Also - ich versuch es noch einmal ,bitte aber die Anderen,nicht böse zu sein wenn bei meinen Tipps auch solche dabei sind,welche schon von jemand gegeben wurden :
Für mich ist an einer neuen Kirrung der Malbaum das Wichtigste !! Und zwar sollte man den Buchenholzteer nicht halbherzig aufbringen,sondern auf 2 bis 3 Bäumen bis in eine Höhe von etwa einen Meter reichlich mit einer Lackwalze auftragen und dies mindestens alle 2 Wochen wiederholen.!Man sollte auch vorhandene dicke Wurzeln nützen,damit sich die Sauen auch an den Wammen malen können - vor allem Frischlinge nehmen niedere Malgelegenheiten gerne an !
Daß sich die Rehe an deinem Kirrgut aufhalten,zeigt mir,daß die Kirrung nicht verstänkert ist,sondern daß den Sauen der Anreiz an die Kirrung zu gehen fehlt!
Es ist natürlich um diese Jahreszeit schwer die Sauen zu verführen,schließlich steht das Getreide in der Milchreife und auch an tierischem Eiweiß ist alles vorhanden. Daher sollen außergewöhnliche Gerüche und schmackhafte Beigaben zum Kirrmaterial die Sauen an neue Kirrstellen gewöhnen und sie immer wieder aufsuchen lassen. Normalerweise sollten die Sauen nach max. 14 Tagen an die Kirrung gehen,es sei denn,sie sind zur Zeit nicht im Revier.
Und jetzt zu den Kirrbeigaben - aber bitte immer die jeweilige LGES. beachten : Das altbekannte Maggi hat noch immer seine Berechtigung - auch eine Handvoll Salz in der Kirrkiste verhindert nicht nur das Verschimmeln des Kirrmaterials,sondern hat auch eine enorme Lockwirkung.
Scheuen die Sauen anfangs die Kiste,kann man sich mit Ästen und Wurzelstubben behelfen und das Material direkt auf dem Boden ausbringen,aber immer so schwere Äste verwenden,daß die Rehe sie nicht verschieben können,oder das Kirrgut unter einige schwere Steine legen und dann die Äste drüber !
Erdnüsse und Rosinen - auch ein paar Dörrpflaumen unterstützen das Erinnerungsvermögen der Sauen - Kandiszucker sparsam beigemengt ebenfalls !
Und wie Donnerrohr schon gesagt hat,Anisöl auf die Stocksulze - ich selber schneide nach Möglichkeit einen Baum in etwa Körperhöhe ab und entferne die Rinde,oben wird mit der Motorsäge eine Mulde geschnitten sowie einige schräge Kerben,damit das gelöste Salz abfliessen kann (bitte immer den Grundbesitzer fragen und im eventuell den Baum abkaufen-geht meistens !) - man kann auch fertige Salzpasten,wo das Anis oder andere Duftstoffe beigemengt sind - kaufen und diese verwenden,sie werden sehr gut angenommen.
Kirrtrommeln verwende ich erst,wenn die Sauen bereits vertraut an die Kirrung kommen,dasselbe gilt für Kirrautomaten !
Bringt das alles noch keinen Erfolg,kaufe ich im Supermarkt 2 geräucherte Makrelen und lege Stücke davon als Lockkirrung aus,man kann mit dem Fisch auch nahestehende Bäume einreiben (ab Augenhöhe abwärts),der Wind trägt diese Witterung kilometerweit.
Zur Bejagung am neuen Kirrplatz : Die ersten 2 Wochen nach Annahme überhaupt nicht,Kirren immer am Vormittag-Schiessen niemals an der Kiste oder der Trommel,sondern erst nach dem Vertrautwerden wenn sich die Sauen bereits auflösen und sich nicht mehr gegenseitig verdecken.
Beachtet man all diese Dinge und die Sauen sind anwesend,dann kommen sie auch immer mit einer gewissen Regelmässigkeit,die man mit der Wildkamera oder auch Wilduhr überprüfen kann.
Dazu wünsche ich dir viel Erfolg und freue mich auf deinen ersten Anwesenheitsbericht unserer schwarzen Gesellen !!
Weidmannsheil
Rudi