"Die Stadt Münsingen im Landkreis Reutlingen mit ihrem umtriebigen Bürgermeister Mike Münzing wollte den ausufernden Wildschäden auf den Flächen ihrer Landwirte nicht tatenlos zusehen.
Schnell wurde erkannt , dass die gegenseitigen Schuldzuweisungen zwischen Jägern und Landwirten die Lage eher verschlimmert, als verbessert. Eine über den Landwirten und Jägern angesiedelte Koordiniersstelle musste geschaffen werden.
Zudem liegt die Stadt Münsingen inmitten des Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Deshalb war schnell erkennbar, dass nur ein großflächiges integratives Jagdgesamtkonzept eine Lösung versprach, schließlich müssen auch die Belange des Naturschutzes in einem Biosphärengebiet in ein revierübergreifendes Jagdkonzept mit einfließen. Nach mehrjähriger Vorarbeit ist es nun gelungen, alle Jagdreviere für die gesamte Gemarkungsfläche gleichzeitig auszuschreiben.
Die Neuerungen kann man im wesentlichen wie folgt zusammenfassen:
1. Die gesamte jagdbare Fläche der Gemarkung der Stadt Münsingen wird zum 1.4.2014 vollständig neu verpachtet und die Jagdbögen erhalten alle einheitliche Pachtverträge. (Über 10.000 ha und 21 Jagdbezirke)
2. Die Jagdbögen wurden insoweit neu gestaltet, dass sie sich nicht mehr an den Gemarkungsgrenzen, sondern vielmehr an einem sinnvollen Bejagungskonzept orientieren.
3. In den Jagdpachtverträgen wurden die Jagdpächter verpflichtet,
revierübergreifende Drückjagd zuzulassen.
4. Die Jagdpächter sind dadurch auch verpflichtet,
überjagende Hunde anlässlich dieser Drückjagden zu akzeptieren.
5. Zudem ist
jeder Jagdpächter verpflichtet, an den jährlich stattfindenen
Informationsveranstaltungen im Rahmen des Schwarzwildkonzeptes
teil zu nehmen.
In der Stadt Münsingen hat endlich ein Bürgermeister erkannt, dass die Jäger ein revierübergreifendes Jagd- und Wildtiermanagement benötigen, das den erhöhten Anforderungen der Forstwirtschaft, der Landwirtschaft, sowie des Tier- und Naturschutzes gerecht wird."
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