Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das Jägerforum.
Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert.
Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können.
Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang.
Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.
Die Jagd in der Alm hat ihren besonderen Reiz. Das durfte auch ich heuer wieder mehrmals erleben.
Neben einem Ansitz, der mir den Anblick eines frisch gesetzten Kitzes und zeitgleich (!) einer uralten Gamsgeis bescherte, gab es kaum einen Ausflug in die Heimat des Almrausches, der mir nicht mindestens ein Stück vor das Glas brachte.
Seit einiger Zeit wurde ein guter Bock beobachtet, den es aufzustöbern galt. So läutete eines schönen Samstags der Wecker nach gut 1h Schlaf um 2 Uhr in der Früh. Rein in den grünen Loden und ab auf den Berg. Der Aufstieg dauerte knapp eine Stunde. Beim Sitz angekommen richtete ich mir mein Platzl, um im Fall des Falles gleich reagieren zu können. Dank des Schlafdefizits war mir klar, dass ich meine Lichter nicht mehr lange offen halten kann und bat meinen Vater die "erste Wache" zu übernehmen. Als ich gegen 6 Uhr wieder aufgewacht bin, beobachtete mein Vater bereits einen starken Bock - in seinen Träumen. Denn auch ihn packte der Schlaf. ;D
Wir mussten dann beide lachen - genossen noch den Morgen in der Alm und stiegen dann wieder - gut ausgeschlafen - ins Tal.
Klar war, dass wir es am Abend wieder versuchen werden. So ging es am Nachmittag wieder rauf. Wir versuchten es nun mit einem anderen Sitz. Normalerweise geht man gut 1 Stunde - da es aber zu regnen begann, kamen wir in Rekordzeit oben an. Ein toller Sitz, mit Blick Richtung Kärnten auf der einen Seite und mit Blick zu den Gämsen auf der Höh' auf der anderen Seite. Oben angekommen verzog sich der Regen und die Sonne strahlte in voller Kraft. Da schmeckt die Jause gleich viel besser. Doch kaum habe ich von meinem Brot abgebissen, huscht ein Rehbock in sekundenschnelle gut 200m vor mir vorbei hinein ins Gestrüpp. Viel konnte ich mit freiem Aug' nicht erkennen - aber es war ein starker Almbock! Während ich meinem Vater anzeigte, wo der Bock einzog und wo ich vermutete, dass er wieder austreten wird, richtete ich meine 30.06er. Nach gut 2 Minuten war er wieder heraussen - doch er war stark beunruhigt. Nicht durch uns - entweder war er auf der Suche nach einer Geis oder - was näher lag - auf der Suche nach einem Störenfried in seinem Gebiet. Wir konnten ihn schön sehen. Aber da er entweder hinter einem Stein oder dickem Gebüsch verhoffte oder plätzte und wir ihn nur von hinten sahen, war eine Schussabgabe unmöglich. Langsam wurde es aber eng. Unruhig zog er weiter nach oben - noch immer war ein sauberer Schuss nicht anzubringen. Hinzu kam eine Distanz von knapp 200 m. Plötzlich trabte der Kollege nach links weg, verschwand wieder hinter einem Strauch und erschien gleich wieder. Jedoch schon so weit links, dass ich mit dem Gewehr schon richtiggehend aus dem Sitz herausragte. Jetzt wurde es eng - mein Vater piff- der Bock verhoffte und schon knallte der Schuss. Der Bock fiel über den Felsen herab und blieb im Almrausch liegen. Jetzt konnten mein Vater und ich zum ersten Mal durchatmen - die Spannung fiel ab und die Freude war riesengroß! Wir blieben noch ein wenig sitzen und erzählten uns bei einem Schnapserl gegenseitig noch einmal das soeben Erlebte
Die Umtriebigkeit des Bockes lies sich dann sehr gut nachvollziehen. Nach der Schussabgabe, sah ich gut 100 m oberhalb des Bockes einen weiteren Bock, der dort vermutlich kein geladener Gast war.
Anschließend kramte ich das Bergeseil aus dem Rucksack und machte mich auf den Weg zum Bock. Aufgrund der nassen Bodenverhältnisse und des gröber abschüssigen Geländes war das allerdings schwieriger als gedacht. Beim Bock angekommen, setzte ich mich erst einmal hin und genoss den Augenblick. Wir kontaktierten dann den Grundeigentümer und baten um Tipps zur Bergung: ob wir den gekommen Steig zurückgehen sollten oder direkt 'über Habs' runter ins Tal zur Hütte. Wir entschieden uns für Letzteres. Ich nahm die Rucksäcke und das Gewehr und mein Vater zog den Bock. Ehrlich gesagt, wäre ich lieber noch 3 mal zum Hochsitz hinaufgestiegen, als dort hinab. Steil, nass, steinig, umgefallene Bäume, alles was ein 'Adventure-Park' so zu bieten hat, war vertreten. Nach knapp 2 Stunden waren wir dann aber endlich unten und genossen ein kühles Murauer Bier!
Nach Rücksprache mit ein paar Jagdkollegen erwies sich der Bock, als "Der" Bock, von dem alle sprachen. So war und ist die Freude über den Almbock eine sehr große!
Weidmannsheil liebe Angela ! Ich würde auch sagen : Es ist DER Bock ! Damit meine ich aber nicht den heimlichen wie es die Jäger aus deiner Nachbarschaft meinen,sondern von der Stärke her ein unwahrscheinlich guter Bock !!
Also nochmals WH und LG
Rudi