Einmal abgesehen von rechtlichen Dingen und Vertragsinhalten lautet meine erste Empfehlung, NICHTS zu pachten, was man nicht kennt.
Warum? Weil man in einem Revier, in dem man als Ausgeher schon einige Zeit dabei war (ernsthaft dabei war!) sehr gut beurteilen kann, was einen erwartet hinsichtlich jagdlicher Ansprüche, Zeitaufwand und Problemen i. Zsh. mit etwaigen schwierigen Jagdgenossen oder anderen Naturnutzern bzw. Revieransprüchen / Herausforderungen.
Wenn man sich über diese Dinge im Klaren ist, sollte man ehrlich zu sich selbst sein und überlegen, ob man als Berufstätiger Karriere, Kinder und Weib samt Jagd so unter einen Hut bringt, dass die wichtigen Dinge des Lebens, also Familie u. Beruf nicht darunter leiden werden.
Hat man das für sich geklärt und auch begriffen, stellt man höchstwahrscheinlich fest, dass man allein ein ordentliches Revier (500 ha aufwärts und kein Jagdklo mit 200 ha für viel Geld) kaum bewirtschaften kann, wenn der Beruf fordert und ebenso Weib u. Kinder Ansprüche stellen. Man braucht also gute Leute / Freunde, BEVOR man einen Vertrag unterschreibt.
Wenn man den Arsch auf der richtigen Höhe hat, pachtet man ALLEIN, weil man ein Weib und eine Jagd nicht teilt. ABER: Man sucht sich zuverlässige Menschen, auf die man sich verlassen kann, deren Geld man nicht braucht, aber deren Zeit man einfordern darf. Also zB. jagdbegeisterte Rentner, Studenten und v. a. ortsansässige Jäger, die bei den heutigen Treibstoffpreisen nicht pleite sind, wenn sie zehn oder 15 Rehe / Sauen etc. geschossen haben. Das ist sehr sehr wichtig, denn wenn einer wg. der Jagarei in der Woche zwei Tanks verbraucht, so er bei dir ernsthaft jagern soll, wird er immer eine Ausrede haben, wenn die Sauen grad mal oberhalb des Spassfaktors des Hobbyjägers das eigene Pächter-Geldsackerl strapazieren.
Wenn man das alles so in etwa auf die Reihe bekommen könnte, sollte man auf alle Fälle den Segen seines Weibes einholen, denn bei Problemen in der Jagd kann das sehr schnell überhupfen und wenn du als geschiedener alter Depp mit Unterhaltszahlungen für Kinder dann mal die 50 überschritten hast, wirds schwierig, noch was Ordentliches zu finden und das ist die ganze Jagarei net wert.
Ist das alles eingesackelt, kannst dich mit den Bauern an einen Tisch setzen und die Vertragsinhalte verhandeln. Da kommts dann drauf an, ob es dumme oder gescheite Bauern sind. Die Dummen sind für die konservativen Jaga natürlich besser. Bei den Gescheiten musst halt den Abschussplan tatsächlich erfüllen und nicht nur was hinein schreiben. Gibt es Sauenprobleme und depperte Schäden in ernstzunehmender Höhe bzw. hast das Sauenmanagement erst mal übersehen und dann regelmäßig Probleme, hast hoffentlich einen geilen Job mit viel Geld oder gut geheiratet.
Das wars im Großen und Ganzen. Mehr musst eigentlich gar net beherzigen.