Hallo Weidkameraden
Es hat bei uns im Forum ein nettes Bild mit einem zerlegbaren Pirschstock gegeben. Ich war von dem Teil voll auf begeistert.
Der Preis was der Stock aber kostet ist eine andere Geschichte.
Also habe ich in meinem Keller das Oferl angeschmissen und ein paar Minuten
verbracht. Was daraus geworden ist, möchte ich Euch hier in einem kleinem Bilderbericht schildern.
Also viel Spaß mit den Bildern:
Ausgangsprodukt war ein Edelstahlrohr in den Dimensionen: Innendurchmesser 20mm Wandstärke 2mm mit einer Länge von 50cm
Mit dem Rohrschneider wurden dann 10cm lange Stücke abgetrennt. Hier sollte man sich Zeit lassen. Präzision ist in späterer Folge sehr wichtig.
Nach ein paar Minuten hat man also 4 Stk. Hülsen. Sie sollten alle gleich lang sein, um auch ein besseres Bild zu machen.
Hier mal zur Demonstration wie genau man arbeiten sollte. Es ist in späterer Folge sehr wichtig damit die Hülsen dann bündig schließen.
Also Nachmessen und wenn nötig mit der Feile nachbesseren.
Im Anschluss müssen dann von den Rörchen die schrafen Grade abgefeilt und mit einem Schmiergelpapier geplättet werden. Man will sich ja nicht gleich den Finger aufschneiden. Mit dem Rohrtrenner werden diese Grade nämlich scharf wie Rasierklingen.
Nachdem sie alle fein säuberlich geradegefeilt und engratet wurden, bekamen alle Röhrchen noch ein kleines 3mm großes Loch. Dieses Loch dient in späterer Folge zur Fixierung des Haselnussstecken im Rohr.
Man kann nun schon mal das erstemal schauen wie genau man gearbeitet hat und ob die Teile wohl ordentlich bündig dichten.
Ich habe bereits in dieser Phase jedem Rohr sein Gegenüber zugeteilt. Es müssen ja nur immer die zwei gleichen zusammenpassen.
Nun ging es an das Eingemachte. Man muss ja die Röhrchen zusammenschrauben können. Ich bin also her gegangen und habe eine M12 Mutter in Edelstahl in das Rohr eingepasst.
Dazu mussten natürlich die Flanken der Mutter abgeschliffen werden. Hier im Bild sieht man ganz deutlich die obere unbehandelte Mutter und unten die behandelte, wo die Flanken fehlen.
Auch hier macht sich die Präzision wieder bezahlt. Desto genauer man alle Muttern einpasst, desto genauer wird zum Schluss das Rohr mit dem Anderen schließen.
Um ein völliges Schließen der beiden Rohre zu gewährleisten, wurde die Mutter ein paar Millimeter im Rohr versenkt. Zum Schluss wird also nur die Flanke vom Rohr an einander stoßen.
Um dieses Versenken bei allen Rohren gleich tief zu erwischen, habe ich einfach ein paar M10 Muttern aufeinander gestapelt und das Rohr darüber gestellt.
Nun konnten die Muttern angeschweißt werden. Was sich während der Arbeit als schwieriger erwieß als gedacht. Ich hatte nur eien 2,5mm Elektrode und musste daher mit ein bisschen mehr Dampf schweißen. Was aber die Gefahr brachte, dass Rohr durchzuschießen. Irgendwie hat es aber dann doch funktioniert. Meine Empfehlung, unbedingt eine dünnere Elektrode mit weniger Strom verweden.
Nun konnte schon mal zum ersten Mal das Gewindestück eingesetzt werden. Auch das Gewindestück wählte ich in Edelstahl. Dieses Stück wurde so gewählt, das es gerade einmal eine Mutter tief in jedes Rohr greift. Vielleicht auch zu erwähnen wäre, dass ich sämtliche Gewindegänge nachgeschnitten habe, damit das Gewinde leichtgängiger wird. Die Industriegefertigten Teile ecken da manch mal.
Um ein ständiges verdrehen des Gewindestückes zu verhindern, wurde es in einem Rohr auf der Innenseite angeschweißt. Was auch recht interessant ist wenn man mit der Elektrode ca. 8cm im inneren eines Rohres schweißen muss.
Nun kann man die Teile das erste mal zusammen schrauben und sehen wie genau man gearbeitet hat.
In dieser Phase kann man nun die Teile noch einmal auf einander anpassen. Sollte hier das Teil um einen Millimeter nicht genau auf das Andere greifen, so kann man mit einem Hammer und einem Stück Holz nachhelfen und die Rohre aufeinander einpassen.
Zum schluss sollte dann das Teil bündig schließen und recht genau gerade verlaufen.
Man kann nun sein Endprodukt begutachten und sich im klaren sein, dass wenn man genau genug arbeitet, alles auch gut passt.
Die Fertigen Teile sollten sich leicht öffen und schließen lassen.
Da mir von der ganzen Rohrstange ja ein Teil über blieb, wurde an diesem auch gleich mal eine Schraube geschweißt.
Die Schweißnaht wurde verschlieffen, damit man keinen Übergang hat.
Als Endprodukt hatte ich dann auch gleich mal eine Spitze für den neuen Stock.
Jetzt fehlt dem ganzen nur noch der passende Haselnussstock dazu. Diese wurden auch schon geschnitten und liegen zum Trockenen im Keller.
Wie es damit dann weitergeht, werdet Ihr hier erfahren.
Ich hoffe Ihr hattet ein wenig Freude mit der Anleitung und wünsche Euch ein kräftiges Weidmannsheil.