Die gedrungene Körperform des Schwarzwildes scheint dem Jäger ein gutes Ziel zu bieten. Leider wird dieser Vorteil durch einige andere Umstände wieder weitestgehend aufgehoben. So befinden sich die lebenswichtigen Organe, vor allem das Herz, sehr tief unten im Körper. Durch die langen Dornfortsätze und die Federn entsteht aber eine beachtliche Widerristhöhe, die den Jäger oft verleitet, den Zielpunkt viel zu hoch anzusetzen. Da das Schwarzwild tief auf den Läufen steht und dadurch stark von der Vegetation verdeckt werden kann, ist die Gefahr von Hochschüssen groß.
Der Kopf, der fast ein Drittel der Körperlänge einnehmen kann, geht ohne deutlichen Hals in den Rumpf über.
Oft wird deshalb zu weit vorn angehalten, und unangenehme Kopfschüsse sind die Folge. Berücksichtigt man schließlich das meistens schwache Büchsenlicht und die Vorliebe des Schwarzwildes, auf dicht bewachsenen Standorten zu brechen, wird die relativ große Zahl schlechter Schüsse auf Schwarzwild erklärlich.
Zwar ist das Schwarzwild recht hart und heilt viele gefährlich aussehende Verletzungen bald aus, doch ist die Verlustquote durch Verenden oder Kümmern sicher hoch. Eine analysierte Strecke von 615 Stück Schwarzwild (BRIEDERNIANN, 1970) enthielt zu 4,5 % Sauen, die bereits mindestens eine alte Schussverletzung zeigten. Bei älteren Stücken betrug der Anteil sogar 10 %
Quelle:
Tiersteckbrief Schwarzwild