, dass er in einer EIgenjagd jagd, wo forstwirtschaftliche Interessen nicht vorhanden sind! Da frag ich mich ob das jetzt wirklich die "edlen" Jägermeister sind.
Weder der Bock noch die Gais sind im Vergleich intelligenter oder schwieriger zu bejagen denn eine alte Gais kennt auch jeden jagdlichen Blödsinn.
Wenn man sich das jagdlich Brauchtum anschaut, dann erkennt man viel "Tradition" die aus dem 3ten Reich hängen geblieben ist und wie beim Bruch sehr viel mit "Männlichkeit" zu tun hat. Man erachte mal, warum nicht alle Baumarten theoretisch Bruchgerecht sind und was sie alle eint!

Ich will die ÖBF nicht mal ansatzweise verteidigen, es stellt sich für mich nur die Frage ob die Masse an Jäger immer brav in alten Zeiten am Abschuss gefeilt hat oder ob die Trophäen dann doch immer noch das heiße Thema in Österreich sind ;)


Liebe Grüße

3

Montag, 28. Oktober 2019, 23:05

Jagdperioden

Ja, da ist schon was dran an deinen Argumenten, Nixon.

ich verstehe, dass der Verpächter sauer ist, wenn der Abschuss nicht erfüllt wird. Da muss man irgend ein Mittel in der hand haben. Ob aber die richtige Antwort 3-jährige Abschuss-Verträge sind ? Als Pächer hätte ich an so etwas keine Freude. WArum soll ich in ein Revier investieren, wenn ich nicht weiß, ob sich die Investition für mich lohnt ?

Man wird sehen, wo das hinführt. Ich bin skeptisch. Jedenfalls bin ich froh, dass die beiden Reviere in denen ich jage, noch 9-jährige Verträge haben.

Jagdfreund

4

Dienstag, 29. Oktober 2019, 07:46

ich verstehe, dass der Verpächter sauer ist, wenn der Abschuss nicht erfüllt wird.

Das ist doch Quatsch, Papier ist geduldig. 8)

Anders ist`s wenn Grünvorlage verlangt wird.
Wmh. franzl 54

Junges Weib und warme Betten, so manchen Bock das Leben retten !

Steht der Abzug richtig trocken, haut`s die Wildsau aus den Socken !

5

Dienstag, 29. Oktober 2019, 10:05

Jagdperioden

Das ist doch Quatsch, Papier ist geduldig. 8)

Anders ist`s wenn Grünvorlage verlangt wird.

Da will ich einem erfahrenen Pächter natürlich nicht widersprechen ! ;) Und es kommt wohl auch darauf an, wie gut sich Pächter und zuständiger Förster verstehen.

Aber ich beobachte, dass im Wienerwald der zuständige Förster sich schon informiert, was so geschossen wird. Und ich bin sicher, dass er auch ins Kühlhaus schaut.

Und bei Rotwild wird sowie viel genauer kontrolliert.

Ich vermute, dass es so ist: Wenn auffällig wird, das in einem Revier der BF wenig geschossen wird, werden sie lästig.

Jagdfreund

6

Dienstag, 29. Oktober 2019, 11:49

Ich weiß nicht obs für manche nicht einfach attraktiv ist.
Man kann eigentlich so relativ ungezwungen jagen.
Ich kenne welche die finden das System gut.
Beim Abschussvertrag hast ja keinen Wildschaden dabei etc...
Ist halt ein Sorglos Paket. Gefällt mir es dort nicht habe ich keine 9 Jahre mit Risiko.
Man darf nicht vergessen die Welt wird grundsätzlich kurzlebiger.
Ich behaupte nicht dass ich es gut finde, ich will nur eine andere Sichtweise aufzeigen.
Wenn man vielleicht auf manches von einem selber schließt, wirkt es komisch, unattraktiv, irrational oder sogar besorgniserregend, während es für andere vielleicht sogar besser ist.

Es gibt für mich 3 Haupttypen von "Jagdausübern"...

Der Gemeindejagdpächter, der Ausgeher und der Eigenjagdpächter/Abschussnehmer.
Letzter wird vor allem in den ÖBF Revieren und ähnlichen Systemen auftreten.
Er will schnellstmöglich selbstbestimmt jagen und die Chance haben Einladungen auszusprechen.
Dieser Typ macht nicht den Hochstandknecht in der Gemeindejagd und wartet auch nicht 18 Jahre auf eine mögliche Pacht in dem er sonntäglich den Huberbauer usw im Wirtshaus die Spritzer zahlt...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nixon« (29. Oktober 2019, 11:55)


7

Dienstag, 29. Oktober 2019, 12:58

Jagdperioden

Ich weiß nicht obs für manche nicht einfach attraktiv ist.
Man kann eigentlich so relativ ungezwungen jagen.
Ich kenne welche die finden das System gut.

Ja, das kann durchaus sein. Wäre halt ein anderes Jagen als bisher üblich. Meines wäre es nicht. ich habe es lieber langfristig, traditionell.

Aber bitte, die Welt ändert sich ................ Man wird sehen ............

Jagdfreund

8

Dienstag, 29. Oktober 2019, 13:12

Dass die Bundesforste bestrebt sind die Bestände möglichst niedrig zu halten ist keine Neuigkeit, sie verwalten Grund und Boden unser aller und sollten möglichst gewinnorientiert wirtschaften.
Sind ja auch die Bundesforste und nicht die Bundesjagden und die Jagd als forstliches Nebenprodukt definiert :P

Auch in Zeiten großer Kalamitäten (Käfer, Wind) leben die meisten Forstbetriebe zum größeren Teil vom Holz als von der Jagd.
Um den neuerdings medial breit getretenen "Waldumbau" zu ermöglichen wird eine Verringerung des Wildstandes nahezu unumgänglich sein. Es gibt jedoch auch andere, meist um ein Vielfaches aufwändigere Methoden als auf alles mit 4 Haxen zu schießen. (so passiert es vielerorts bei kurzweiligen Abschussverträgen)
Eine ordenltiche Wildbewirtschaftung erfordert Zeit, Geld und ist mit großem Aufwand verbunden.

Die in manchen Revieren, oft auch durch falsche Bejagungsstrategien und unsachgemäß eingesetzten Fütterungen ausgelösten, explodierenden Wildstände werden in meinen Augen der Jagd auf Dauer mehr schaden als nutzen.

Wmh

9

Dienstag, 29. Oktober 2019, 14:34

Man kann ja nicht alles scdhreiben wie es wirklich ist.
Ein Abschussnehmer der einen Vertrag auf 2 - 3 Jahre hat wird sicher bestrebt sein denn Abschuss zu erfüllen. Kann aber auch sein, daß er das Eine oder Andere Stück unter der Hand nicht meldet. 8) Ein Pächter auf 9 Jahre wirtschaftet anders. Wird der Abschuss nicht erfüllt, schreibt man halt, wird überschossen schreibt man nicht. :thumbup: Ich schreibe da von einen Rehwildrevier, bei Rotwild kann es anders sein.
Wmh. franzl 54

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10

Dienstag, 29. Oktober 2019, 16:42

Bei den aktuellen ÖBF Preisen stellt sich für mich nicht die Frage nach langen Pachtperioden.
Da Ausgeh-Möglichkeiten die Nachfrage nicht decken kann man sich als Grundbesitzer einiges "leisten"...

Für die Verbände natürlich toll. Vielleicht auch für die Jagd da ein hoher Anteil in der Bevölkerung ein Gegengewicht zu Abschaffungsdiskussionen schafft. Für die Reviere und das Wild wohl eher schwierig...


Liebe Grüße

11

Mittwoch, 30. Oktober 2019, 09:57

Jagdperioden

Die in manchen Revieren, oft auch durch falsche Bejagungsstrategien und unsachgemäß eingesetzten Fütterungen ausgelösten, explodierenden Wildstände werden in meinen Augen der Jagd auf Dauer mehr schaden als nutzen.

Da stimme ich dir absolut zu, WAldmeister. Es sollte ein ausgegliches, vernünftiges Verhältnis sein, wo alle gut damit leben können. Dass die WAldbesitzer bei der momentanen Klimasituation sehr nevös sind, verstehe ich auch. ............

Jagdfreund

Zoller

Schwarzwildjäger

Beiträge: 219

Beruf: Pensionist

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12

Mittwoch, 30. Oktober 2019, 21:39

Ich vermute, dass bei den BF das gleiche Motiv vorliegt für die kürzeren Verträge
einen weiteren Faktor für kurze Verträge gibts auch noch: die Erhöhung der Pacht.... :thumbsup:
Wissen waun ma ned schiaßt - des is Kunst!