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Ich (wir) denken da etwas anders. Oft wurde, was ich in Deutschland gelesen habe, durch das falsch Kirren im Wald das Wild zu stark an eine Region gebunden. Offensichtlich ist doch auch die Novelle des Jagdgesetzes, die Kirrungen meldepflichtig macht und eine Einschränkung der Anzahl vorschreibt. Ich denke bei uns ist es noch kein Standwild, sondern zieht regelmäßig durch. Das passt auch zu den Berichten umliegender Jagden, wo hier und da eine geschossen wird (aber selten gleichzeitig, also ziehen sie schon regionsweise umher).@Tschurtsch
Absichtlich nicht zu kirren, denke ich wird nicht die Lösung sein, um die Bauern von Schäden zu verschonen. Oft ist es notwendig, Kirrungen an zu legen, um sie von den Feldern und Wiesen ab zu lenken.
Wenn sie im Wald nicht mehr genügend finden, dann werden sie früher oder später die Felder und Wiesen auf suchen. Irgendwann wird es euch sicher nicht erspart bleiben, denn eure Schwarzwildtendez ist stark im steigen und meiner Meinung schon längst bei euch zum Standwild geworden.
Wei hei an dich
Ist nun doch etwas länger geworden, aber so ist meine Ansicht zu dem Thema.Zitat
Damit läuft die Kirrjagd Gefahr, ein von Natur aus vorgegebenes Nadelöhr, auf das Schwarzwild ansonsten mit geringeren Geburtenraten reagieren müsste, teilweise wieder auszuhebeln. Ein Kilogramm Mais enthält nach Berechnungen von Hohmann et al. (2009) ca. 13 Megajoule (MJ) verdauliche Energie. Unter Annahme der hier kalkulierten 173 kg oder 2.255 MJ verdauliche Energie aus Kirrmais pro 100 ha Waldjagdfläche und Jahr könnten mehrere Frischlingsbachen von 35 kg Gewicht, die einen Ruheenergiebedarf pro Tag von 6 MJ haben, gut leben.
Da gerade bei Frischlingsbachen eine moderate Gewichtszunahme im Herbst oder Frühwinter von 25 kg auf 30 kg die Wahrscheinlichkeit der Geschlechtsreife von 30 % auf 70 % erhöht (Servanty et al. 2009), könnten also solche Energieinputs den natürlichen und notwendigen Einbruch der Fortpflanzung in Fehlmastjahren ausbremsen. Frischlingsbachen bestimmen nämlich aufgrund ihres hohen Anteils in der Population den Gesamtzuwachs entscheidend mit.
Quelle: http://www.wald-rlp.de/fileadmin/website…is_Kirrmais.pdf
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Tschurtsch« (16. Juli 2012, 15:13)
Frei übersetzt:Zitat
The quantity of supplemental food found in the diet of wild boar in our study suggests that this could be a significant factor contributing to the increase in population size, and that supplementary feeding is not, as has sometimes been claimed, an effective way of preventing damage to agricultural crops.
Am Ende findet man ein paar Publikationen in Jagdzeitschriften, generell wird die Meinung vertreten, dass ein hoher Frischlingsabschuss die wichtigste Maßnahme ist um die Vermehrung zu kontrollieren.Zitat
Untersuchungen am IWFo belegen zudem, daß sich die stärkeren, über 32,5 kg schweren und 10 Monate alten Frischlingsbachen unter „normalen Bedingungen fast zu 100 % an der Reproduktion beteiligen (APPELIUS 1995). Unter Beachtung der neuesten Untersuchungsergebnisse am IWFo und Berücksichtigung weiterer Faktoren muss davon ausgegangen werden, dass in durchschnittlichen Jahren mindestens 60 % der weiblichen Frischlingspopulation im Frühjahr tragend sind und sich im Mittel mit 4,25 Frischlingen vermehren. Aus dieser Tatsache resultiert zwangsläufig ein enorm hoher Populationszuwachs. Es ist davon auszugehen, dass unter den heutigen günstigen ökologischen Verhältnissen eine Zuwachsrate von
200 % bis annähernd 300 % vom gesamten Frühjahrsbestand schnell erreicht ist.
Gibt nix zu entschuldigen Georg, dachte eher, dass du dich von mir auf den Schlipps getretten fühlst two kennst mich ja, weisst wie ich binZitat
Lieber David, ich wollte dir nur erklären dass bei uns im Moment das
kirren nicht unbedingt eine gute Idee wäre. Sollte nicht bös oder blöd
gemeint sein, wenn es so rüber gekommen ist entschuldige.
Eine Zeit lang war man ja auch der Meinung, das inne habende Bachen erlegt werden sollten um Wildschäden oder Überpopulation vor zu beugen. Aber dies wäre für mich ein zu agressives Eingreifen, das mit Dezimirung nix mehr zu tun hat.Zitat
Am Ende findet man ein paar Publikationen in Jagdzeitschriften, generell
wird die Meinung vertreten, dass ein hoher Frischlingsabschuss die
wichtigste Maßnahme ist um die Vermehrung zu kontrollieren.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »David« (17. Juli 2012, 14:51)
Zitat
Eine Zeit lang war man ja auch der Meinung, das inne habende Bachen erlegt werden sollten um Wildschäden oder Überpopulation vor zu beugen. Aber dies wäre für mich ein zu agressives Eingreifen, das mit Dezimirung nix mehr zu tun hat.
Hallo,
ich jage in einem reinem Waldrevier, bei uns wird der Schwarzwildabschuss zu 80% bis 90% in der Frischlings und Überläuferklasse erledigt, leider wird in den angrenzenden Genossenschaftsjagden zu jeder Jahreszeit nur auf das stärkste Stück geschossen das auf die Kirrung kommt mit all den Folgen daraus, der Abschuss von innehabende Bachen in den angrenzenden Genossenschaftsjagden ist daher für uns das kleinste Übel.
P.S.: wichtig ist nur das einige €ros in die Jagdkasse kommen.
Hallo,
ich jage in einem reinem Waldrevier, bei uns wird der Schwarzwildabschuss zu 80% bis 90% in der Frischlings und Überläuferklasse erledigt, leider wird in den angrenzenden Genossenschaftsjagden zu jeder Jahreszeit nur auf das stärkste Stück geschossen das auf die Kirrung kommt mit all den Folgen daraus, der Abschuss von innehabende Bachen in den angrenzenden Genossenschaftsjagden ist daher für uns das kleinste Übel.
P.S.: wichtig ist nur das einige €ros in die Jagdkasse kommen.
Hallo
Ich bin zb. aus so einen angrenzenden Genossenschaftsjagdrevier. Ich beschieße immer eines der kleineren Stücke.
1. Sind besser zu vermarkten
2. Bergung einfacher
3.Kannst da am wenigsten falsch machen.
So wie du schreibst das immer nur die stärksten Stücke beschossen werden kann ich nicht bestädigen. Nur haben wir hier mehr druck (von den Bauern) als du. Du kannst es dir erlauben im Wald eine Rotte unbeschossen ziehen zu lassen wenn du willst. Erklär mal einen Bauern das du das Schwarzwild bejagst obwohl du das ganze Jahr noch kein Stück geschossen hast.
Bei uns ist es so ,daß in dem Wald an dem wir angrenzen die Kanzeln verpachtet sind und die Jäger begrenzten Abschuss haben. Vor einer Riegeljagd dürfen sie eine gewisse Zeit gar nicht Jagen. Und dann kann es schon passieren das du Nachts am Kukuruz sitzt und eine Rotte mit 30 Stück einwechselt. Da kannst dann zahlen. Vor ein paar jahren haben wir in einen Elektrozaun investiert dadurch ist es wesentlich besser geworden, aber der kostet natürlich auch etwas.
Und jetzt fragst du dich warum es wichtig is das Geld in die Jagdkassa kommt. Ehlich gesagt wärs mir auch lieber in nem Waldrevier zu jagen. Da würd ich das Wort Wildschaden (vom Schwarzwild) wahrscheinlich gar nicht kennen.
Wmh nickback
Hallo,
1.)Zuerst wird das Schwarzwild auf Teufel komm raus angekirrt
2.) dann kommt der Wildschaden
3.) dann wird auf Teufel komm raus Geschossen (ich vermeide das Wort Jagd bewusst) und immer auf das stärkste Stück, das sind aber immer die Bachen und Schonzeit gibt es da keine, in weiterer Folge laufendann bei uns die Frischlinge alleine herum und das in jeder Größenordnung, die Bauernjäger verantworten sich damit das die Frischlinge ja noch so klein sind und die Starken Stücke wenigstens etwas Geld in die Jagdkasse bringen.
Was ich vergessen habe.
Wir haben eine Schwarzwild- Jahresstrecke von durchschnittlich max. 5 Stück.
Also so gravieren greifen wir ja da eh nicht ein.
Aber trotzdem bin ich einer von denen da draussen.